Die Vielfalt der japanischen Küche kennt keine Grenzen. Traditionsreich und doch stets für eine Überraschung gut, haben die Japaner mit ihrer kulinarischen Expertise und absoluten Einzigartigkeit die Welt erobert. Durch die optimale geographische Lage sind vor allem Fischgerichte und die ideenreiche Zubereitung aller möglichen Meeresfrüchte ein klassisches Highlight, was nicht heißen soll, dass es in Japan nur Seafood gibt. Wir haben die beliebtesten Gerichte und Snacks aufgelistet, die nicht aus dem Wasser gefischt werden. Für alle Japanreisende, die Meeresfrüchte nicht mögen, nicht vertragen oder einfach mal eine Abwechslung brauchen.
1. Edamame
Die junge Sojabohne ist die japanische Antwort auf Erdnüsse an der Bar: Sie wird in ihrer Hülse gekocht und mit Salz serviert. Danach muss man sie nur noch mit den Zähnen aus ihrer Schale befreien und dem Genuss steht nichts im Wege. Perfekt zu eiskaltem Bier und anderen alkoholischen Getränken als kleiner, gesunder Appetizer vor dem Essen. Aber Achtung: Absoluter Suchtfaktor!
2. Gyōza
Die Teigtaschen oder Dumplings haben ihren Ursprung, wie so viele japanische Gerichte, in der chinesischen Küche. Doch im Gegensatz zum chinesischen Original ist der Teig hier deutlich dünner. Häufig sind sie mit Schweinefleisch, Gemüse, Knoblauch und Ingwer gefüllt und werden in der Pfanne knusprig angebraten. Ein Vorspeisen-Favorit in japanischen Restaurants und besonders lecker mit Sojasauce.
3. Rāmen, Udon, Soba
Die Nudelvielfalt Japans ist schon längst kein Geheimnis mehr. Egal ob in der Rāmen-Suppe mit verschiedenem Fleisch und Gemüse, als besonders dicke (und gerne auch kalt servierte) Udon-Nudeln oder als traditionsreiche (und übrigens glutenfreie) Soba-Nudeln: In der japanischen Küche ist für jeden Nudelliebhaber was dabei. Der Trend hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr auch im Westen verbreitet, sodass vor allem Rāmen in authentischen Restaurants in Deutschland serviert wird.
4. Okonomiyaki
Die herzhafte Spezialität aus Hiroshima und Ōsaka wird oft als die japanische Pizza bezeichnet, ist aber streng genommen eher eine Art Omelett. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „nach Ihrem Geschmack gebraten“ und besteht hauptsächlich aus einem Teig aus Mehl, geriebenem Kohl, häufig Eiern und Frühlingszwiebeln. Okonomiyaki werden oft mit Tintenfisch oder anderen Meeresfrüchten zubereitet, aber nach Belieben auch mit Fleisch und Gemüse. Als Topping gibt es die spezielle Okonomiyaki-Sauce und Mayonnaise. Unsagbar lecker, aber leider alles andere als leicht. Also lieber nicht täglich verputzen!
5. Tonkatsu
Die panierten Schweinefleischstreifen erinnern an Schnitzel und werden üblicherweise als Topping auf einer Schale Reis serviert, oft mit geriebenem Kohl, der dicken braunen Tonkatsu-Sauce (erinnert an eine Worcester Sauce) oder japanischer Currysauce. Wer Schweinefleisch mag, kann mit Tonkatsu nichts falsch machen.
6. Tempura
Noch ein regionaler Klassiker aus Kansai: Bei dieser Zubereitungsvariante werden die Einzelzutaten mit einem Ausbackteig aus Mehl und Ei ummantelt und frittiert. Oft findet man Tempura mit Fisch, aber wer mag, kann auch diverse Gemüsesorten bestellen. Nicht gerade ein gesunder Snack, aber extrem lecker!
7. Yakiniku
Wer Korean BBQ mag, wird sich beim japanischen Yakiniku wohlfühlen. Hier bekommt man verschieden mariniertes Rind- oder Schweinefleisch und grillt es bequem am eigenen Tisch. Dazu gibt es eine Vielzahl leckerer Beilagen. Ideal für gesellige Runden mit Fleischgenießern.
