Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Ein Rückblick auf 30 Jahre Heisei-Zeit | Teil 2: 2002-2019

JAPANDIGEST
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In der Heisei-Zeit unter Tennō Akihito hat Japan nicht nur den Schritt ins neue Jahrtausend gemacht. Ein Rückblick über die wichtigsten Ereignisse ab 2002.

Japan wird Frauenfußball-Weltmeister
2011 wird Japan Frauenfußball-Weltmeister. © Arne Dedert/DPA/PA Images

Teil 1: 1989-2001

Juni 2002: Fußball-Weltmeisterschaft

Vom 31. Mai bis zum 30. Juni wurde in Südkorea und Japan die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Japan schied bereits im Achtelfinale aus. Deutschland erreichte die Finalrunde, konnte sich jedoch nicht gegen Brasilien durchsetzen.

September 2006: Geburt von Prinz Hisahito

Am 6. September wurde Prinz Hisahito als jüngstes Kind und erster Sohn vom jüngeren Bruder Naruhitos, Prinz Fumihito, und dessen Ehefrau Kiko geboren. Laut Artikel 1 des Gesetzes über den kaiserlichen Haushalt können nur männliche Nachfahren der kaiserlichen Linie den Thron besteigen. Prinz Hisahito steht daher nach seinem Vater und Kronprinz Naruhito auf Platz drei der Thronfolge.

Mai 2009: Erste Anwendung des Schöffensystems

2009 fand erstmals das Schöffensystem als Teil einer Reform der japanischen Justiz Anwendung. In dem System urteilen zufällig ausgewählte Laienrichter gemeinsam mit Berufsrichtern über die Schuld der Angeklagten. Hintergrund der Reform war es, unterschiedliche gesellschaftliche Sichtweisen auf einen Klagefall zu berücksichtigen und das Bewusstsein der Bevölkerung für die Justiz zu stärken.

Gerichtssaal in Japan
Computer generated 3D illustration with a Courtroom

September 2009: Einführung des Kabinett Hatoyama

Im August 2009 gewann die Demokratische Partei (DP) die Unterhauswahlen. Hatoyama Yukio bildete als Premier eine Regierungskoalition ohne die LDP. An die neue Administration wurden große Erwartungen gestellt, doch sie regierte nur bis 2012.

März 2011: Die Dreifachkatastrophe von Tōhoku 2011

An der Pazifikküste der Tōhoku-Region ereignete sich am 11. März 2011 ein schweres Erdbeben der Magnitude 9.0. Dem Beben folgten weitere schwere Erdstöße sowie der größte Tsunami Japans seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Regionen Tōhoku und Kantō waren durch die Beben und den Tsunami von folgeschweren Schäden betroffen. Das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi havarierte infolge der Erschütterungen und der Wucht des Tsunamis, was zur Freisetzung erheblicher Mengen radioaktiven Materials führte. In der Geschichte der japanischen Nachkriegszeit verursachte keine andere Naturkatastrophe so viel Schaden wie die Dreifachkatastrophe. Laut der nationalen Polizeibehörde lag die Zahl der Todesopfer 2018 bei 15.595 Personen in zwölf betroffenen Präfekturen, darunter Iwate, Miyagi und Fukushima. Noch heute werden 2.539 Personen vermisst.

Dreifachkatastrophe in Tōhoku 2011

Juli 2011: Japan wird Frauenfußball-Weltmeister

Im Finalspiel der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Frankfurt am Main setzte sich Japan gegen die USA durch. In der Verlängerung wurde mit 2:2 ein Unentschieden erzielt, doch im Elfmeterschießen konnte die japanische Mannschaft mit 3:1 Toren den Sieg davontragen. Es war der erste Weltmeistertitel, den das Team bei der 6. Teilnahme an einer WM mit nach Hause nahm.

Dezember 2012: Einführung des zweiten Kabinett Abe

Regierungschef Abe Shinzō strebt mit seiner Strategie der „Abenomics“ den Wirtschaftsaufschwung an. Aktienkurse steigen, die Gewinne großer Unternehmen verbessern sich und Gehälter werden erhöht. Doch kleine und mittelständische Unternehmen verlieren den Anschluss und die gesteigerten Einnahmen revitalisieren die Wirtschaft bisher nicht ausreichend. Auf der anderen Seite werden finanzielle Lasten wie Sozialversicherungsbeiträge erhöht. 2019 plant die Regierung die Anhebung der Mehrwertsteuer auf 10 % und will so unter anderem die Sicherung von entgeltfreier Kindererziehung gewährleisten.

Premierminister Abe
© KEIZO MORI/UPI/PA Images

Juli 2014: Reform der kollektiven Selbstverteidigung

Das Kabinett unter Abe interpretierte die Verfassung neu und redivierte so das Recht auf kollektive Selbstverteidigung. Artikel 9 drückte zuvor die Einschränkung/das Verbot von militärischen Aktivitäten aus.

Juni 2016: Wahlrecht ab 18 Jahren

Seit 2016 erhalten japanische Staatsbürger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, das aktive Wahlrecht. 1945 war das Wahlrecht von „Männer über 25“ zu „Männer und Frauen über 20“ geändert worden.

Juli 2016: Koike Yuriko wird Gouverneurin Tōkyōs

Die ehemalige Verteidigungsministerin Abes wurde nach ihrem Rückzug aus der nationalen Politik 2016 zur Gouverneurin Tōkyōs gewählt. Sie ist die erste Frau, die das Amt bekleidet.

© NurPhoto/SIPA/USAPA Images

August 2016: Verkündung der Thronabdankung

In einer Videonachricht verkündete Tennō Akihito seinen Wunsch abzudanken, da sein fortgeschrittenes Alter es ihm schwierig mache, als Staatsoberhaupt zu dienen. Im Juni 2017 wurde ein entsprechendes Gesetz eingeführt, das die Abdankung zur Lebzeit des Tennōs erlaubt.


Dieser Artikel wurde von Kei Okishima für die Januar 2019-Ausgabe des JAPANDIGEST verfasst und für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.

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