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NEWS | Abe-Skandal um nationalistische Grundschule: Premier verliert an Zustimmung

Hannah Janz
Hannah Janz

Umfrage +++ Premierminister Abes Skandal um nationalistische Grundschule Ursache für sinkende Umfragewerte +++ Vorsitzender nationalistischer Organisation tritt zurück

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Wie die Japan Times unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Kyodo heute berichtete, sind die Zustimmungswerte für die Regierung unter Premierminister Abe seit dem Vormonat um 6 Prozent gefallen. In der Umfrage, die am Sonntag veröffentlicht wurde, liegt die Zustimmung der Befragten zur Regierung aktuell bei 55,7%.

Die Umfrage, an der 1462 Haushalte teilnahmen, versuchte, einen Zusammenhang des signifikanten Abfalls der Zustimmungswerte mit dem Skandal um den stark vergünstigten Verkauf von Bauland an die nationalistische Gruppierung Moritomo Gakuen herzustellen. Wie Japan Digest berichtet hatte, steht das Ehepaar Abe seit Ende Februar öffentlich in der Kritik, von einer Bevorteilung der nationalistischen Organisation Moritomo Gakuen gewusst zu haben.

Die Organisation ließ auf einem Grundstück, das sie in Ōsaka aus Staatsbesitz für etwa ein Vierzehntel des geschätzten Preises erworben hatte, eine Grundschule errichten. Abe Akie, Abes Ehefrau, sollte außerdem zur Ehrendirektorin ernannt werden. Im Zuge des Bekanntwerden des Skandals lehnte Abe Akie den Titel aber ab. 86,5% der Befragten gaben an, die Vergünstigung des Baulands für unrechtmäßig zu halten.

Sinkende Zustimmung: Abes Verwicklung in Skandal als Ursache

Ein weiterer Wert unterstreicht, dass die Befragten den Skandal am Regierungschef festmachen: So hatte die Liberaldemokratische Partei (LDP) des Regierungschefs in der Umfrage keinen nennenswerten Zustimmungsrückgang zu verzeichnen. 43,8% sagten, dass sie die Politik der LDP befürworteten – im Vergleich zu 44,6% im Vormonat.

Gleichzeitig gaben 74,6 Prozent der Befragten an, dass sie sich eine Parlamentsbefragung des Vorsitzenden der Moritomo Gakuen, Kagoike Yasunori, wünschen würden, um die Verstrickungen um den Landkauf aufzuklären. Dies lehnt die Regierung bisher allerdings ab. Kagoike wiederum hatte vergangene Woche seinen Rücktritt angekündigt, nachdem er den Antrag der Schule zur Eröffnung bei der Präfekturregierung Ōsakas zurückgezogen hatte. Die Schule wird nun nicht wie geplant am 1. April eröffnet, sondern bleibt fürs erste ungenutzt.

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