Takimoto Kuniyoshi, 95
Takimoto diente 1941 als Flugzeugmechaniker auf dem Flugzeugträger Hiryū (飛龍) der Kaiserlichen Japanischen Marine, als dieser als Teil der Kidō Butai (機動部隊 = mobile Truppe) den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf O’ahu, Hawaii, angriff.
Wie Takimoto der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, hatten weder er noch andere Besatzungsmitglieder der Flottille mit dem Einsatz in Pearl Harbor gerechnet. Er habe sich gewundert, wie es Japan gelingen könne, ein so großes Land wie die USA anzugreifen. Ein gewisser Erfolg zumindest sei jedoch aufgrund des Überraschungsmoment des Angriffs zu erwarten gewesen.
Trotz seiner Bedenken empfand Takimoto Stolz, die Piloten unterstützt zu haben. Er erinnere sich jedoch auch an die Gleichmütigkeit, die viele Besatzungsmitglieder im Angesicht der Todesgefahr fühlten. Anders, als es oft in Filmen dargestellt würde, seien auf dem Fluzeugträger keine Banzai-Rufe zu hören gewesen.
Einschneidender als der Angriff auf Pearl Harbor war für Takimoto persönlich allerdings die Schlacht um Midway im Juni 1942: Dabei wurde unter anderem sein Stammschiff, die Hiryū, durch die US-amerikanische Flotte versenkt. Takimoto und etwa 500 weitere Besatzungsmitlgieder überlebten.
Takimoto selbst habe nicht vor, am Jahrestag auf besondere Art und Weise des Angriffs zu gedenken. Pearl Harbor sei für ihn nur eine Episode unter vielen im Krieg gewesen.
Das Vorhaben von Premierminister Abe, zu einer Gedenkveranstaltung nach Hawaii zu reisen, sieht er kritisch: Für Abe sei die Teilnahme nur Mittel zum Zweck, um an Beliebtheit zu gewinnen. Seine in der Schlacht gefallenen Kameraden wären wohl nicht glücklich darüber, teilte Takimoto japanischen Medien mit.
Lauren Bruner, 96
Der US-Veteran Lauren Bruner, Überlebender des Pearl Harbor-Angriffs auf dem US-amerikanischen Schlachtschiff USS Arizona, reist dieses Jahr nicht zum ersten Mal nach Pearl Harbor, um an der Gedenkzeremonie teilzunehmen. Bruner ist einer der wenigen noch lebenden US-Veterane, die den Angriff miterlebt haben.
Bruner erinnert sich gut an den plötzlichen Angriff. Er machte sich gerade fertig, um in die Kirche zu gehen, als die USS Arizona bombadiert wurde. Mit sechs anderen Matrosen konnte er per Seil an Bord der benachbarten USS Vestal gelangen. Schwer verletzt überlebte er, musste sieben Monate lang genesen und kehrte schließlich in den Militärdienst zurück.
Über Einzelheiten seiner Erlebnisse spricht Bruner nicht gerne, lieber setzt er sich für das Gedenken an Pearl Harbor und seine gefallenen Kameraden ein. Er gründete eine Stiftung zu ehren der gefallenene Besatzung, die nicht nur die USS Arizona Gedenkstätte, sondern auch Militär-Familien auf Hawaii unterstützt.
Auch nach seinem Tod möchte Bruner seinen Schiffskameraden nahe bleiben: Wie viele Überlebende vor ihm wünscht sich Bruner die Beisetzung seiner Asche im Wrack der gesunkenen USS Arizona.
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