Im äußersten Norden Honshūs und damit ziemlich abseits der üblichen Reiserouten, liegt die Präfektur Aomori. Unter Japanern gilt sie als inaka – als ländliches Gebiet. Schließlich gibt es hier keine Stadt mit mehr als 300.000 Einwohnern. Dafür aber jede Menge Natur, Äpfel und Schnee im Winter.
Bekannt ist Aomori zudem für seine lebhaften Nebuta und Neputa Matsuri. Diese faszinierenden Sommerfestivals locken Besucher aus nah und fern mit ihren leuchtenden Umzugswägen, Tanz und Musik in Japans Norden. Sehenswert ist die Präfektur jedoch zu allen Jahreszeiten. Vor allem, wenn man dem Trubel der Großstadt entgehen und die Kultur und Natur Nord-Honshūs entdecken möchte. Die folgende Ausflugstipps gehören zu meinen persönlichen Aomori-Highlights.
Der Hirosaki-Park: Spiegel der vier Jahreszeiten
Ob strahlend buntes Herbstlaub, Berge von Schnee, weiße und pinke Kirschblüten oder saftig grüne Bäume – der Hirosaki-Park in der alten Burgstadt Hirosaki verzaubert seine Besucher zu jeder Jahreszeit mit einem ganz unterschiedlichen Anblick. Die weitläufige Grünfläche mit ihren rund 2.600 Kirschbäumen dient nicht nur als Kulisse der alten Samuraiburg, die sich in ihrem Inneren befindet, sondern ist auch ein wunderbarer Ort für einen ausgedehnten Spaziergang. Dabei lassen sich jahrhundertalte Kirschbäume, Kanäle und Brücken, ein Schrein sowie ein äußerst idyllischer botanischen Garten entdecken.
Außerdem hat man vom Park aus einen tollen Ausblick auf den Vulkan Iwaki-san. Der Hirosaki-Park lädt übrigens, über das Jahr verteilt, zu mehreren spannenden Festivals in malerischer Umgebung ein: zum Herbstfest, zum Schneelaternenfest sowie zum berühmten Kirschblütenfest.
Als erste größere Stadt in der Region lockt das heute rund 170.000 Einwohner zählende Städtchen Hirosaki übrigens zudem mit alten Samuraihäusern sowie historischen Gebäuden im westlichen Stil.
Wandern und entspannen am See Towada
Ein besonders entspanntes Wochenende lässt sich am See Towada verbringen, dem größten Kratersee Honshūs. Gelegen an den Grenzen der Präfekturen Aomori und Akita, ist er mit seinem klaren, blauen Wasser ein beliebtes Ausflugsziel bei den Bewohnern Nord-Honshūs.
Der See lädt nicht nur zum gemütlichen Spaziergang entlang seines Ufers ein, sondern lockt auch mit Sehenswürdigkeiten wie dem Towada-Schrein und der sogenannten “Statue der Mädchen”. Zudem gibt es das ganze Jahr hindurch viele eindrucksvolle Festivals.
Eine tolle Wanderroute führt durch die Oirase-Schlucht, entlang des Flusses Oirase, der dem Towada-See entspringt. Hier gibt es ganz besonders viele schöne Wasserfälle zu entdecken.
Faszinierende Reisfeldkunst in Inakadate
Nur wenige Minuten mit dem Regionalzug von Hirosaki entfernt, liegt das Dorf Inakadate. Berühmt ist es für eine ganz besondere Form der Kunst: die Reisfeldkunst (tambo āto). Durch das Bepflanzen mit vier verschiedenfarbigen Reissorten entstehen seit 1993 jedes Jahr auf zwei Feldern faszinierende Kunstwerke.
Die Themenvielfalt ist dabei nahezu unbegrenzt: Es gibt sowohl klassische, historische Motive zu bewundern als auch solche aus der modernen Popkultur. Besonders gut sichtbar sind die Bilder übrigens von den jeweiligen Aussichtsplattformen aus. Da aus der Ferne die einzelnen Reisgräser nicht mehr sichtbar sind, können die Motive hier als Ganzes wahrgenommen werden. Ein einzigartiger Anblick, der – dank der fleißigen Arbeit der Dorfbewohner − jährlich Tausende von Besuchern anzieht.
Urzeitliche Jōmon-Kultur entdecken: Sannai Maruyama
Die etwa 20 Minuten mit dem Auto von der Präfekturhauptstadt Aomori entfernte Sannai Maruyama Stätte ist ein faszinierendes Zeugnis urzeitlicher Jōmon-Kultur in der Region. Die Ausgrabungen der rund 4.000 bis 5.500 Jahre alten Siedlung umfassen mit Säulen gestützte Wohnhäuser, Teile von Straßen, alte Gräber sowie Lager- und Tonabbaugruben. Außerdem können Ton-, Holz und Lackkunstwerke bestaunt werden – darunter die berühmten Jōmon-Töpferwaren.
Lesen Sie hier mehr über Sannai Maruyama:
Der Furukawa-Fischmarkt in Aomori
Sie wollten schon immer mal Ihr eigenes Kaisen-don (Sashimi auf Reis) kreieren? Und das aus besonders frischen Köstlichkeiten, direkt aus dem Meer? Kein Problem in Aomori: Die gleichnamige Hafenstadt mit ihren rund 280.000 Einwohnern lädt nicht nur zu einem entspannten Spaziergang am Meer und dem Besuch des Nebuta-Museums ein, sondern auch zu einem Mittagsimbiss der ganz besonderes Art.
Auf dem Furukawa-Fischmarkt können Sie Nokkedon genießen: eine Schüssel Reis mit frischen Fisch- und Meeresfrüchtetoppings. Besucher des Marktes kaufen vor Ort Tickets, die dann an den einzelnen Ständen gegen Reis und Toppings eingetauscht werden. Ein unvergessliches Erlebnis mit leckerem Nachgeschmack!
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