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Enoshima: idyllische Halbinsel nahe Tōkyō

Kerstin Coopmann
Kerstin Coopmann

Die kleine Halbinsel Enoshima ist vor allem im Sommer ein beliebtes Ziel, um der Großstadthektik von Tōkyō oder Yokohama für einen Tag zu entfliehen. Hier erwarten Sie Sandstrand, idyllische Straßenzüge sowie ein spannender Shintō-Schrein. Unsere Autorin war vor Ort.

Aussicht auf Enoshima
© Kerstin Drews

Erfrischende Meeresluft und Sandstrand, malerische traditionelle Straßenzüge mit zahlreichen kleinen Läden und vielen vielen Treppen, die zu einem spannenden Shintō-Schrein im Grünen führen sowie ein traumhafter Blick auf den Fuji im Abendlicht und ein beeindruckendes Feuerwerk über dem Meer – all diese Eindrücke verbinde ich mit meinem zugegeben recht kurzen Aufenthalt auf der Halbinsel Enoshima. Zusammen mit meiner Schwester habe ich den Ort vor einigen Jahren mitten im Sommer besucht und denke noch heute gerne an den schönen Nachmittag zurück.

Enoshima vom Strand aus
Die Halbinsel Enoshima ist ein tolles Ziel für einen Tagesausflug. © Kerstin Drews

Mit dem Zug von Tōkyō nach Enoshima

Die kleine Halbinsel mit nur etwa 4 km Umfang liegt in der Präfektur Kanagawa, an der Mündung des Katase-Flusses in die Segami-Bucht, und gehört zu dem Ort Fujisawa. Von Tōkyō aus erreicht man sie in etwas über einer Stunde mit dem Zug. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Fahren Sie entweder vom Bahnhof Tōkyō aus mit der JR Tokaido-Linie oder von Shinjuku aus mit der JR Shonan-Shinjuku-Linie nach Fujisawa. Dort können Sie in die Enoden-Linie oder in einen Zug der Odakyu Railway umsteigen und nach Enoshima fahren. Alternativ gibt es einen Direktzug von Shinjuku aus nach Enoshima, der von Odakyu Railways betrieben wird. Wir haben uns für letztere Option entschieden und sind mit dem Enoshima Kamakura Free Pass zuerst nach Kamakura und am Nachmittag dann weiter bis nach Enoshima gefahren. Beide Ziele lassen sich hervorragend für einen entspannten Tagesausflug verbinden.

Ein Nachmittag auf Enoshima: Natur, Kultur und Feuerwerk

Was haben wir auf Enoshima gemacht? Nach unserer Ankunft haben wir erst einmal den Strand und das Meer vor der Halbinsel genossen und die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Ob Wassersportler oder Spaziergänger – an diesem schwülheißen Tag im August war Enoshima für viele ein Ort, an dem sie der Hitze und Hektik der Großstadt entkommen konnten. Auf Enoshima selbst leben nur einige Hundert Menschen, in ganz Fujisawa etwa 434.000 (Stand 2019). Was auch auffiel: In und um Enoshima waren zahlreiche Yukata-Träger unterwegs und wenig später erfuhren wir, dass am Abend ein Feuerwerk zu sehen sein würde. Was für ein Glück!

yukataDer Yukata – die Jeans unter den KimonoWissen Sie, wie Yukata richtig zu tragen sind? Das traditionelle Gewand ist ein Muss im japanischen Sommer - besonders auf Matsuri! Lesen Si...22.06.2017

Die Stunden davor nutzten wir für ein bisschen Sightseeing. Nachdem wir die Aussicht auf den Fuji bewundert hatten, spazierten wir über die 600 m lange Brücke, die Enoshima mit dem Festland verbindet.

Aussicht auf den Fuji von der Küste vor Enoshima aus.
Von der Küste vor Enoshima aus kann man den Fuji bewundern. © Kerstin Drews

Auf der Halbinsel war jede Menge los. Wir bewunderten die traditionelle Straßenszenerie, die vielen kleinen Läden und Restaurants und stiegen die zahlreichen Treppen hinauf, die zum Enoshima Schrein führten. Dieser liegt nicht nur besonders idyllisch im Grünen und bietet eine tolle Aussicht aufs Meer. Er ist außerdem als einer der drei großen Benzaiten-Schreine bekannt. Hierbei handelt es sich um eine auch im Shintō verehrte, buddhistische Gottheit, die zu den sieben Glücksgöttern gehört. Ihre Statue ist eines der Highlights des Enoshima Schreins.

Straßenszenerie auf Enoshima mit vielen Besuchern
Enoshima ist nicht nur lebhaft, sondern auch sehr idyllisch. © Kerstin Drews
Treppenweg zum Enoshima Schrein
Zahlreiche Treppen führen zum Enoshima Schrein. © Kerstin Drews
Benzaiten-Statue am Enoshima Schrein
Die Statue der Glücksgöttin Benzaiten gehört zu den Highlights des Enoshima Schreins. © Kerstin Drews

Übrigens sind im August auf ganz Enoshima gemusterte kleine Laternen aufgestellt, die die Szenerie am Abend beleuchten. Es handelt sich um das Enoshima Toro Lantern Festival, welches einen ganzen Monat lang bestaunt werden kann.

Laternen am Enoshima Schrein
Die gemusterten Laternen (hier am Enoshima Schrein) erleuchten im August die Szenerie Enoshimas. © Kerstin Drews

Im Anschluss an unsere kleine Besichtigungstour ging es dann auch schon wieder den Berg hinunter. Schließlich wollten wir auf keinen Fall das Feuerwerk verpassen. Nach einem Abendessen mit ausgezeichnetem Sushi suchten wir uns ein schönes Plätzchen an der Brücke und bewunderten den Sonnenuntergang über dem Fuji. Ein wunderbarer Anblick, der definitv mit dem anschließenden Feuerwerk über dem Meer mithalten konnte.

Von Enoshima aus gesehen: der Fuji im Abendlicht.
Von Enoshima aus hat man mit etwas Glück eine wunderschöne Aussicht auf den Fuji im Abendlicht. © Kerstin Drews
Feuerwerk über dem Meer
Am Abend gab es ein tolles Feuerwerk über dem Meer zu bestaunen. © Kerstin Drews

Was gibt es noch zu sehen?

Innerhalb der kurzen Zeit auf Enoshima konnte ich natürlich nicht alles sehen. Wer mehr Zeit hat, kann zum Beispiel durch den botanischen Garten Enoshima Samuel Cooking Garden spazieren und die Aussicht vom charakteristischen Leucht- und Aussichtsturm Enoshima Sea Candle aus genießen. Außerdem befinden sich auf der Halbinsel die beiden Iwaya Höhlen, die von spiritueller Bedeutung sind. Nicht zuletzt finden Sie auf Enoshima ein Aquarium und jede Menge kulinarische Genüsse. Es lohnt sich also definitiv, den Ort im Rahmen eines entspannten Tagesausflugs zu besuchen.

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