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Japan Travel Photographers Association: Hokkaidōs wilder Kosmos

Hokkaidōs harte Winter und heftige Schneefälle lassen nicht viel Raum für Fehler. Die dortige Tierwelt hat sich perfekt an die Umwelt angepasst, doch untereinander herrschen Kämpfe ums nackte Überleben. Unsere Fotos zeigen Ihnen die grausame und doch wunderschöne Natur Japans.

Embetsu, Hokkaido
© Tomari Kazuyuki / JTPA

Im wilden Kosmos des nördlichen Hokkaidōs leben viele verschiedene Lebewesen im Verborgenen. Insbesondere die schneebedeckten Dörfer der Präfektur sind im Winter beeindruckend. Alles, was auf dem Boden liegt, verschwindet im Schnee und nur die Lebewesen, die für diese kältesten Zeiten gemacht sind, können in dieser überwältigenden Landschaft überleben, in der keine Kompromisse erlaubt sind. Meine unverzichtbaren Freunde für winterliche Fotografien sind die den Himmel dominierenden Krähen und die sich durch den Schnee wühlenden Füchse. Drei Monate lang gehe ich in die Wälder und schieße Aufnahmen.

Embetsu, Hokkaidō – Überwinterungsgebiet

Embetsu, Hokkaido
Seeadler versammeln sich im Restaurant des Lebens, während sie in der Morgensonne baden und nach Lachsen jagen. Der Embetsu-Fluss nähert sich dem Winter, wenn Schnee und Eis beginnen auf ihm zu schwimmen. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Embetsu, Hokkaidō – Tanz im Winterhimmel

Embetsu, Hokkaido
Die Küste des japanischen Meeres im Norden Hokkaidōs ist heftigen Schneestürmen ausgesetzt und es gibt nur wenig Sonnenschein. Vögel werden von plötzlichen Sonnenstrahlen überrascht und fliegen herum. Ein wildes Leben in immerwährender Angespanntheit. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Auf Skiern folge ich den Spuren der Füchse, in der Ferne höre ich die lauten Schreie der Krähen. Während ich die Umgebung mit einem Fernglas beobachte, sehe ich einen Fuchs, der gerade ein Loch in den Schnee gräbt. Ein Yezo-Sikahirsch liegt unter dem Schnee begraben. Ich weiß nicht, ob es ein natürlicher Tod oder ein Unfall war, oder ob er von Jägern zurückgelassen wurde, doch es wird klar, dass alles Leben miteinander verbunden ist.

Embetsu, Hokkaidō – Auf hohen Wellen fliegende Riesenadler

Embetsu, Hokkaido
Wenn Ende Dezember der Embetsu-Fluss mit Eis und Schnee bedeckt ist, zieht es die Adler an die Küsten. Ein Riesenseeadler reitet auf roten Bojen, während er dem tobenden Wind und der rauen Natur standhält. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Embetsu, Hokkaidō – Beobachten des Territoriums

Embetsu, Hokkaido
Das Warten auf die Geschenke des Meeres, die durch saisonale Winde in das Japanische Meer geschwemmt werden (wie Überreste von Delfinen, Seehunden oder Seelöwen). Wie die Füchse auch beobachten die Adler am frühen und eiskalten Morgen in voller Konzentration ihr Territorium. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Zuerst erschnüffelt der Fuchs die Beute, auch die Krähen versammeln sich. Ein Adler, der die Schreie der Krähen gehört hat, kommt näher und beobachtet die Situation aus sicherer Entfernung. Wie Wellen im Wasser kommen sie alle von weit her, selbst Bergadler sind zu sehen. Man kann den Winter nicht ohne solche Bewegungen der Tiere festhalten.

Embetsu, Hokkaidō – Der sich nähernde Adler

Embetsu, Hokkaido
Wenn er seine Beute entdeckt, beobachtet der Adler sie beim Fliegen aufmerksam und rauscht nur mit dem Geräusch seiner Flügelschläge vorbei. Mit dem Wachsen seiner Flügel (die eine Flügelspannweite von bis zu 2,5 m haben können), mehrt sich auch das Weiß auf dem Schweif und der Deckfedern. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Embetsu, Hokkaidō – Natürliche Feinde

Embetsu, Hokkaido
Ein Fuchs nähert sich einem Riesenseeadler an der Küste, die Situation eskaliert sofort – ein Fuchs gegen einen würdigen und erwachsenen Riesenvogel. Furchtlos fliegt er empor und der Fuchs verliert mit angelegten Ohren seinen Kampfgeist. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Embetsu, Hokkaidō – Die Dynamik des Lebens

Embetsu, Hokkaido
Ein Adler greift einen Fuchs von hinten an. Die Krallen des Vogels verfehlen das Maul und der Fuchs springt auf, doch er wird vom Adler in den Schnee gedrückt. Verzweifelt kämpft der Fuchs um sein Leben und schafft es zu entkommen. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Fotografen, die sich auf Tiere spezialisieren, machen sich mit deren Lebensweisen vertraut und trainieren ihre eigene mentale Stärke, um gute Aufnahmen zu erzielen. Ich versuche, meine Präsenz und meinen Atem zu verstecken, ohne die Tiere zu stressen, und begleite sie respektvoll mit der Kamera. Die Tiere führen mich in ihre Lebensweisen ein, bewegen sich auf ganz natürliche Weise und zeigen mir bezaubernde Gesichtsausdrücke in einer harten Realität. Je unbarmherziger sie sind, desto mehr kann man ihre echte und wilde Natur erfassen. Ehe ich es mich versehe, finde ich mich in einer solchen Umgebung wieder.

Embetsu, Hokkaidō – Heftiger Kampf

Embetsu, Hokkaido
Ein Fuchs entdeckt zuerst die Beute, doch als er die Gegend weiter erkundet und zu ihr zurückkommt, hat sie sich schon ein Bergadler geschnappt. Mutig geht der Fuchs zum Angriff über, aber der Vogel erwidert unerwartet die Attacke mit seinen Klauen. Dieser eisige Winter wird zum Kampf um Leben und Tod. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Embetsu, Hokkaidō – Dicke Schneeflocken

Embetsu, Hokkaido
Am Japanischen Meer fallen große Mengen dicker Schneeflocken. An diesem Tag versammeln sich Seeadler auf Treibholz, als würden sie miteinander kuscheln. Der heftige Schneefall beeinträchtigt meine Sicht, doch durch kurz einfallendes Licht kann ich diese Bilder festhalten. © Tomari Kazuyuki / JTPA

Wakasakanai, Hokkaidō – Seeadler mit Blick auf den Berg Rishiri

wakasanai, Hokkaido
Seeadler tummeln sich an den Überresten eines toten Seehundes, während in der Ferne die Kleinstadt Rishirifuji und die raue See zu sehen sind. Wie bei einem Staffellauf wird das Leben des Seehundes zwischen den wartenden Vögeln herumgereicht. Diese majestätischen Ansichten möchte ich für die Nachwelt hinterlassen. © Tomari Kazuyuki / JTPA

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