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Die 5 besten Orte, um den Massen in Tōkyō zu entgehen

All About Japan
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Auch wenn ein Besuch in Japans Hauptstadt ein Muss während jeder Japanreise ist, so können die schier endlosen Menschenmassen durchaus anstrengend sein. Doch diese fünf Orte sind von Tōkyō schnell zu erreichen und bieten eine willkommene Abwechslung und Ruhe.

Fuji

Es ist nicht leicht, den Menschenmassen in Tōkyō zu entkommen, aber Sie müssen nicht weit fahren, um Japans wesentlich weniger besuchte Regionen zu finden. Von den Stränden der Präfektur Chiba zu den Ansichten des Fuji bis hin zu den Gipfeln der Präfektur Kanagawa – hier finden Sie die fünf besten, weniger touristisch frequentierten Orte in der Nähe von Tōkyō.

Die Strände der Präfektur Chiba

Die Präfektur Chiba, die an der östlichen Grenze der Hauptstadt liegt, bevor sie sich entlang der Tōkyōter Bucht schlängelt, beherbergt eine von Japans größten Halbinseln. Mit einem solchen Überfluss an Küstenstreifen, viele davon noch nicht von den industriellen Mächten Tōkyōs verschlungen, können Sie darauf wetten, dass es dort exzellente Strände frei von den Massen der Hauptstand gibt!

Tsurigasaki Surfing Beach, ein Veranstaltungsort der Olympischen Spiele 2020 (abgehalten im Sommer 2021) ist der beliebteste. Auch wenn pro Jahr etwa 600.000 Surfer die Wellen genießen, können Sie der Mehrheit davon leicht entgehen, wenn Sie außerhalb der Saison (in den kälteren Monaten des Jahres) oder zumindest an einem Wochentag dorthin reisen. Auch wenn Ihnen das Surfen nicht zusagt, ist die nahegelegene Stadt Ichinomiya ein toller Ort für einen kleinen Spaziergang und hervorragende Meeresfrüchte-Gerichte.

Mit über 60 Kilometern ist Kujukuri der längste Strand der Präfektur und eine Anomalie unter Japans überwiegend steinigen Küsten. Diese ungehinderte Strecke mit rollenden Wellen und unberührtem Sand ist ein toller Ort zum Surfen, mit seinen vom Pazifik wirbelnden Winden. Allein die Größe und ungeheure Weite von Kujukuri bieten tolle Möglichkeiten für schöne Spaziergänge mit Blick auf den immensen Ozean im Osten, und machen es leicht, ein geschütztes Plätzchen nur für sich selbst zu finden.

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Okinoshima, eine ehemalige Insel, die durch eine natürliche Landbrücke, entstanden durch das Große Kantō-Erdbeben von 1923, mit dem Festland verbunden ist, ist ein weiterer von Chibas einzigartigen Stränden. Nicht nur ist er Heimat der am nördlichsten lebenden Koralle der Welt, Sie können dort auch eine Höhle aufsuchen, die von Wachsoldaten während des Zweiten Weltkrieges gebaut wurde. Besucher des Strandes finden dort häufig Zuflucht, um die Gezeiten zu beobachten.

Bitte beachten Sie, dass es aufgrund der Corona-Pandemie zu Schließungen kommen kann, um große Menschenansammlungen zu vermeiden.

Berg Tsukuba, Ibaraki

Außerhalb Japans ist die Präfektur Ibaraki, an der nordöstlichen Grenze zu Tōkyō, nur wenig bekannt. Doch dort befinden sich einige der schönsten Berge der Nation, wie der Berg Tsukuba mit seinen zwei Gipfeln. Ein berühmtes japanisches Sprichwort besagt: „Der Fuji im Westen, der Tsukuba im Osten“, eine selbstverständlich tolle Gesellschaft, mit der man betrachtet werden möchte!

Die Spitzen des Tsukuba, der Berg Nantai und der Berg Nyōtai, sind mit jeweils 871 und 877 Metern Höhe nicht sonderlich imposant. Zwar können Sie per Seilbahn die Gipfel erreichen, doch wenn Sie vor allem auf die Panorama-Landschaften von Ibarakis westlicher Gegend aus sind, erhalten Sie dasselbe Ergebnis auch durch eine relativ angenehme Wanderung.

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Durch die eher niedrige Lage des Tsukuba fühlt er sich auch sehr viel lebendiger an als seine felsigen Gegenstücke im Westen: Entlang der Wanderwege blühen jedes Jahr im Frühling verschiedene Arten von Pflaumenblüten, während die feurigen Farben des Herbstes die Hänge im November schmücken.

Auch wenn der Tsukuba selbst für japanische Verhältnisse ein relativ ruhiger Bergpfad ist, können Sie an Wochentagen beinahe komplett für sich allein wandern. An klaren Tagen ist dies noch besser: Sie erhalten dann ungestörte Blicke auf die weitläufige Kantō-Ebene und gleichzeitig auf Tōkyōs urbane Skyline in der Ferne.

Präfektur Saitama

Im Nordwesten Tōkyōs liegt die Präfektur Saitama, die unter den Hauptstädtern bekannt ist für ihre „Schlafstädte“, da dort viele Pendler leben. Davon abgesehen, dass Saitamas Einwohner täglich die Hochhäuser Tōkyōs stürmen, ist es eigentlich ein ziemlich malerischer Teil des Landes, welcher zahlreiche Ausflüge für Reisende aller Art bereithält!