8. Curry
Japanisches Curry hat mit seinen indischen oder thailändischen Wurzeln nicht sehr viel gemein. Die braune, süßliche Currysoße wurde über die Jahrhunderte an den japanischen Gaumen angepasst und bildet heute einen beliebten Klassiker der nationalen Küche. Traditionell wird Curry mit Fleisch, Kartoffeln, Möhren und Reis serviert. Simpel und doch eine Offenbarung. Für alle, die es auch gerne mal würziger mögen. Ein Muss für Japanreisende!
9. Shabu Shabu
Auch hier hat man die Freude, sein eigenes Essen bequem am Tisch zuzubereiten: hauchdünn geschnittene Streifen Fleisch (meist Rind) und Gemüse werden in einer heißen Brühe aus Kohl, Nori (essbare Meeresalgen, die man auch weglassen darf) und Shiitake Pilzen gekocht. Ein einfacher Eintopf, der Freunde und Familien zu einem geselligen Mahl zusammenbringt. Dazu gibt es Reis und Miso-Suppe.
10. Karaage
Simpler geht’s kaum: gebratenes Hähnchen in einem dünnen Teigmantel aus Sojasauce, Knoblauch, Ingwer und Mehl. Serviert werden Karaage meist mit Gewürzen oder einem abgestimmten Dressing (aus Frühlingszwiebeln), Tatarsauce, süßlichen Toppings oder einer höllisch scharfen Sauce. Die Auswahl ist riesig. Ein Klassiker in der japanischen Küche. Einfach mal probieren!
11. Kōbe Steak
Das berühmte Kōbefleisch kommt aus der Hyōgo-Präfektur (Region um Kōbe) und wird von einer ganz bestimmten Rasse der sogenannten Wagyū-Rinder (was übrigens nichts weiter heißt als „japanisches Rind“) gewonnen. Die Mythen, dass die Rinder massiert und mit Bier verwöhnt werden, lassen sich nicht belegen. Aber der happige Preis lässt schon erahnen, dass es sich hierbei um kein gewöhnliches Steak handelt. Unheimlich zart und ein Muss für Fleischliebhaber. Aber ein teurer Spaß, also am Besten im Voraus sparen!
12. Yakitori
Auch hier ist der Name Programm: Gebratenes Hähnchen. Etwas genauer: gewürzte Hähnchenhäppchen am Spieß. Viele Yakitori-Restaurants bieten ihren Gästen den Einblick in eine offene Küche, wo das Essen direkt vor ihren Augen zubereitet wird. Tipp: Wer mag, sollte ein paar Tropfen Zitrone über die Spieße träufeln. Geschmacksexplosion garantiert!
13. Omuraisu
Der Name verrät eigentlich schon, worum es sich bei Omuraisu handelt: eine Mischung aus Omlett und Reis. Genau genommen wird der Reis, häufig mit Fleisch und Gemüse, gebraten und in ein Omelett gefüllt. Dazu gibt’s Ketchup. Klingt gewöhnungsbedürftig, aber ist besonders beliebt bei Kindern und in Maid Cafés, da man sich mit kreativen Ketchup Designs austoben kann.
14. Donburi
Wer mit der japanischen Küche vor allem Reis verbindet, wird bei Donburi nicht enttäuscht. Hierbei wird gedünsteter Reis in eine Schale gegeben und mit gewürztem Rindfleisch (Gyūdon) oder Schweinefleisch (Katsudon) getoppt. Nach Belieben gibt es noch roten Pfeffer oder eingelegten Ingwer dazu, für ein bisschen mehr Pepp! Simpel und lecker. Und absolut erschwinglich.
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Sie sehen, die Vielfalt der japanischen Küche lässt keinen Raum für Enttäuschung. Man muss keinen Fisch mögen, um hier satt und vor allem glücklich zu werden. Japan hat so viel mehr zu bieten als Sushi und co. Einfach mal durch die Straßen ziehen und vielleicht auch nur der Nase folgen. Man weiß nie, wo man landet.
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