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Kirschblütenschau 2018: Die 10 besten Orte in Tōkyō

Matthias Reich
Matthias Reich

Ihre Hanami-Planung für 2018 können Sie eigentlich gar nicht zu früh beginnen! Ende März/Anfang April 2018 blüht die Kirschblüte in Tōkyō und Umgebung. Wo kann man die farbenprächtigen Bäume am besten zelebrieren? Ein Überblick, damit sich die Reise lohnt.

hanami 2018
(c) Matthias Reich

Ganz vorneweg: Die rosa Blütenpracht der Kirschbäume in Japan (leider, leider nicht gefolgt von verzehrbarem Obst) kann man nur begreifen, wenn man sie selbst erlebt hat. Sicher, hier und da gibt es auch in Europa kleine Ansammlungen der sakura, der japanischen Kirschbäume, doch die Masse macht es in Japan, und das, was zum Beispiel die Hauptstädter daraus machen. Man zelebriert die Natur. In und um Tōkyō gibt es dafür zahlreiche geeignete Orte, für jeden Geschmack ist da etwas dabei. Doch die Auswahl ist groß, und jeder Ort hat so seine Eigenheiten. Zeit für einen kleinen Überblick – besser gesagt, eine Top 10 der besten und/oder beliebtesten Spots in Tōkyō!

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1. Ueno-Park

800 Bäume, 2 Millionen Besucher
Hanami = Ueno. So scheinen sehr viele Hauptstädter zu denken – alljährlich zieht es rund 2 Millionen Kirschblütenfans in diesen Park. Der halb verlandete Shinobazu-Teich mit seinen unzähligen Vögeln, der Ueno-Zoo und zahlreiche Museen und Galerien runden den Ueno-Park-Besuch ab. Die Atmosphäre ist generell laut und ausgelassen – wer keine Menschenmassen mag, sollte diesen Park lieber meiden.

Hanami im Ueno Park
Hanami im Ueno Park. (c) YukiNoSato / flickr CC BY 2.0

2. Shinjuku Gyoen

1.100 Bäume, 780.000 Besucher

Der Shinjuku Gyoen, ein Park mit Geschichte, lässt zwischen all den Hochhäusern von Shinjuku ein bisschen Central Park-Atmosphäre aufkommen. Obwohl der Park sehr zentral liegt und mit über 1.000 Kirschbäumen aufwartet, ist er weit weniger überlaufen als der Ueno-Park zum Beispiel. Das liegt hauptsächlich am, wenn auch geringen, Eintrittsgeld und der Tatsache, dass der Park am frühen Abend seine Pforten schließt.

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Hanami im Shinjuku Gyoen. (c) Marufish / flickr CC BY-SA 2.0

3. Kōkyo Inui Dōri

100 Bäume, 400.000 Besucher

Kōkyo bedeutet “Kaiserpalast”, und dieser Abschnitt gehört praktisch zum Kaiserpalast – der Weg wird nur zwei Mal im Jahr, zur Kirschblüte und zur Herbstlaubfärbung, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dies fiel zwar 2017 aufgrund von Arbeiten aus, aber 2018 soll der Weg wieder geöffnet werden. Hier geht es etwas gediegener zu – hier ist weniger Campieren als Flanieren angesagt. Wichtig ist, vor 16 Uhr aufzutauchen – denn danach wird niemand mehr hereingelassen.

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Hanami vor dem Kaiserpalast. (c) Dick Thomas Johnson / flickr CC BY 2.0

4. Chidorigafuchi/Kitanomaru-Park

260 Bäume, 1 Millionen Besucher

Dieser Bereich liegt direkt am Burggraben und den Burgmauern des Kaiserpalastes beziehungsweise der alten Festung von Edo, gleich an Japans berühmtester Konzerthalle – dem Budokan. Und es ist genau diese Lage, die den Park so attraktiv und fotogen macht: Kirschblüten und alte Festungsmauern geben ein vorzügliches, äußerst japanisches Bild ab. Viel Platz zum Sitzen ist hier allerdings nicht.

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Hanami vor Burgmauern. (c) (where's my lens cap?) / flickr CC BY 2.0

5. Sumida-Park

650 Bäume, mit Beleuchtung

Der Sumida-Park liegt am gleichnamigen Fluss und so ziemlich genau zwischen den Besuchermagneten Asakusa und Tokyo Sky Tree. Diese Gegend ist traditionell eine shitamachi-Gegend (Altstadt), und dementsprechend geht es hier etwas herzlicher her. Abends werden Teile des Parks beleuchtet – wer also die Kirschblüten völlig auskosten möchte, sollte sich hier unbedingt nach Einbruch der Dunkelheit die yozakura, die “nächtlichen Kirschblüten” ansehen.

