8 einzigartige Spezialitäten aus Tōkyō

Diana Casanova
Diana Casanova

In der japanischen Hauptstadt kann man Wochen verbringen und dennoch jeden Tag etwas Neues entdecken. Dafür braucht es viel Ausdauer und stärkende Mahlzeiten – und vielleicht etwas Süßes für zwischendurch. Probieren Sie diese acht Spezialitäten, wie Sie sie nur in Tōkyō genießen können!

"Fukagawa-meshi"
"Fukagawa-meshi" gehört zu den tradtionellen Gerichten Tōkyōs. © TCVB

Japans kulinarische Köstlichkeiten sind nur ein Aspekt, die uns am Land der aufgehenden Sonne so sehr faszinieren. Tatsächlich ist fast jede Region bekannt für wenigstens eine Speise oder Zutat, die dort besonders schmackhaft sein soll. So auch die Hauptstadt Tōkyō: Wer sich die Mega-City vorstellt, denkt vielleicht nicht unbedingt zuerst an regionale Spezialitäten, doch gibt es dort eine Vielzahl an Speisen, die dort ihren Ursprung haben. Dabei kommen nicht nur Naschkatzen auf ihre Kosten – auch für viel Herzhaftes ist Tōkyō berühmt!

1. Tōkyō Rāmen

Die japanische Nudelsuppe hat ihren internationalen Siegeszug längst angetreten und das überrascht kaum: Rāmen gibt es in unzähligen Varianten, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Neben dem Tonkotsu Rāmen – eine Nudelsuppe in einer kräftigen Brühe aus Schweineknochen und Gemüse – gehört das klassische Tōkyō Rāmen zu den beliebtesten Sorten weltweit. Die vergleichsweise milde Brühe basiert auf Schweine- bzw. Hühnerfleisch und wird mit Sojasauce oder auch Dashi gewürzt, die Nudeln sind meist dünn und leicht gewellt. Tōkyō Rāmen hat einen klaren, herzhaften Geschmack und genießt vor allem in der Kantō-Region rund um die japanische Hauptstadt den Ruf des „Standard-Rāmen“ (im positiven Sinne!).

Tokyo Ramen
Photo by Susann Schuster on Unsplash

Kochen Sie es doch selbst einmal nach! Hier geht es zum einfachen Rezept:

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2. Ningyoyaki

Die kleinen Biskuit-Küchlein mit süßer Bohnenmus-Füllung stammen ursprünglich aus dem Viertel Ningyochō, in der Nähe des Geschäftsdistrikts Nihonbashi. Heutzutage findet man sie eher in Asakusa: Während der Taishō-Zeit (1912-1926) tauchten die Süßspeisen im traditionsreichen Unterhaltungsviertel etwa in Form des berühmten Donnertors des Sensōji-Tempels auf und erfreuen sich seither großer Beliebtheit. Statt mit Bohnenmus-Füllung gibt es die Ningyoyaki auch in Schoko-, Matcha- oder Pudding-Varianten. Die Originale aus Ningyochō zeigen im Übrigen die Gesichter der sogenannten „Sieben Glücksgötter“, denen einige Schreine im Viertel gewidmet sind. Mittlerweile gibt es sie auch in Form von traditionellen japanischen Puppen oder Figuren aus beliebten Kinderserien.

Ningyoyaki
Typische Ningyoyaki zeigen das Gesicht eines der "Sieben Glücksgötter". © TCVB

3. Kaminari Okoshi

Bleiben wir in Asakusa: Kaminari Okoshi, angelehnt an das berühmte Donnertor (Kaminari-mon), ist ein traditioneller Snack, der dort seinen Ursprung hat. Dabei handelt es sich um Cracker, bestehend aus Puffreis, Zucker und Sirup, die in flache, viereckige Formen gepresst und geschnitten werden. Oft sind Erdnüsse beigemischt, doch es gibt viele weitere Geschmacksrichtungen wie Matcha oder Sesam. Sie gelten als typische Mitbringsel aus Asakusa und wurden schon vor Jahrhunderten verspeist. Das traditionsreiche Süßwarengeschäft Tokiwado mit seiner über 250-jährigen Geschichte ist eine der besten Anlaufstellen dafür!

Kaminari Okoshi in verschiedenen Sorten.
Kaminari Okoshi in verschiedenen Sorten.

