Die Brühe: heiß und würzig. Die Nudeln: gelb, gelockt und bissfest. Die Einlagen: so vielfältig wie die japanische Küche selbst. Die Nudelsuppe Rāmen mag zwar ursprünglich aus China stammen, doch sie zählt seit ihrem Bekanntwerden in Japan während der Meiji-Zeit zu den beliebtesten Gerichten in Japan. Auch in Deutschland ist es keine Seltenheit mehr, mittags und abends langen Schlangen vor Rāmen-Restaurants zu begegnen. Diese sprießen nur so aus dem Boden und überzeugen mit innovativen Kreationen und altbewährten Klassikern. Über die regionalen japanischen Schöpfungen des beliebten Nudelgerichts gibt unsere Rāmen-Landkarte Auskunft.
Regionale Rāmen-Spezialitäten:
1. Sapporo-Rāmen: Miso-Paste, Ingwer und Knoblauch werden mit Schweinebrühe vermengt. Dazu passen Mais, Butter und feste Nudeln.
2. Kitakata-Rāmen: Brühe aus Sojasauce, Sardinen und Schweineknochen. Die Nudeln sind dick und weich; dazu chāshū und memma.
3. Tōkyō-Rāmen: Fischbrühe auf Sojasaucenbasis mit mitteldicken, welligen Nudeln; gilt landesweit als Standard für shōyu-Rāmen.
4. Nagoya „Taiwan“ Rāmen: Sojasaucen-Brühe mit pikantem Schweinehack und Knoblauch-Schnittlauch; inspiriert von der taiwanesischen Danzai-Nudelsuppe.
5. Wakayama-Rāmen: Tonkotsu-shōyu-Rāmen mit dünnen, geraden Nudeln; dazu eine Einlage aus Frühlingszwiebeln und weiß-pinkem naruto.
6. Onomichi-Rāmen: Shōyu-Basis mit frischer Fischbrühe aus der Seto-Inlandsee; dazu dünne, feste Nudeln, Frühlingszwiebeln und oft Schweineschmalz.
7. Tokushima-Rāmen: Dünne, weiche Nudeln in tonkotsu-Brühe mit dunkler Sojasauce; dazu Sprossen und manchmal ein rohes Ei.
8. Hakata-Rāmen: Ursprüngliches tonkotsu-Rāmen mit dünnen, bissfesten Nudeln; beliebt mit Knoblauch, eingelegtem Ingwer und chāshū.
9. Okinawa-Soba: Dicke, Udon ähnelnde Nudeln in Schweinebrühe mit Bonitoflocken und Seetang; dazu naruto und Schweinefleisch.
Dieser Artikel wurde für die Juli 2018-Ausgabe des JAPANDIGEST verfasst und für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.
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