In Kumagaya, eine der größten Städte der Präfektur, schlägt das Herz des japanischen Rugby und die Stadt war einer der Austragungsorte der Rugby-Weltmeisterschaft 2019. Die Panasonic Wild Knights nennen den gleichnamigen Kumagaya Rugby Ground ihr Zuhause, welches ein großartiger Ort ist, um eine von Japans aufstrebenden Sportarten anzuschauen – wenn die Welt des Live-Sportes endlich wieder zur Normalität zurückkehrt, versteht sich. Während eines Aufenthaltes in Kumagaya sollten Sie auch den Menuma Shōdenzan-Tempel besuchen, dessen Haupthalle einen wunderbaren Wandteppich aus Holzschnitzereien beherbergt.

Die Reisfelder von Gyōda außerhalb von Kumagaya (siehe Bild oben) sind durch ihre außerordentlich künstlerischen Designs berühmt geworden, die durch den Anbau verschiedenfarbiger Reissorten entstehen und Szenen aus dem japanischen Alltag und der Popkultur darstellen. Wenn Sie Lust auf einen Tropfen Whisky haben, sollten Sie unbedingt der nahegelegenen Chichibu-Brennerei einen Besuch abstatten. Ihre Auswahl an Whisky Blends, darunter der hochgelobte „Ichiro’s Malt“ (benannt nach dem Gründer der Brennerei), kann in Bars, Restaurants und Geschäften in ganz Japan erworben werden.

Naturliebhaber kommen auch auf ihre Kosten: Die Stadt Nagatoro, gelegen am Ufer des gleichnamigen Flusses, ist bekannt für ihre weißen Stromschnellen und Ryokan (japanische Herbergen). Tagsüber können Sie Nervenkitzel erleben und in der Abenddämmerung in dampfenden Bädern mit geothermischem Wasser entspannen.

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Izu-Halbinsel, Shizuoka

Die Izu-Halbinsel ist nur eine einstündige Bahnfahrt von Tōkyō entfernt, und Heimat einiger wunderschöner zerklüfteter Küsten und baumbedeckten Berge. Entlang der Jōgasaki-Küste im Osten, ist die Halbinsel gesäumt von faszinierenden kleinen Städten.

Atami, das der französischen Riviera nicht unähnlich ist, ist ein beliebter Ort für Wochenendausflüge der Tōkyōter Elite, aber hat noch nicht eine Flut ausländischer Touristen angezogen, wie man es entlang der „goldenen Route“ Japans beobachten kann. Atami hat eine schöne Einkaufspassage, in der lokale kulinarische Leckerbissen serviert werden, sowie eine Vielzahl an guten Meeresfrüchte-Restaurants entlang der langen, von Palmen gesäumten Promenade. Seit Jahrzehnten sind die heißen Quellen ein beliebtes Ausflugsziel, ein perfekter Ort für ein entspanntes Bad!

Wenn Sie etwas Abgelegeneres suchen, besuchen Sie doch die Stadt Higashiizu. Ein Zentrum für traditionelles Kunsthandwerk wie Hina-Puppen, Omamori-Glücksbringer und Tatami-Matten, fühlt es sich an, als wäre man Welten entfernt von den modernisierten, urbanen Zentren Japans. Wenn Sie schon dort sind, wandern Sie durch das Hosono-Hochland und seine Becken voll goldenem Pampasgras, das sich über die ruhige Stadt am Wasser erhebt. An guten Tagen tragen durch die Luft fliegende Hängegleiter zur pittoresken Landschaft bei.

Tauchen ist ebenfalls sehr populär auf der Izu-Halbinsel, da deren Korallen-gefüllte Gewässer eine wahre Unterwasser-Tierschau zu bieten haben: Muränen, Clownfische, Anemonen und zahlreiche Schalentiere. Zwar gibt es Unterrichtsangebote und Tauchschulen, doch erfahrene Taucher werden die authentischste Erfahrung erleben, wenn sie sich mit einem Mietboot selbst hinaus auf den Pazifik begeben.

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Berg Ōyama, Kanagawa

Der Berg Ōyama liegt in der Tanzawa-Bergkette, die sich in Richtung der Präfekturen Yamanashi und Shizuoka erstreckt, in der Präfektur Kanagawa. Mit 1.252 Metern bietet der Berg eine leicht anspruchsvolle Wanderung, profitiert jedoch stark von der Tatsache, dass die meisten Wanderer etwas weiter im Osten aufbrechen, um stattdessen den Fuji zu besteigen.

Wie so ziemlich alle Berge in Japan ist der Ōyama ein Ort von spiritueller und kultureller Bedeutung. Der Ōyama Afuri-Schrein nahe des Berggipfels lädt Gläubige dazu ein, für frohe Neuigkeiten zu beten. Selbst wenn Sie die Seilbahn nehmen, müssen Sie eine steile und gnadenlose Steintreppe hinaufgehen, um diesen charmanten kleinen Schrein zu erreichen, der dem Gott des Sake, der Berge und des Wassers gewidmet ist.

Weiterhin ist der Ōyama voller Flora, wie verschiedene Gattungen von Nadel- und Laubbäumen, die die Pfade zum Gipfel säumen. Der Herbst gehört zu den besten Zeiten, den Berg zu besichtigen, wenn goldene, fächerförmige Ginkgo-Blätter und rostige Ahornbäume die Baumkronen verfärben und unter den Füßen knirschen. An klaren Tagen erhalten Sie vom Ōyama überwältigende Ausblicke auf den Fuji, der die Umgebung im Osten überragt. Nur wenige Wanderwege bieten einen noch besseren Blick auf Japans berühmtesten Gipfel.


Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.

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