TOKYO INK

Tipps zur Japanreise | Teil 1: Nützliche Informationen

Kei Okishima
Kei Okishima

Ihre Japanreise steht bevor und Sie haben noch Fragen? In unserem Dreiteiler rund um den Japanbesuch gehen wir auf die häufigsten Hürden bei einer Reise in Japan ein. Teil 1 beschäftigt sich mit nützlichen und organisatorischen Informationen.

Bis zu den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen in Tōkyō 2020 möchten die japanische Regierung und die Reisebranche 40 Millionen Besucher pro Jahr ins Land holen. Jedoch kommt es bei einer Japanreise hin und wieder zu Verwirrungen. 2018 veröffentlichte die japanische Tourismusbehörde die Ergebnisse einer Umfrage zu den häufigsten Hürden, denen ausländische Touristen in Japan begegnen.

Kommunikation: Wie kann ich mich mit den Angestellten vor Ort austauschen?

Laut der Umfrage der Tourismusbehörde ist die Sprachbarriere das größte Problem für aus­ländische Besucher in Japan. Sie erschwert die Kommunikation mit den Angestellten diverser Einrichtungen vor Ort. Direkt danach folgen die geringe Anzahl mehrsprachiger Ankündi­gungen und unverständliche Informationen, etwa auf Anzeigetafeln und Karten. Trotz zahlreicher Maßnahmen, mehrsprachige In­formationen für ausländische Touristen zur Verfügung zu stellen, ist der aktuelle Status quo noch nicht befriedigend. Eine Gegenmaß­nahme des Kommunikationsministeriums ist die Stimmübersetzungs-App VoiceTra, die viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie übersetzt in 31 Sprachen, unter anderem vom Deutschen ins Japanische. Der Download und die Benut­zung der App sind kostenlos. Wenn Sie etwa beim Einkaufen nach einer anderen Größe fragen wollen, wenn Sie die Abfahrtszeit eines Zuges erfragen möchten, wenn Sie im Kran­kenhaus Ihren Gesundheitszustand schildern möchten – die App ist in zahlreichen Situatio­nen anwendbar und für Reise-Unterhaltungen gut geeignet. Laden Sie sie am besten vor Ihrer Reise nach Japan herunter.

Screenshot der App VoiceTra
Die Übersetzungs-App VoiceTra wurde vom nationalen Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt, um ganz einfach mit dem Smartphone Verständigungsbarrieren zu überwinden.

WLAN: Gibt es öffentliche WLAN-Spots?

Seit einigen Jahren setzen sich die lokalen Regierungen dafür ein, für den Tourismus und zum Katastrophenschutz WLAN öffentlich zugänglich zu machen. In Tourismuszentren und Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs werden daher immer mehr WLAN-Spots installiert. Auch viele Restaurants und Kombinis bieten nach einer Registrierung mit der Email-Adresse kostenlosen Internetzugriff an. Benötigen Sie etwa für Ihre Ar­beit eine dauerhafte Verbindung mit dem Internet, gibt es SIM-Karten für begrenztes Datenvolumen auf Ihrem Smartphone. Für ein hohes Volumen bie­ten sich auch mietbare Pocket Wi-Fi-Geräte an.

sim-cardsSo kommen Sie in Japan mobil ins Internet!Aus dem Alltag sind internetfähige Smartphones kaum wegzudenken, im Ausland jedoch - dank horrender Roaming-Kosten - mit Vorsicht zu genieß...31.10.2016

Logo der App Japan Connected-free Wi-Fi
Die Japan Connected-free Wi-Fi-App sucht verfügbare WLAN-Netzwerke. App öffnen, auf „Verbinden“ klicken und mit angezeigten WLAN-Spots verbinden. Die Nutzung ist kostenfrei. * Während der Netzwerksuche ist eine Internetverbindung nötig.

Straßennamen: Wie finde ich die richtige Adresse?

In Deutschland setzen sich Adressen aus dem Straßennamen und der Hausnummer zu­sammen. In Japan wird jedoch größtenteils das Blocksystem verwendet, das Adressen in größere und kleinere Verwaltungseinheiten gliedert. Adressen außerhalb dieses Blocksys­tems können schwer zu finden sein. Auf den Namen der Stadt (市) folgen ggf. der Name des Bezirks (区) und des Ortsteils (町), gefolgt von der Nummer der Stadtteils (丁目), des Häu­serblocks (番地) und der Hausnummer (号). Gegebenenfalls wird auch die Appartement­nummer (号室) angehängt. Wenn Sie tatsächlich auf der Suche nach einer Adresse sind, können Sie sich an den Anzeigetafeln in den Stadtvierteln orientieren. Auskunft über den Block geben auch die vertikal angebrachten blauen oder grünen Schilder an Häusern oder Straßenmasten.

Im Notfall: Welche Notrufnummern sollte ich kennen?

