Jiyūgaoka: Elegantes Trendviertel in Tōkyō

Natascha Mattern
Natascha Mattern

Das edle Viertel Jiyūgaoka mit seinem europäischen Flair lädt mit hübschen Boutiquen, gemütlichen Cafés und lauschigen Plätzchen zum Flanieren ein. In den engen Gassen fühlt man sich in eine andere Welt versetzt und das obwohl man sich immer noch in der Millionenstadt Tōkyō befindet.

In Jiyūgaoka trifft man auf viele ruhige Gassen mit Steinpflaster
In Jiyūgaoka trifft man auf viele ruhige Gassen mit Steinpflaster. © Natascha Mattern

Jiyūgaoka – ein für ausländische Touristen vielleicht sperriger Name, der übersetzt „Hügel der Freiheit“ bedeutet. Hat man dem Ort aber einmal einen Besuch abgestattet, wird man diesen Namen ganz verzaubert aussprechen. Jiyūgaoka ist für viele Tōkyōter der Inbegriff eines edlen Viertels mit europäischem Flair. Er ist ein begehrter Wohnbezirk und bekannter Ausflugsort für einen Wochenendbummel. Jiyūgaoka präsentiert sich völlig anders als andere Stadtteile Tōkyōs: elegant, doch nicht so protzig wie Ginza oder Omotesandō, lebhaft, doch nicht so schrill wie Shibuya oder Shinjuku, und ruhig, aber eher europäisch angehaucht als traditionell japanische Ecken wie in Ueno oder Asakusa. Noch relativ unbekannt für ausländische Besucher:innen, lohnt sich ein Besuch in auf jeden Fall, um ein weiteres Mosaiksteinchen in Tōkyōs riesigem kosmopolitischen Gebilde zu erkunden.

Das Viertel liegt in Tōkyōs südwestlichem Stadtbezirk Meguro. Bis in die späten 1920er Jahre handelte es sich um ein sehr ländliches Gebiet, dessen Erschließung mit dem Anschluss an das Bahnnetz begann.  Heute ist das Viertel bequem über den eigenen Bahnhof “Jiyūgaoka ” zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Jiyūgaoka

Einkaufsbummel

Egal ob unter der Woche oder am Wochenende: Jiyūgaoka eignet sich immer perfekt für eine entspannende Tour durch die vielen kleinen, inhabergeführten Geschäfte: Es werden vor allem Kleidung, Taschen, Schuhe, Schmuck, Haushaltwaren und andere Lifestyle- Produkte angeboten. Die hübsch dekorierten Schaufenster und Auslagen, die oftmals bis auf die Gehwege reichen, laden zum Entdecken und Erkunden vieler kleiner Schätze ein.

Geschäfte in Jiyugaoka
Die schönen Läden laden zum Schmökern ein. © Natascha Mattern

Green Street und Marie Claire Street

Diese beiden hübschen Straßen befinden sich in direkter Nähe zum Bahnhof Jiyūgaoka. Der Name Green Street bezieht sich auf die vielen Bäume, die auf dieser Straße gepflanzt wurden. Zur Kirschblütenzeit kann man dort in ein wahres rosa Blütenmeer eintauchen. Viele Besucher:innen nutzen diese Straße für eine kurze Pause vom Einkaufen auf einer der vielen gemütlichen Bänke unter den Bäumen, oder in einem der angrenzenden Cafés.

Die Marie Claire Street möchte mit ihrem Namen ein französisches Flair ausstrahlen. So zieht sie mit ihren hochpreisigen Boutiquen und Schönheitssalons vor allem weibliche Kundschaft an. Hier findet man ebenfalls viele Süßwarenläden oder Dessert-Cafés – von europäisch bis traditionell japanisch ist alles dabei. Beide Straßen sind Fußgängerzonen und eignen sich perfekt für ein gemächliches Shoppingerlebnis.

