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9 japanische Filme, die Sie sehen sollten

Diana Casanova
Diana Casanova

Aus Japan stammen Meisterwerke des Schwarz-Weiß-Films und aktuelle Produktionen, die gesellschaftliche Entwicklungen aufgreifen und das Land auf vielfältige Weise repräsentieren. Diese kleine Auswahl sollten sie sich wenigstens einmal angesehen haben.

Kleine Kamera

Zeitlose Klassiker, die die weltweite Filmindustrie, darunter auch viele westliche Regisseure wie Francis Ford Coppola und George Lucas oder gleich ganze Filmgenres (wie das „Kaijū-“ und „Samurai-Genre“), nachhaltig geprägt und beeinflusst haben. Moderne Produktionen, die in liebevollen, aufregenden, herzzerreißenden, blutigen oder komischen Szenen auch hierzulande ein breitgefächertes Publikum beeindrucken und in internationalen Wettbewerben geehrt wurden: So abwechslungsreich und kreativ ist der japanische Film. Während preisgekrönte Meisterwerke von Regiegrößen wie Kurosawa Akira oder Kore-eda Hirokazu als Vertreter zweier völlig unterschiedlicher Generationen auf dieser Liste natürlich vertreten sind, sollte der ein oder andere Anime auch nicht fehlen. Diese Liste ist keineswegs vollständig und sicherlich eine Frage des Geschmacks – doch sie wird Ihnen einen kleinen Überblick darüber geben, wie facettenreich und tiefgründig die japanische Filmwelt sein kann. In diesem Sinne: viel Spaß beim Schauen!

Filmausschnitt aus "Tampopo"6 weitere japanische Filme, die Sie sehen solltenViele japanische Filmproduktionen sind sehenswert, doch bei der schier unendlichen Auswahl ist es sicherlich schwer den Überblick zu behalte...23.07.2020

Tokyo Story (1953), Regie: Ozu Yasujirō

Ozu Yasujirōs Meisterwerk handelt vom älteren Ehepaar Hirayama, das in der kleinen Stadt Onomichi in der Präfektur Hiroshima lebt und beschließt, die älteren Kinder in Tōkyō zu besuchen. Der Klassiker handelt von der zerfallenden Beziehung zwischen sich fremd gewordenen Generationen, die in scheinbar zwei unterschiedlichen Welten zu Hause sind.

Ausschnitt aus dem Film "Tokyo Story"
© trigon-film.org

Die Sieben Samurai (1954), Regie: Kurosawa Akira

Im 16. Jahrhundert heuern Bauern, die immer wieder von Banditen überfallen werden, sieben Samurai zum Schutz an. Kurosawas Samurai-Epos gilt als einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten und wurde für zwei Oscars nominiert. Für viele gelten die atemberaubenden Kampfszenen und erzählerische Meisterleistung bis heute als unübertroffen.

Ausschnitt aus "Die Sieben Samurai"
© trigon-film.org

Godzilla (1954), Regie: Honda Ishirō

Der Originalfilm in Schwarz-Weiß über das Monster Godzilla ist ein japanischer Horrorklassiker und inspirierte zahlreiche Fortsetzungen und Ableger. Die prähistorische Kreatur soll durch nukleare Kernwaffentests erweckt und stärker gemacht worden sein, daher gilt der Film auch als Aufarbeitung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki 1945.

Ausschnitt aus "Godzilla"
© 1954 Toho Co., Ltd.

Fernseher mit Fernbedienung und NetflixÜbersicht: Japanische Filme, Animes und Serien auf Netflix DeutschlandDie Popularität von Netflix geht seit Jahren durch die Decke, ständig erreichen uns in der deutschen Version neue Filme, Serien, Animes und...10.04.2020

Nausicaä aus dem Tal der Winde (1984), Regie: Miyazaki Hayao

Der erste animierte Film von Kultregisseur Miyazaki Hayao spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der ein hochgiftiger Pilz die Existenz der noch verbliebenden Menschheit bedroht. Nausicaä, die Prinzessin des Tals der Winde, besitzt die Gabe mit Tieren zu kommunizieren und ist die letzte Hoffnung ihres Volkes.

