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Japans vielseitige natürliche Landschaften

Sina Arauner
Sina Arauner

Die japanische Natur ist in zahlreichen Kunstwerken verewigt – und übertrifft deren Schönheit oft sogar noch. In ihrer Ausdehnung von Nord nach Süd sowie Ost nach West bieten die japanischen Inseln eine große Anzahl atemberaubender Landschaftstypen.

Der Vulkan Sakurajima in der Bucht vor Kagoshima.
Der Vulkan Sakurajima in der Bucht vor Kagoshima. © K.P.V.B

Wenn man im Februar auf Okinawa die Kirschblüte bestaunt, scheint es kaum vorstellbar, dass zur selben Zeit anderswo in Japan noch tiefster Winter herrscht. Doch etwa 2.400 km weiter gen Norden liegt Hokkaidō zu Beginn jedes Jahres noch unter einer Schneedecke. Die breiteste Ausdehnung der Inseln beträgt gerade einmal ein Zehntel der Länge. Von Nord nach Süd ziehen sich Gebirge über die Inselketten. Von dieser Geografie geprägt, ist die japanische Natur ebenso vielseitig wie aufregend.

Berge und Vulkane

Rund 80 % der japanischen Natur sind Berglandschaften, die meisten von ihnen von Wäldern bedeckt und Flüssen durchzogen. Weltberühmt ist Japans Nationalsymbol, der Fuji: Majestätisch reckt er sich über 3.700 m in die Höhe und ist bekannt dafür, sich schüchtern hinter einem Gewand aus Wolken zu verstecken.

Unter den rund 60 aktiven Vulkanen Japans kennt man insbesondere den Sakurajima (ganz poetisch „Kirschblüteninsel“), der sich in der Bucht vor Kagoshima aus dem Meer erhebt. Trotz der Gefahren eines aktiven Vulkans direkt vor der Haustür, sorgt das aschespeiende Spektakel der drei-gipfligen Vulkan-Halbinsel beim Betrachter für große Augen. Berge prägen das japanische Landschaftsbild und sind beliebte Ziele für Freizeitaktivitäten wie Wandern, Skifahren und dem Besuch von heißen Quellen, den Onsen. Oft sind sie aber auch Orte großer Spiritualität.

Küstenlandschaften

Vier Hauptinseln und über 4.000 kleinere Inseln – Japans Küstenlandschaften ziehen sich über fast 30.000 km entlang der Inseln. Vom Pazifischen Ozean und dem Japanischen Meer umgeben, sind die Landstriche an Japans Küsten jedoch genauso divers wie lang. Von steilen Abhängen und ruppigen Klippen wie auf Hokkaidō über Japans größte Sanddünen in Tottori bis hin zu paradiesischen Stränden auf Okinawa – Szenerien, in denen Land und Wasser aufeinandertreffen, sind typisch für das japanische Landschaftsbild.

Dieses zeigt sich auch in den „Drei schönsten Landschaften Japans“, die seit jeher Künstler und Literaten inspirieren: Bei Matsushima (Miyagi), Amanohashidate (Kyōto) und Miyajima (Hiroshima) handelt es sich um drei Küstenlandschaften, die jede auf ihre Weise die Schönheit der japanischen Natur widerspiegeln.

Sanddünen in Tottori
In Tottori befinden sich Japans größte Sanddünen. © Tottori Prefecture © JNTO
Matsushima in Miyagi
Matsushima in Miyagi gehört zu den "Drei schönsten Landschaften Japans". © JNTO

Wiesen und Feuchtgebiete

Ausgedehnte Wiesen und Feuchtgebiete machen zwar nicht den Großteil der japanischen Landschaften aus. Dennoch sind sie insbesondere für die Weidewirtschaft sowie die Migration von Zugvögeln von großer Bedeutung und imposant zu beschauen. „Weidewirtschaft – in Japan?“, fragen Sie sich vielleicht. Doch wenn Sie einmal die Kühe auf den saftiggrünen Wiesen Hokkaidōs haben grasen sehen, wissen Sie: Auch das ist Japan!

Eine ganz andere Atmosphäre geht von Japans Feuchtgebieten aus: subtropische Mangrovenwälder auf Kyūshū, nebelbehangene Bergsümpfe, weitläufiges Marschland, durch das sich Flüsse schlängeln. Kanufahrten, verästelte Holzpfade und Panorama-Aussichtsplattformen ermöglichen den Besuchern einen Einblick in die oft unter Naturschutz stehenden Gebiete.

Marschlandschaft in Japan
Auch Marschlandschaften gibt es in Japan zu bewundern.

Dieser Artikel wurde für die April 2019-Ausgabe des JAPANDIGEST verfasst und für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.

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