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NEWS | Bau von Magnetschwebebahn Maglev begonnen

Hannah Janz
Hannah Janz

Strecke soll 2027 eröffnet werden +++ 80% der Strecke bestehen aus Tunneln +++ Maglev soll Fahrtdauer Tōkyō-Nagoya auf 40 Minuten verkürzen

Maglev
Der Maglev auf seiner japanischen Teststrecke in der Präfektur Yamanashi. (c) Yosemite, CC2.0

Heute begannen die Bauarbeiten für eine 285,6 km lange Strecke des Hochgeschwindigkeitszugs Maglev zwischen der japanischen Hauptstadt Tōkyō und Nagoya. Eröffnet werden soll die Strecke in zehn Jahren.

Starten wird der japanische Maglev am Tokyoter Bahnhof Shinagawa. Endstation ist ein neuer Bahnhof in Nagoya, der noch gebaut werden muss. Der Maglev wird dabei fünf Präfekturen durchfahren – Kanagawa, Yamanashi, Shizuoka, Nagano und Gifu – und eine Höchstgeschwindigkeit von 505 km/h erreichen. Die Fahrt würde 40 Minuten dauern.

Zum Vergleich: Der schnellste Shinkansen braucht ohne Zwischenhalt 94 Minuten für die Strecke und erreicht maximal 270 km/h. Die Strecke ist laut Shinkansen-Betreiber JR East aufgrund der Zwischenstationen allerdings auch rund 60 km länger.

80% der Maglev-Strecke werden aus Tunneln bestehen. Als schwierigster Abschnitt gilt ein Tunnel durch die Minami-Alpen. Mit dessen Bau soll ebenfalls in diesem Jahr begonnen werden. Aufgrund der großen Tiefe, in der der Tunnel verlaufen soll, ist mit Problemen wie eintretendem Grundwasser zu rechnen.

Maglev: Erster Schritt in die Zukunft der Hochgeschwindigkeit

Der Maglev verwendet Magnetic Levitation, wird also durch magnetische Kräfte in der Schwebe gehalten. Auch Spurführung, Antrieb und Bremsung basieren auf Magnetwirkungen. Das macht Fahren mit sehr hohen Geschwindigkeiten möglich – im April 2015 lag der Rekord auf der Teststrecke in der Präfektur Yamanashi bei 603 km/h. Entwickelt wird er in Japan bereits seit 1962.

Im Vergleich zum Shinkansen kann der Maglev durch seine elektrodynamische Halterungsmechanik stärkere Längsneigungen eingehen. Das macht ihn für einen Einsatz auf hügeligen Strecken ohne Geschwindigkeitseinbuße attraktiv.

Ein deutsches Beispiel für eine Magnetschwebebahn ist der Transrapid. Dieser konnte sich in Deutschland aufgrund der hohen Baukosten nicht durchsetzen. Allerdings wurde die Technologie nach China verkauft, wo der Transrapid nun den Flughafen Pudong mit der Stadt verbindet. Die Kosten des japanischen Maglev-Projektes sind mit 5,5 Billionen Yen (etwa 45 Milliarden Euro, Kurs 100 Yen = 1,22 Euro) veranschlagt.

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