„Nihonium“: Jetzt hat Japan sein eigenes chemisches Element

Hannah Janz
Hannah Janz

Erstmals benennen Wissenschaftler aus Asien ein Element, das neu in das Periodensystem aufgenommen wurde.

Nihonium
Screenshot der Ankündigung des IUPAC zur Neugestaltung des Periodensystems © IUPAC

Dieser Artikel erschien als News am 01.12.2016.

Wie die International Union of Pure and Applied Chemistry (Internationale Union für reine und angewandte Chemie, kurz IUPAC) im Dezember 2016 bekanntgab, wurde das Periodensystem um vier weitere Elemente erweitert. Das Element mit der Ordnungszahl 113 trägt nun den Namen „Nihonium“ – basierend auf dem japanischen Wort für Japan, Nihon (日本). Abgekürzt wird es mit Nh.

Der Name wurde von den Wissenschaftler des staatlichen japanischen Forschungsinstituts RIKEN (Rikagaku Kenkyūjo, Physikalisch-chemisches Institut) vorgeschlagen. Es ist das erste Mal, das Wissenschaftler aus Asien ein Element benennen.

Tweet des Riken: Die Freude ist groß bei den japanischen Wissenschaftlern.

Morita Kōsuke, der am RIKEN das Superheavy Element Production Team leitet, das die sogenannten Transactinoide synthetisiert, zu denen auch Nihonium gehört, begrüßte die Entscheidung der IUPAC.

„In das Periodensystem aufgenommen zu werden, ist eines der größten Vermächtnisse in der Chemie. Es bewegt mich sehr, dass eines dieser Elemente nun einen japanischen Namen trägt“, so Morita auf einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag. „Nihonium wird in die Chemielehrbüchern aufgenommen werden – vielleicht macht das die Schüler stolz und bringt sie dazu, sich mit Chemie zu beschäftigen.“

Herstellung von Nihonium

Transurane bzw. Transactinoide haben eine Ordnungszahl größer als 104 und sind radioaktiv. Sie haben sehr kurze Halbwertzeiten, sind also sehr instabil, und können nur in geringsten Mengen, meist nur als einzelne Atome, synthetisiert werden. Nihonium wurde durch Moritas Team hergestellt, indem Zink-Ionen mit Bismuth beschossen wurden. Aus den Elementen mit 30 bzw. 83 Protonen entstand Nihonium, das 113 Protonen in seinem Kern enthält.

Nachdem das RIKEN-Team um Morita das Element 2004, 2005 und 2012 erfolgreich herstellen konnte, meldete es das Transuran zur Aufnahme in das Periodensystem an.

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