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Yozakura (c) Matthias Reich

6. Inokashira-Park

500 Bäume

Der Inokashira-Park liegt nur wenige Minuten zu Fuß entfernt von Kichijōji im Westen von Tōkyō und besticht dadurch, dass rund die Hälfte der Bäume an einem Teich stehen – das macht besonders dann etwas her, wenn die Blütenblätter beginnen, in das Wasser zu fallen, und so einen schwimmenden, rosafarbenen Teppich bilden.

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Kirschblütenteppich im Inokashira-Park. (c) nakashi / flickr CC BY-SA 2.0

7. Fluss Meguro

800 Bäume

Diversen Umfragen zufolge ist dies Japans beliebtester Hanami-Spot: Der Fluss Meguro im gleichnamigen Stadtbezirk, unweit von Shibuya. Besagter Flussabschnitt ist rund 4 Kilometer lang, und einige Abschnitte werden nachts schön beleuchtet. Die Bäume bilden hier einen regelrechten Tunnel über dem schmalen Fluss – das lädt ein zum Flanieren. Entlang des Flusses gibt es zudem zahlreiche gute Cafés und Restaurants.

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Kirschblütentunnel über dem Fluss Meguro. (c) Kimon Berlin / flickr CC BY-SA 2.0

8. Koishikawa-Kōrakuen

33 (zum Teil fast 100 Jahre alte Bäume),  40.000 Besucher

Dieser Park ist relative klein und liegt sehr zentral – gleich neben dem Tokyo Dome. Die Anzahl der Kirschbäume ist überschaubar, aber der Park hat eine fast 400-jährige Geschichte und ist nicht nur während der Kirschblütenzeit sehr attraktiv.

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Beschauliche Kirschblüten im Koishikawa-Kōrakuen. (c) Zengame / flickr CC BY 2.0

9. Yoyogi-Park

800 Bäume

Hanami im Yoyogi-Park, in unmittelbarer Nachbarschaft von Harajuku und dem Meiji-Schrein kann man getrost als “Hardcore” bezeichnen. Der Park ist an Wochenenden so voll, dass man vor lauter Menschen und Planen den Boden nicht mehr sieht. Dazu kommt viel Müll, sehr lange Schlangen vor den wenigen Toiletten und so weiter. Der große Vorteil: Aufgrund der Enge und Ausgelassenheit der Besucher kommt man hier schnell mit seinen Nachbarn ins Gespräch.

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10. Rikugien

40 Bäume, 200.000 Besucher

Der fast quadratische Park ist wie der Koishikawa-Kōrakuen ein traditioneller japanischer Park mit Geschichte. Die Zahl der Kirschbäume ist zwar begrenzt, aber hier gibt es zum Beispiel ein paar prachtvolle Shidare-Sakura – die Bäume sind breiter als hoch und wunderschön. Ende März/Anfang April werden ein paar Bäume nachts angestrahlt und erinnern in ihrer Form von weitem an Hanabi (japanisches Feuerwerk).

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Doch wann ist die beste Zeit für Hanami? Leider sind Langzeitprognosen schwierig, doch für Tōkyō ist es in den meisten Jahren die letzte Märzwoche. Webseiten wie die der japanischen Tourismusbehörde geben dazu alljährlich Karten (Link für 2017 mit Trends der letzten Jahre) heraus – teilweise sogar auf Englisch.

Der Unterschied zwischen den einzelnen Parks in Tōkyō ist dabei naturgemäß sehr gering, aber da es verschiedene Sakura-Sorten gibt, existieren schon ein paar Unterschiede – je nachdem, welche Art im jeweiligen Park dominiert.

Und wer es nicht Ende März nach Tōkyō schafft: Die Kirschblüten auf der Halbinsel Izu blühen von Mitte Februar bis Mitte März und sind ebenfalls nicht zu verachten – und Izu ist von Tōkyō aus in anderthalb Stunden erreichbar. Wenn der Japan-Besuch erst im April im Kalender steht – kein Problem! Je höher man in den Norden fährt, desto später beginnt die Kirschblüte. Aomori zum Beispiel ist ebenfalls sehr beliebt für Hanami, und dort blühen die Bäume ganze drei Wochen später – um den 17. April herum.

JAPANDIGEST wünscht viel Vergnügen beim Hanami 2018!

hanami 2018
(c) Matthias Reich

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