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Kakigōri: Poppiger Eiskult aus Japan

Natascha Mattern
Natascha Mattern

Es ist Hochsommer in Japan und die Temperaturen erreichen beinahe täglich tropische Werte: In dieser Jahreszeit erfreut sich das erfrischende und bunte Speiseeis Kakigōri großer Beliebtheit. Wir stellen Ihnen das japanische Sommerdessert vor!

Kakigori
Japanisches Kakigōri-Eis mit verschiedenen Sirup-Toppings. © Photo AC / チリーズ

Während man in Japan auch westliches Milcheis, Sorbet oder Softeis bekommt, reicht nichts an die Popularität des traditionellen japanischen  Kakigōri (かき氷) heran. Wörtlich übersetzt heißt es „geschabtes Eis“, und genau darum handelt es sich. Von einem Eisblock (einfaches, gefrorenes Wasser) werden mit einer speziellen Maschine kleine Eisflocken abgeschabt, die in einer Schüssel mit Sirup, Kondensmilch, Sorbet, Früchten oder anderen Toppings serviert werden. Im Sommer findet man Kakigōri an jeder Ecke: im Restaurant, im Café, an Kiosken oder auch an eigenen Kakigōri-Ständen. Solche finden sich vor allem auf Straßenfesten, den sogenannten sommerlichen matsuri. Leicht zu erkennen ist das Angebot an den typischen Fahnen mit dem Schriftzeichen des japanischen Wortes für „Eis“: 氷 (kōri).

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Kakigori Flagge
Diese Fahne zeigt an: Hier gibt es leckeres Kakigōri. © Photo AC / minaa_key

Die erste Erwähnung eines Schabeises findet sich im berühmten Kopfkissenbuch von Sei Shōnagon, einer Hofdame aus der Heian-Periode (794-1185). Spätestens seit dem 19. Jahrhundert wurde es dann zu einem sommerlichen Vergnügen für jedermann. Übrigens trifft man auch in anderen asiatischen Ländern das Dessert aus geschabtem Eis an, so wie beispielsweise in Korea, wo es Bingsu heißt, oder in Taiwan, bekannt als Tsua Bing.

Einige der beliebtesten Kakigōri-Sorten sind die folgenden:

Matcha Kakigōri: Die vielleicht sogar populärste Variante wird mit Matcha-Sirup gegessen, oftmals werden noch süße Azukibohnen dazugegeben.

Ichigo Kakigōri: Kakigōri in der Geschmacksrichtung Erdbeere wird mit einem Erdbeersirup, oft mit Kondensmilch und mit frischen Erdbeeren serviert.

Mango Kakigōri: Diese tropische Variante wird mit Mangosirup, Mangosorbet und frischen Mangowürfeln gegessen.

Blue Hawaii: Das knallblaue Kakigōri ist leicht zu erkennen und wird mit einem speziellen blauen Sirup mit Soda-Geschmack angeboten.

Shirokuma: Das wörtlich übersetzte „Eisbären“-Kakigōri wird mit Kondensmilch, Mochi (Klebreisbällchen) und Früchten wie Orangen, Kirschen oder Ananas genossen.

Mango Kakigori
Fruchtig-frisches Dessert: Mango Kakigōri. © Photo AC / tomoko_ac

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In den letzten Jahren hat Kakigōri auch Einzug in größere Metropolen im Ausland als Alternative zum klassischen Speiseeis erhalten. So kann man das japanische Eis mittlerweile auch in Deutschland genießen:

Berlin

Tenzan Lab

Düsseldorf

Bing Go

Frankfurt am Main

Tokyo Yatai

  • Öffnungszeiten (Mai-Sep): Fr. 14.30-19 Uhr, Sa/So/Feiertag 13.30-19 Uhr
  • Adresse: Walther von Cronberg Platz 1, 60594 Frankfurt am Main
  • Online: http://tokyo-yatai.com/

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