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Ein perfektes Wochenende in Okayama

All About Japan
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Die Präfektur Okayama wird wegen der vielen Sonnentage auch als "Land des Sonnenscheins" bezeichnet. Ihre Hauptstadt ist eine wichtige Shinkansen-Haltestelle sowie Tor zur Insel Shikoku. Kunst-, Essens-, Geschichts- und Naturliebhaber finden hier alles, was sie für ein fantastisches Wochenende brauchen. Autor John Rucynski verrät seine Tipps.

Statue am Bahnhof Okayama von Momotarō
Diese Statue am Bahnhof Okayama ehrt Okayamas Helden Momotarō aus dem berühmten, gleichnamigen japanischen Volksmärchen.

Samstag, 10 Uhr: Kōrakuen-Landschaftsgarten

Kōrakuen-Garten.
Der wunderschöne und ruhige Kōrakuen-Garten. © John Rucynski

Beginnen wir das Wochenende in einer naturnahen Kulisse. Japan liebt es, seine Attraktionen zu bewerten, und Okayama ist stolz auf den Kōrakuen, der zusammen mit dem Kenrokuen (Kanazawa, Präfektur Ishikawa) und dem Kairakuen (Mito, Präfektur Ibaraki) zu den „drei schönsten Gärten des Landes“ zählt. Die angrenzende Burg Okayama wurde vor mehr als 300 Jahren für den Feudalherrn Ikeda Tsunamasa erbaut, aber 1884 von der Präfekturverwaltung übernommen und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nehmen Sie sich mindestens ein paar Stunden Zeit, um diesen ruhigen, 14 Hektar großen Landschaftsgarten mit Teichen, einem Noh-Theater, Tempel, Teehaus, Pflaumenhain und japanischen Kranichen zu erkunden. Achten Sie auch auf saisonale Veranstaltungen, wie die Kirschblüte im Frühjahr, abendliche Illuminationen im Sommer und die Mondschau (tsukimi) im Herbst.

Beachten Sie auch, dass eine Reihe von Kombitickets angeboten werden, mit denen Sie ermäßigten Eintritt zu nahe gelegenen Attraktionen wie der Burg Okayama (unser nächstes Ziel) und dem Okayama Prefectural Museum erhalten.

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12 Uhr: Mittagessen am Wasser

Die Sitzplätze an der Theke des Hekisuien
Die Sitzplätze an der Theke des Hekisuien bieten einen Blick auf den Fluss Asahi und die Burg Okayama. © John Rucynski

Kurz vor der Brücke, die den Kōrakuen mit der Burg Okayama verbindet, gibt es mehrere Möglichkeiten zum Mittagessen. Hekisuien ist ein Café und Restaurant, das Gerichte wie gebratenes Krabbencurry, Reis und Soba (Buchweizennudeln) serviert. Sie können auch Okayamas berühmte Kibi Dango probieren, süße Teigtaschen mit Belägen wie Matcha oder süßer Sojasauce. Während Dango selbst ein beliebtes wagashi (japanische Süßspeise) ist, die im ganzen Land gegessen wird, ist kibi das Wort für Hirse (die ursprüngliche Zutat), sowie der ehemalige Provinzname der heutigen Präfektur Okayama.

Eine weitere regionale Süßigkeit auf der Speisekarte ist “Momotarō’s Little Break”, ein Gelato mit Kibi Dango. Momotarō, der gewöhnlich mit “Pfirsichjunge” übersetzt wird, weil er aus einem riesigen Pfirsich geboren wurde, ist eine der berühmtesten Figuren aus japanischen Volksmärchen und ein lokaler Held aus Okayama.

13 Uhr: Burg Okayama und Töpfer-Workshop

Burg Okayama,
Burg Okayama, die wegen ihrer schwarzen Schindeln auch als "Krähenburg" bekannt ist. © John Rucynski

Nach dem Mittagessen ist es nur ein kurzer Spaziergang über die Brücke zur Burg Okayama. Es ist eine beeindruckende sechsstöckige Burg, die ursprünglich im Jahr 1597 erbaut wurde. Wegen der schwarzen Fassade wird sie auch “Krähenburg” genannt, und wegen der vergoldeten Dachziegel “Goldene Krähenburg”.

Die Präfektur Okayama ist auch die Heimat einer der ältesten und berühmtesten Töpferwaren Japans, der Bizen-Keramik. Im Inneren des Burgturms können Sie im Bizen-yaki-Töpferstudio deren Herstellung ausprobieren (Reservierung empfohlen). Das Studio bietet auch die Möglichkeit, das fertige Stück in Ihr Heimatland zu versenden.

