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Kuchen und Torten in Perfektion: Japans süße Seiten

Elisa Röhr
Elisa Röhr

Süß, saftig und oft unterschätzt: Japans beliebteste Kuchen und Torten sind ein Muss für jeden begeisterten kulinarischen Reisenden. Die liebevolle Gestaltung fällt schnell ins Auge, bereitet aber nicht auf den wundervollen Geschmack vor – diese Kuchen sind eine Sünde wert!

Bei diesem Anblick wird jeder schwach: Perfekt gestaltete Erdbeertorten. © お は る ん / photo AC

Kasutera (カステラ)

Kasutera ist ein Biskuit- oder auch Rührkuchen, der aus nur vier Zutaten besteht: Mehl, Eier, Zucker und Honig. Der auch als Castella-Kuchen bezeichnete Kastenkuchen kam mit den Portugiesen im 16. Jahrhundert über Nagasaki nach Japan.

Der goldene Kuchen hat eine weiche Konsistenz, ist feucht und besitzt eine braune Kruste. Traditionell wird Kasutera langsam in einem hölzernen Kasten gebacken, da dieser so im Gegensatz zu den üblichen Metallformen gleichmäßig und schwammartig ausbackt.

Ein Genuss zu einer Tasse Kaffee oder Tee ist eine Stück Kasutera (oder auch mal zwei). © hirobirock / photo AC

Zusammen mit frischen Erdbeeren werden 2 bis 3 Schichten des Kasutera zu einer perfekten Erdbeertorte, die mit Schlagsahne gefüllt und mit Zuckerguss überzogen wird. Gerne werden einzelne Tortenstücke in aufwändigen Auslagen angeboten und zum Weiterverschenken verpackt.

Japanischer Käsekuchen (スフレチーズケーキ)

Japanischer Käsekuchen ist lockerleicht und besonders beliebt. Allerdings gibt es in japanischen Bäckereien nicht den einen Käsekuchen. Stattdessen werden meistens drei verschiedene Varianten angeboten: gebackene Käsekuchen (ベイクドチーズケーキ), rohe Käsekuchen (レアチーズケーキ) und Soufflé-Käsekuchen (スフレチーズケーキ).

Gebackene Käsekuchen werden nach dem klassischen Rezept aus Mehl, Eiern, Frischkäse und Schlagsahne hergestellt. Manchmal kommt auch ein Biskuitboden hinzu. Rohe Käsekuchen sind nicht-gebackene Kuchen, die aus Frischkäse, Schlagsahne und Gelatine angerührt werden. Diese Masse wird über einen Biskuitboden verteilt und glatt gestrichen. Im Kühlschrank härtet die Füllung aus und kann dann mit Früchten belegt werden.

Das japanisches Original unter den Varianten ist jedoch der Soufflé-Käsekuchen. Dieser wird mit Eiweiß zubereitet und in einem Bain-Marie – einem heißen Wasserbad – gebacken. Für jeden Bäcker oder Konditor eine echte Herausforderung.

Echter japanischer Soufflé-Käsekuchen wird im Wasserbad gebacken und erhält so seine ungleichförmige Oberfläche. © APS / photo AC

Baumkuchen (バウムクーヘン)

Baumkuchen – den typisch deutschen Weihnachtskuchen – gibt es in Japan an 365 Tagen im Jahr. Dieser aus vielen Schichten bestehende Kuchen ist neben Bier und Sauerkraut einer der stärksten Exportschlager Deutschlands in Japan. Mit dem Titel „König der Kuchen“ steht er oft unter einer der Marken der Juchheim Group in den Regalen von 7Eleven oder FamilyMart.
Karl Juchheim, der Gründer der Juchheim Group, brachte den Baumkuchen auf Umwegen als Kriegsgefangener in den Jahren des ersten Weltkriegs nach Japan. Mit dem Firmensitz in Kōbe bäckt die Firma seit über 40 Jahren bis heute nach original deutschem Rezept Baumkuchen.

Der aus den Grundzutaten Mehl, Zucker, Butter, Eier, Vanille und Salz gebackene Kuchen wird in Japan ohne Glasur oder Verzierung gegessen. Aber die vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen machen den ursprünglich deutschen Kuchen ganz und gar japanisch: Neben Schoko und Banane sind die Varianten Melone und Matcha besonders beliebt.

Das deutsche Original Baumkuchen ist in Japan ein echter Verkaufsschlager und ein beliebtes Geschenk. © mikimaru / photo AC

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