Passend zum Frühlingsanfang stellen zahlreiche Geschäfte für ihre traditionellen Süßspeisen mochi (Reiskuchen) aus. Zum Kindertag (05. Mai) isst man z.B. kashiwamochi oder bekomochi, um Kindern ein gesundes Wachstum zu wünschen, was bereits seit der Edo-Zeit (1603-1868) Brauch ist. Darüber hinaus spiegeln diese wagashi auch die Geschmäcker und Farben der Jahreszeiten wieder – manchmal werden junge japanische Beifußsprossen dem mochi beigemischt, was ihnen so einen frühlingshaften Duft verleiht.
Traditionelle japanische Süßigkeiten finden sich besonders in traditionellen Teezeremonien wieder, wo sie einen süßen Gegenpol zum eher bitteren Grüntee darstellen. Sogenannte nerikiri bestehen meistens aus einer süßen weißen Bohnenpaste, dessen Form und Farbe sich stark nach der Jahreszeit richten. Neben den traditionellen wagashi haben auch moderne Feiertage Einzug in die vielfältige Welt der Süßigkeiten gefunden.
Obwohl wagashi traditionelle Süßspeisen sind, richten sie sich auch sehr nach modernen Trends. In Kanazawa z.B., berühmt für seine historischen Viertel und Kunsthandwerke, formen traditionelle Süßwarenhersteller zu typischen japanischen Feiertagen wie dem Kindertag kleine wagashi in Form typischer Dekorationen. War der Kindertag früher eigentlich der “Jungen-Tag”, soll er heutztage unabhängig vom Geschlecht Kindern ein gesundes Aufwachsen wünschen. Sowohl der Samurai-Helm als auch der Koi-Karpfen als Dekorationen an diesem Tag drücken den elterlichen Wunsch aus, ihre Kinder mögen gesund, stark und erfolgreich werden.
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