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15 Uhr: Kaffeepause im Café Moyau

Der charmante Tatami-Raum im Obergeschoss des Café Moyau.
Der charmante Tatami-Raum im Obergeschoss des Café Moyau. © John Rucynski

Ein kurzer 10-minütiger Spaziergang entlang des Asahi-Flusses führt Sie zum Café Moyau, einem historischen Wohnhaus, das in ein flippiges Lokal umgewandelt wurde. Dieses Juwel von einem Café bietet eine interessante Auswahl an Sitzgelegenheiten, darunter einen Tatami-Raum im Obergeschoss mit Blick auf den Fluss und einen ruhigen Leseraum (Gespräche sind nicht erlaubt) – ein wunderbarer Ort zum Entspannen bei einer Auswahl an Kaffee und Tee. Falls Sie beim Mittagessen das Dessert ausgelassen haben, können Sie auch einen der vorzüglichen Kuchen des Tages wählen.

17 Uhr: Spaziergang und Abendessen am Nishigawa Canal Park

Nishigawa Canal Park
Der Nishigawa Canal Park ist eine friedliche Oase in der Innenstadt von Okayama. © John Rucynski

Der Nishigawa Canal Park liegt weniger als 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Okayama entfernt und ist sowohl ein angenehmer Ort für einen Spaziergang als auch eines der lebhaftesten Essensviertel in Okayama. Diese Promenade entlang des Kanals erstreckt sich über mehr als zwei Kilometer und ist von Bäumen, Blumen und verschiedener Kunst gesäumt. Er zeigt, wie eine Stadt mit 700.000 Einwohnern es schafft, derart fußgänger- und fahrradfreundlich zu sein.

Das freundliche Vater-Sohn-Sushi-Team im Kiraku Sushi.
Das freundliche Vater-Sohn-Sushi-Team im Kiraku Sushi. © John Rucynski

Zwischen der Burg und dem Kanal sowie entlang des Kanals gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Abendessen. Kiraku Sushi ist ein kleiner, freundlicher Laden, der sich auf Barazushi (Reis mit einer Auswahl an Fisch und Gemüse der Saison) spezialisiert hat, ein regionales Gericht aus Okayama.

Eine weitere lokale Spezialität ist Demi-Katsudon, frittierte Schweineschnitzel mit Demi-glace Sauce. Beliebte Lokale, die dieses herzhafte Gericht servieren, sind Katsudon Nomura und Yamato. Tsubogawa, ein gehobenes Izakaya-Lokal direkt am Kanal, bietet eine große Auswahl an frischen Meeresfrüchten und lokalem Gemüse sowie Getränken.

20 Uhr: Drinks und Live-Musik im Kamp

Die örtliche Band Chapeau Duo (Scott Gardner & Jill Bautista) bei einer der "Pressure Drop"-Live-Musikveranstaltungen von Kamp. © Christopher Baxter

Kamp (vollständiger Name: Kamp Houkan-cho Backpacker’s Inn & Lounge) ist eine Herberge, in der auch gelegentlich Live-Musikveranstaltungen stattfinden. Es liegt nur 500 Meter vom Hauptbahnhof entfernt und ist ein idealer Ort, um nach einem anstrengenden ersten Tag in Okayama bei Drinks und Musik zu entspannen. Nehmen Sie sich etwas Zeit, um Houkan-cho selbst zu erkunden, eine überdachte Einkaufspassage mit mehreren Seitengassen, die in den letzten Jahren wiederbelebt wurde.

Sonntag, 9 Uhr: Frühstück im Stand

Nur 500 Meter vom Ostausgang des Bahnhofs Okayama entfernt befindet sich Stand, ein stilvolles, zweistöckiges Café im Studio-Design. Bagels sind in Japan auf der Frühstückskarte nur schwer zu finden, aber hier sind sie neben anderen Backwaren wie Muffins und Scones die Hauptattraktion.

10 Uhr: Über die Kibiji Cycling Route nach Sōja

Natur in Okayama
Die wunderschöne Natur, die Sie am Rande von Okayama-Stadt erwartet. © John Rucynski

Die Kibiji Cycling Route (auch treffend “Sonnenroute” genannt) ist eine fast völlig flache Strecke, die sich über 25 Kilometer vom JR-Bahnhof Okayama zum JR-Bahnhof Sōja erstreckt. Diese Reise auf zwei Rädern ist eine fantastische Möglichkeit, sowohl die Geschichte als auch die Naturwunder Okayamas zu erkunden, denn sie führt zu Tempeln, Schreinen, historischen Ruinen und Ackerland entlang des Weges.

