Japan verhängt Einreiseverbot für Deutsche | 26. März 2020

Diana Casanova
Diana Casanova

Ab dem 27. März 2020 japanischer Zeit gilt ein Einreiseverbot für Staatsbürger 21 europäischer Länder, einschließlich Deutschland. Ein Ende der Maßnahme ist derzeit nicht bekannt.

Japanisches Verbotsschild
© すしぱく via Pakutaso

Ab dem 27. März 2020, 00:00 Uhr japanische Ortszeit (in Deutschland 26. März 2020, 16:00 Uhr) verhängt Japan ein vollständiges Einreiseverbot für Nichtjapaner aus 21 europäischen Ländern.

Dies geschieht als Reaktion auf die weltweite Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus, auch Coronavirus genannt. Das Verbot schließt Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, die Beneluxstaaten sowie Skandinavien ein. Darüber hinaus wird allen Menschen, die nicht die japanische Staatsbürgerschaft besitzen und sich in den letzten 14 Tagen vor geplanter Einreise in den betroffenen Ländern aufgehalten haben, die Einreise nach Japan verweigert. Wie lange diese Maßnahme dauern wird, ist nicht bekannt.

Laut dem Auswärtigen Amt und den deutschen Auslandsvertretungen in Japan wird allen Touristen, die sich derzeit in Japan aufhalten, dringend empfohlen, dass Land zu verlassen, da Flugverbindungen wegfallen können. Da es derzeit noch kommerzielle Flüge von und nach Japan gibt, sind bislang keine Rückholaktionen für deutsche Staatsbürger geplant. Deutsche dürfen weiterhin nach Deutschland einreisen.

Nach Verschiebung von Olympia wächst die Sorge

Dieser Ankündigung gingen diverse Schritte der japanischen Regierung voraus, die die Einreisefreiheit deutscher Staatsbürger Stück für Stück einschränkten: Zum 21. März verloren alle Visa für die einfache oder mehrfache Einreise nach Japan, die von japanischen Botschaften oder Konsulaten ausgestellt wurden, ihre Gültigkeit; darüber hinaus mussten sich Deutsche, sowie viele andere Staatsangehörige, nach Einreise in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Nun wurde endgültig der Einreisestopp angeordnet. Auch in Deutschland herrscht seit dem 17. März 2020 ein Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürger für 30 Tage.

Kurz nach der Ankündigung, die Olympischen und Paralympischen Spiele auf das Jahr 2021 zu verschieben, forderte die Gouverneurin von Tōkyō, Koike Yuriko, die Einwohner auf, abends und am Wochenende zu Hause zu bleiben. Auch eine Ausgangssperre, wie sie momentan in vielen Städten und Ländern der Welt beschlossen wurde, ist nicht ausgeschlossen. Japans Regierung wurde zuletzt stark kritisiert, nicht genug zur Eindämmung der Pandemie zu tun. Es werde nur in kritischen Notfällen auf das Virus getestet, daher seien die aktuellen Infektionszahlen nicht seriös einzuschätzen.

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