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Die Anordnung eines japanischen Menüs

Kerstin Coopmann
Kerstin Coopmann

Ein traditionelles japanisches Menü besteht aus mehreren einzelnen, zeitgleich servierten Gerichten. Platziert werden sie entsprechend fester Regeln.

Illustrationen eines japanischen Menüs
Die Anordnung eines japanischen Menüs basiert auf dem "Ichijū-sansai-Prinzip".

Ein japanisches Menü besteht neben der Schüssel Reis aus einer Suppe und drei weiteren Gerichten. Das nennt man das ichijū sansai-Prinzip (Wörtlich: 1 Suppe, 3 Gemüse). Diese drei Gerichte sind Hauptgericht (shusai), Beilage (fukusai) und Nebenbeilage (fukufukusai).

Die Anordnung der einzelnen Gerichte richtet sich nach der traditionellen Philosophie sajōi (der Platz links oben). Der Reis, der als Hauptbestandteil eines Menüs gilt und eine wichtige Rolle in der japanischen Kultur spielt, wird daher links vorne platziert. So ist er auch am leichtesten zu greifen, wenn man davon ausgeht, dass die Stäbchen mit der rechten Hand gehalten werden. Vorsicht: Bei Linkshändern werden nur die Stäbchen umgedreht, die Gerichte wechseln ihren Platz nicht.

Als Hauptgericht wird oft gegrillter Fisch gereicht. Sind Kopf und Schwanzflosse noch vorhanden, sollte der Kopf ebenfalls nach links zeigen.

Kein integraler Bestandteil des ichijū sansai-Menüs sind Tsukemono (eingemachtes Gemüse). Diese werden zwischen den übrigen Gerichten platziert.


Dieser Artikel erschien in der April-Ausgabe des JAPANDIGEST 2019 und wurde für die Veröffentlichung auf der Website nachbearbeitet.

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