Für alle nicht-christlichen Japaner spielt der Weihnachtsabend im Sinne der Geburt Jesu überhaupt keine Rolle und daher sind der 25. und 26. Dezember auch keine Feiertage. Doch schon in der Vorweihnachtszeit sind Traditionen wie Weihnachtsmärkte, festliche Beleuchtungen und Dekorationen landesweit zu finden und der 24. Dezember hat sich zu einem Fest der romantischen Liebe entwickelt. Und was isst ein verliebtes Pärchen an Heiligabend? Ein romantisches Dinner in der Hühnerbraterei Kentucky Fried Chicken/KFC!
Sie haben richtig gelesen, KFC!
Grund für diese, für uns befremdliche Tradition ist eine Werbekampagne aus den 1970ern mit dem Slogan Kurisumasu ni wa Kentakkii (an Weihnachten KFC). Weihnachten wurde zuvor nicht besonders gefeiert, doch dieser Slogan schlug ein wie ein Blitz und die Verbindung von gebratenen Hühnerteilen und dem frohen Fest verfestigte sich im japanischen Bewusstsein.
Ein damaliger KFC-Manager hatte die Idee eines Weihnachts-Sets, nachdem er eine Unterhaltung von zwei Ausländern überhört hatte, die das Ausbleiben ihres traditionellen Weihnachts-Truthahms beklagten. Die landesweite Marketingcampagne zum Weihnachtsessen bei KFC war so erfolgreich, dass der Manager gar bis zum Geschäftsführer von KFC Japan emporstieg.
KFC-Werbespot zu Weihnachten.
Viele Familien, aber auch Liebespaare strömen zur Weihnachtszeit in die KFC-Filialen, um dort Boxen mit Hähnchenteilen, aber in letzter Zeit auch „Weihnachts-Rund-um-Pakete“ mit Sekt und Schokotörtchen zu bestellen. In Japan macht Kentucky Fried Chicken ca. 1/3 des jährlichen Umsatzes um den Weihnachtsabend herum. Aufgrund der Beliebtheit muss man in den einschlägigen Restaurants Wochen vorher reservieren oder sich auf lange Schlangen einstellen, wenn man mit den Lieben dabei sein möchte.
In diesem Sinne wünscht JAPANDIGEST schöne Festtage und guten Appetit!
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