4. Monjayaki

Monjayaki ist ein in der Kantō-Region beliebtes Teppanyaki-Gericht und ähnelt in Sachen Zutaten und Zubereitung den herzhaften japanischen Pfannkuchen Okonomiyaki. Allerdings wird dem aus Mehl, Ei und Kohl bestehenden Teig zusätzlich etwas Wasser oder Dashi-Brühe beigemischt, was ihn etwas flüssiger macht, dazu gibt es allerlei Extras, die nach Belieben ausgewählt werden können – Frühlingszwiebeln, dünn geschnittenes Fleisch und Meeresfrüchte, aber auch Käse, Schinken, Mochi-Reiskuchen oder Yamswurzel sind beliebte Toppings. Monjayaki wird auf einem Teppan-Grill zusammen mit den Extras gebraten und anschließend mit einem kleinen Spatel direkt vom Grill gegessen. Das Gericht soll aus dem Tōkyōter Viertel Tsukishima nahe der Bucht von Tōkyō stammen, weshalb es dort eine echte Spezialität ist – auf der beliebten „Monja Street“ gibt es ganze 70 Lokale, die sie anbieten!

Monjayaki
Die Zutaten werden in einer Schüssel angerichtet, bevor zu auf dem Teppanyaki gegrillt werden.

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5. Harajuku Crêpe

Die allseits beliebten Crêpes stammen zwar ursprünglich aus Frankreich, doch im angesagten Viertel Harajuku genießen sie wahren Kultstatus. Harajuku gilt aufgrund seiner vielen Boutiquen als wichtigstes Mode- und Shoppingzentrum des Landes und ist vor allem bei der japanischen Jugend äußerst beliebt. Auf der stets gut besuchten Einkaufsmeile Takeshita-dōri befinden sich viele Lokale, die süße oder herzhafte Crêpes in unzähligen Variationen anbieten und sie wie eine große Eiswaffel aufrollen. Perfekt für den Hunger zwischendurch und für den eigenen Instagram-Kanal!

Typische Crêpes aus Japan.
Typische Crêpes aus Japan. © Photo AC / cham

6. Jindaiji Soba

Westlich von Tōkyōs Zentrum, in der Stadt Chōfu, befindet sich der ehrwürdige Jindaiji-Tempel, der aus dem 8. Jahrhundert stammt und damit einer der ältesten Tempel der Präfektur ist. Die Gegend ist zudem berühmt für ihre vielen Soba-Restaurants: Während der Edo-Zeit (1603-1868) wurde um den Jindaiji herum Buchweizen angebaut, aus dessen Mehl die populären Soba-Nudeln hergestellt werden. Das reine Quellwasser vor Ort machte sie besonders schmackhaft. Noch heute werden in den Traditionslokalen die dünnen Nudeln mit leicht nussigem Geschmack von Hand hergestellt. Für Nudelliebhaber ein echter Geheimtipp!

Jindaiji Soba
Jindaiji Soba. © Photo AC / さんぽの道すがら

7. TOKYO BANANA

Landestypische Süßigkeiten sind ein tolles Mitbringsel – je ausgefallener, desto besser! Wer von einer Tōkyō-Reise zurückkehrt, kann mit dieser fluffigen Spezialität Eindruck machen: TOKYO BANANA ist ein weicher Biskuit-Kuchen mit fruchtiger Bananen-Creme-Füllung. Doch gibt es viele weitere Geschmacksrichtungen und Produkte des Konfekt-Unternehmens, etwa mit Cheesecake- oder Ahornsirup-Geschmack. Diese erhalten Sie zum Glück auch in anderen japanischen Städten, aber dafür nicht in anderen Ländern! Exklusiv am Flughafen Haneda erhält man die bananenförmigen Küchlein außerdem mit Honig-Note und süßem Bären-Gesicht.

Eine Packung der klassischen TOKYO BANANA.
Eine Packung der klassischen TOKYO BANANA.

8. Fukagawa-meshi

Eine großzügige Portion Asari-Muscheln und Pilze, angerichtet auf gedünstetem Reis, über den eine herzhafte Brühe gegossen wird – das ist Fukagawa-meshi. Einst galt es als einfache Mahlzeit, die die örtlichen Fischer während ihrer anstrengenden Arbeit sättigte und stärkte. Heute ist es ein echter Klassiker, den alle Besucherinnen und Besucher Tōkyōs einmal probieren sollten. Fukagawa war in der Edo-Zeit ein kleines Fischerdorf im Osten der Stadt, das durch seinen Überfluss an hochwertigen Asari-Muscheln und Austern an Reichtum gewann. In den örtlichen Haushalten waren die billig zu erwerbenden Muscheln sehr beliebt – daher auch der Name Fukagawa-meshi (“Mahlzeit aus Fukagawa”). Es gibt verschiedene Varianten des Gerichtes, die auch heute noch in Traditionslokalen im shitamachi-Viertel Fukagawa serviert werden. 

Fukagawa-meshi
Fukagawa-meshi. © TCVB

Erfahren Sie auf dem offiziellem Tourismusportal GO TOKYO mehr über Tōkyōs Spezialitäten und Delikatessen!


Dieser Artikel erschien in gekürzter Form in der JAPANDIGEST September 2022-Printausgabe und wurde für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.

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