Ausschnitt aus dem Anime "Nausicaa aus dem Tal der Winde"
© 1984 Studio Ghibli・H

Akira (1988), Regie: Ōtomo Katsuhiro

Nach dem Dritten Weltkrieg, ausgelöst durch eine atomare Explosion, begegnet Tetsuo einer seltsamen Gestalt und wird daraufhin von der Polizei verhaftet. Nach diversen Tests stellt sich heraus, dass er über ähnliche Kräfte wie die verfügt, die damals zu jener Explosion führten. Der Science-Fiction-Anime trug maßgeblich zum weltweiten Anime-Boom der 90er-Jahre bei.

Poster des Animes "Akira"
© 1988 MASHROOM/AKIRA COMMITTEE

Hana-Bi (1997), Regie: Kitano Takeshi

Der Polizist Nishi Yoshitaka wird nach einer misslungenen Verhaftung, die zum Tod eines Kollegen führt, suspendiert und verschuldet sich daraufhin bei der Mafia, um dessen Familie zu unterstützen. Um die Schulden zurückzuzahlen, wird er selbst zum Verbrecher. Es ist die blutige Reise eines Mannes, der in ständiger Erwartung seines Todes ist. Der brutale Film katapultierte Comedian Kitano Takeshi (hierzulande besser bekannt aus der japanischen Gameshow “Takeshi’s Castle”) in die erste Riege japanischer Filmemacher.

Ausschnitt aus dem Film "Hana-Bi"
© Film Movement

Nokan – Die Kunst des Ausklangs (2008), Regie: Takita Yojirō

Als der Cellist Kobayashi Daigo arbeitslos wird, zieht er schweren Herzens samt Ehefrau in seine kleine Heimatstadt zurück und landet während der Jobsuche per Zufall in einem Bestattungsunternehmen. Aufgrund des Stigmas dieser als „dreckig“ geltenden Arbeit, erzählt er niemandem etwas davon, nicht einmal seiner Ehefrau. Der 2009 mit einem Oscar prämierte, ernste und doch lebensfrohe Film handelt vom Sterben und dem Tod als Teil des Lebens.

Ausschnitt aus "Nokan - Die Kunst des Ausklanges"
"Nokan - Die Kunst des Ausklangs" gewann 2009 einen Oscar. © Koolfilm

Still The Water (2014), Regie: Kawase Naomi

Das beschauliche und friedliche Leben auf der Insel Amami-Ōshima (Präfektur Kagoshima) wird aufgerüttelt, als der Leichnam eines unbekannten Mannes angespült wird. Der junge Kaito weiß scheinbar mehr über den Vorfall als er zugibt, während er sich gleichzeitig in die junge Kyōko verliebt, deren Mutter im Sterben liegt. Es ist eine eng mit der Natur verbundene Liebesgeschichte, erzählt von einer der wichtigsten japanischen Regisseurinnen der Neuzeit.

Ausschnitt aus "Still the Water"
© mk2 Films

Shoplifters – Familienbande (2018), Regie: Kore-eda Hirokazu

Der Oscar-nominierte Film handelt von einer bitterarmen Patchwork-Familie in Tōkyō, die sich mit Gelegenheitsjob und Ladendiebstählen über Wasser hält und so versucht zu überleben. Dabei wird auf liebevolle und poetische Weise die Frage gestellt, was eine Familie tatsächlich ausmacht und wie stark deren Band sein kann.

Ausschnitt aus "Shoplifters"
© Magnolia Pictures

Dieser Artikel erschien in der April 2020-Ausgabe des JAPANDIGEST und wurde für die Veröffentlichung auf der Webseite nachbearbeitet.

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