Green Street
In der Kirschblütenzeit relaxen viele Tōkōyter auf einer der vielen Bänke unter der rosafarbenen Blütenpracht der Green Street. © Natascha Mattern

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La Vita

Die bekannteste und gleichzeitig kurioseste Sehenswürdigkeit ist sicher La Vita. Hier wurde ein Mini-Venedig nachgebaut: Es gibt eine gemütliche Piazza mit alten Laternen, einem italienischen Glockenturm, eine kleine Lagune mit einer typisch venezianischen Brücke, sowie wunderschöne, pittoreske Gebäude. Die Szenerie ist authentisch – mitten in der Megametropole hält man kurz inne und fühlt sich wirklich wie in der Lagunenstadt. Hier gibt es auch italienische Restaurants oder Eisdielen.

La Vita Jiyugaoka
Schnell mal kurz nach Venedig: Möglich in Jiyūgaoka! © Natascha Mattern

Peter Rabbit Café

Weiter geht die Reise nach England: Eintauchen in die idyllische Welt von Beatrix Potter, das ist möglich im Peter Rabbit Café. In Japan sind Themen-Cafés überaus beliebt und werden mit viel Liebe zum Detail betrieben. Auch hier fühlt man sich wie in einem ländlichen Cottage, obwohl man sich mitten in Tōkyō befindet. Neben einem Innenbereich lädt eine hübsche Terrasse zum Träumen ein. Frühstück, Lunch, Abendessen oder Kaffee und Kuchen – das Café bietet englische Küche, die auf den japanischen Geschmack zugeschnitten ist. An jedem Tisch leisten Peter Rabbit und seine Freunde als kleine oder große Plüschfiguren den Gästen Gesellschaft.

Peter Rabbit Café
Im Peter Rabbit Café isst man nie allein! © Natascha Mattern

Kumano-Schrein

Bei allem europäischen Flair gibt es jedoch auch typisch Japanisches zu erkunden. Der wunderschöne Kumano-Schrein ist ein grünes Idyll, der sich direkt neben den schmalen Haupteinkaufsgassen befindet. Der Schrein wurde 1909 mit dem Holz der dort stehenden Bäume erbaut. Der rotgestrichene Haupttempel, die vielen torii-Schreintore, die heiligen Fuchsstatuen (inari) und die umgebende Natur ergeben ein wunderschönes, ruhiges Ensemble, in dem sich Einheimische wie Touristen gleichermaßen erholen können.

Kumano-Schrein
Der Kumano-Schrein flankiert von grünen Baumkronen. © Natascha Mattern

Teehaus Kosoan

Für noch mehr innere Einkehr lädt in direkter Nachbarschaft des Kumano-Schreins das Teehaus Kosoan zu einer Pause auf traditionellen Tatami-Matten und einer Tasse Matcha-Tee ein. Es werden auch für Teehäuser typische Snacks wie beispielsweise anmitsu angeboten (Dessert aus Agar-Agar Gelee, süßer Bohnenpaste, Früchten und süßem Zuckersirup).

Anmitsu und Matcha-Tee im Kosoan.
Anmitsu und Matcha-Tee im Kosoan. © Natascha Mattern

Interessantes in der Nähe: Meguro-Fluss

Wer noch etwas Zeit übrig hat, für den lohnt sich noch ein Abstecher zum Meguro-Fluss, der ebenfalls im Bezirk Meguro liegt. Dieser Fluss wird von beiden Seiten von wunderschönen Promenaden gesäumt, die vor allem zur Kirschblütenzeit ein absoluter Besuchermagnet sind, wenn die rosa Baumkronen der Kirschblütenbäume die Wege und den Fluss säumen und zahlreiche Imbissstände für das leibliche Wohl sorgen.

Meguro-Fluss während der Kirschblüte.
Ganz in der Nähe: Der Meguro-Fluss während der Kirschblüte. © Natascha Mattern

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