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Kibitsu-Schrein
Dieser lange Korridor ist eines der besonderen Merkmale des Kibitsu-Schreins. © John Rucynski

Ein Höhepunkt auf dem Weg ist der Kibitsu-Schrein, der weniger als 10 Kilometer entfernt liegt. Auch als “Momotarō-Schrein” bekannt, wurde er vor fast 600 Jahren restauriert. Der Schrein verfügt über einen beeindruckenden 360 Meter langen Korridor, der mit saisonalen Blumen gesäumt ist. Zu Ehren von Momotarō sollten Sie an einem der nahe gelegenen Essensstände ein Pfirsich-Softeis probieren.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Burgpark Bichū-Takamatsu und Bichū-Kokubunji, eine wunderschöne fünfstöckige Pagode, die von saisonalen Blumenfeldern umgeben ist. Wenn Sie am Ende der Radtour etwas essen möchten, gibt es in Sōja eine Auswahl an fantastischen Bäckereien. Nachdem Sie das Fahrrad am JR-Bahnhof Sōja abgegeben haben, ist es nur eine 10-minütige Zugfahrt zu Ihrem nächsten Ziel.

Alternative Anfahrt:

Wer nicht mit dem Fahrrad fahren möchte, kann den Kibitsu-Schrein vom JR-Bahnhof Kibitsu (15 Minuten mit dem Zug von Okayama) aus leicht zu Fuß erreichen (etwa 10 Minuten).

13 Uhr: Tagesausflug nach Kurashiki

Kanal in Kurashiki
Szenen wie diese verliehen Kurashiki den Spitznamen "Japans Venedig". © John Rucynski

Sie können Okayama nicht wieder verlassen, ohne das nahe gelegene Kurashiki zu erkunden. Die am Seto-Binnenmeer gelegene Kleinstadt wird wegen ihrer bezaubernden Kanäle auch das “Venedig Japans” genannt. Nur etwa 15 Minuten vom Bahnhof Kurashiki entfernt, können Sie sich in die Vergangenheit zurückversetzen lassen und mehrere Stunden auf den mit Steinplatten ausgelegten Straßen des historischen Viertels Bikan und entlang der malerischen Kanäle verbringen. Diese sind von zahlreichen Essensständen und Cafés gesäumt, so dass Sie sich durch eine Vielzahl von Leckereien probieren können. Eine attraktive Mittagsoption ist das Yuurin-an Café, ein 100 Jahre altes Stadthaus, das gleichzeitig als Herberge dient. Der Schwerpunkt liegt auf lokalen Produkten, und das Angebot reicht von frischer Brasse bis zu Wildschwein. Zum Nachtisch gibt es den charakteristischen “Happy Pudding” und Pannacotta aus regional produzierter Weidemilch.

Kunstfreunde sollten sich das Ohara Museum of Art ansehen, das älteste Museum Japans, das westliche Kunst präsentiert. Bleiben Sie aber nicht nur bei den großen Museen, denn Kurashiki bietet auch einige lustige und skurrile Attraktionen, wie das Japanese Folk Toy Museum, das traditionelles Spielzeug aus ganz Japan zeigt, das bis ins Jahr 1600 zurückreicht. Obwohl das Museum keine englischen Informationen anbietet, enthält dieses YouTube-Video von Q2 Japan ein Interview (mit englischen Untertiteln) mit dem Museumsbesitzer.

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18 Uhr: Abendessen und Drinks in der Doppo-kan Craft Brewery

Das Beer Tasting-Set (an diesem Abend Pilsener, Sparkling Beer und Altbier) in der Brauerei Doppo.
Das Beer Tasting-Set (an diesem Abend Pilsener, Sparkling Beer und Altbier) in der Brauerei Doppo. © John Rucynski

Verabschieden Sie sich von Okayama, indem Sie in dieser 2017 eröffneten Craft-Brauerei einheimisches Bier probieren. Doppo ist das bekannteste lokale Craft-Bier und das dazugehörige Restaurant bietet zehn Biere vom Fass sowie eine Auswahl an Flaschenbieren. Die Auswahl reicht von typischen Biersorten wie Pilsener und dunklem Lagerbier bis hin zu abenteuerlichen Okayama-Bieren mit Pfirsich- und Muskatgeschmack.

Zum Essen gibt es Shabu Shabu nach Art des Seto-Binnenmeeres, bei dem man Seebrasse (anstelle des traditionellen Rind- oder Schweinefleischs) und lokales Okayama-Gemüse selbst in kochendem Wasser zubereitet. Wenn Sie kein großer Biertrinker sind, bietet das Restaurant auch eine umfangreiche Sake-Karte, denn Doppo ist Teil der Miyashita Sake-Brauerei. Diese verfügt über einen Souvenirladen mit einer großen Auswahl an günstigen Bieren.

Anfahrt:

3 Gehminuten vom JR-Bahnhof Nishigawara (ca. 3 Minuten Zugfahrt vom JR-Bahnhof Okayama).


Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.

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