Unter der 119 erreichen Sie einen Krankenwagen oder die Feu­erwehr. Mit der 110 rufen Sie die Polizei zu Ihrem aktuellen Standort, etwa wenn Sie einen Unfall oder einen Diebstahl mel­den möchten. In Tōkyō erreichen Sie, wenn es sich nicht um akute Notfälle handelt, mit #9110 die allgemeine Beratung der Polizei.

119: einen Krankenwagen rufen

1 Die 119 gilt sowohl bei Bränden (kasai 火災) als auch für die Rettungshilfe. Wenn Sie beim Anruf gefragt werden, worum es sich handelt, sagen Sie also „Rettungshilfe“ (kyūkyū 救急).
2 Nennen Sie die Adresse, zu der ein Krankenwagen kommen soll.
3 Nennen Sie die Verletzungen.
4 Nennen Sie Ihr Alter.
5 Nennen Sie Ihren Namen und die Telefonnummer.
6 Nach dem Ende des Gesprächs bereiten Sie alles vor, was Sie im Krankenhaus benötigen.*
*Reisepass, Bargeld, Kreditkarte, Medikamente

Hitzschlag in Japan
Der Somme kann über 35 °C heiß werden. Jedes Jahr werden ca. 40.000 Personen mit Hitzschlag (Schwindel, Krämpfe, Ohnmacht) ins Krankenhaus eingeliefert. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr essenziell. Achten Sie auf das Tragen angemessener Kleidung und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung durch Sonnenhüte.

sonnenschirmSo schützen Sie sich gegen Sommerhitze in Japan!Der Sommer in Japan kann erdrückend heiß werden. Kein Grund jedoch auf die japanische Sommererfahrung mit Matsuris und Zikaden zu verzichten...05.06.2017

110: eine Straftat melden

  • Uhrzeit, Ort und Art des Vorfalls
  • Adresse oder genaue Ortsbeschreibung
  • Schilderung des Schadens und ggf. der Verletzungen beteiligter Personen
  • Beschreibung des Täters (Geschlecht, Alter, Kleidung, Fluchtverhalten)
Den richtigen Ort beschreiben
Bitten Sie am besten andere Passanten, Ihnen zu helfen, den Ort des Vorfalls zu beschreiben. Um sicher zu gehen, gibt es jedoch an Verkehrsschildern und Straßenmasten Kontrollnummern, die die Position innerhalb der Stadt angeben.

Polizei: Was ist ein kōban und wann ist man hier für mich da?

Ein kōban ist eine Polizeidienststelle, in der Beamte im Schicht­dienst tags und nachts arbeiten. Es ist eine gängige Anlaufstelle für Anwohner. Die Polizisten haben ihren Stützpunkt in der soge­nannten Polizeibox und gehen von dort auf Patrouille oder reagie­ren auf Einsatzrufe. Die kōban-Beamten kümmern sich um Kin­der, die sich verlaufen haben und nehmen verlorene Gegenstände an. Haben Sie sich also verlaufen, etwas verloren oder möchten Sie etwas abgeben, ist die Polizeibox die richtige Anlaufstelle für Sie.

Ein Beamter beobachtet vor der Polizeibox die Umgebung.

Nützliche Konktakstellen bei der Japanreise

Medizinischer Dienst für Besucher aus dem Ausland

Das Tōkyōter Informationszentrum für Gesundheit und Medizin bietet telefonische Beratung zum japanischen Gesundheitswesen und zur fremdsprachigen medizinischen Versorgung an.
Sprechzeiten: 9:00-20:00 Uhr
Tel: 03-5285-8181 (Englisch, Chinesisch, Koreanisch, Thai, Spanisch)

Versorgungs- und Zulassungsdienst für internationale Patienten in Japan (JMIP)

Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales listet zertifizierte medizinische Einrichtungen auf, die die Versorgung von internationalen Patienten gewährleisten.
http://jmip.jme.or.jp/

Konsumenten-Hotline für Touristen

Das Zentrum nationaler Konsumentenangelegenheiten bietet eine Telefonhotline an und berät bei kaputt gegangenen Produkten ebenso wie bei zu hoch ausgestellten Rechnungen.
Sprechzeiten: 10:00-16:00 Uhr (nicht am Wochenende, an nationalen Feiertagen und vom 29.12.-3.1.)
Tel: 03-5449-0906 (Englisch, Chinesisch, Koreanisch, Thai, Vietnamesisch)

Sicherheitshinweise

Die japanische Fremdenverkehrszentrale bietet neben Eilmeldungen zu Erdbeben und Tsunamis auch eine Informations-App zur Katastrophenbewältigung.
www.jnto.go.jp/safety-tips (Englisch)

Kommentare

TOKYO INK

Diese Woche meistgelesen

Top Stories

Autoren gesucht

Lesen Sie hier, wie Sie Teil unseres Teams werden!