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Winter in Japan: So genießen Sie die kalte Jahreszeit

Kerstin Coopmann
Kerstin Coopmann

Japans Winter kann mitunter ziemlich kalt und schneereich sein. Kein Grund, Ihre Reise deshalb auf eine der wärmeren Jahreszeiten zu verschieben. Wir zeigen Ihnen, warum die Winterzeit in Japan besonders schön ist und wie Sie sich gegen die Kälte wappnen.

Bei Schnee im Onsen entspannende Frau
©すしぱく / pakutaso

Niedrige Temperaturen, Berge von Schnee, zum Teil kaum isolierte Gebäude – der Winter kann in Japan je nach Region zu einer ganz schönen Herausforderung werden. Vor allem im Norden des Landes müssen Besucher mit Schnee und Kälte rechnen. Kein Wunder also, dass viele sich eher für eine Japanreise im Frühling, Sommer oder Herbst entscheiden.

Wer den Besuchermassen jedoch entgehen und ein ganz anderes Japan abseits von Kirschblüte und Herbstlaubfärbung erleben möchte, für den ist der Winter die perfekte Reisezeit. Er lockt mit wunderschönen Landschaften, vielen spannenden Aktivitäten und lässt sich bei richtiger Vorbereitung ausgezeichnet genießen.

Winter in Japan: Die richtige Kleidung und Ausstattung

Mit der richtigen Ausstattung lässt sich der Winter in Japan gut aushalten – ganz egal ob im eiskalten, schneereichen Norden oder im milderen Süden, wo es aufgrund fehlender Zentralheizungen und schlecht isolierter Gebäude trotzdem recht kalt sein kann. Warme Pullover und Jacken sollten also, sofern Sie sich nicht ausschließlich in subtropischen Gegenden aufhalten, im Gepäck nicht fehlen.

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Wem die warme Kleidung nicht ausreicht, der kann sich vor Ort mit kairo aushelfen. Die praktischen Taschenwärmer, die es in jedem Drogeriemarkt und Kombini zu kaufen gibt, reagieren auf Reibung und geben mehrere Stunden lang Wärme ab. Sie können je nach Bedarf die Hände warm halten, aber auch als Einlage in den Schuhen verwendet werden – perfekt für einen ausgedehnten Spaziergang.

Wenn Sie länger in Japan sind und in einer eigenen Wohnung leben, lohnt sich die Anschaffung eines kotatsu – eines beheizten Tisches. Dort lässt es sich, zusammen mit Freunden oder Familie, besonders schön bei einer leckeren Mahlzeit entspannen.

Schlafender Mann unter einem kotatsu (beheizter Tisch)
Unter einem kotatsu (beheizter Tisch) kann man sich im Winter aufwärmen. ©すしぱく / pakutaso

Natur, Wintersport und Matsuris

Der Winter ist die perfekte Zeit im Jahr, um Japans wunderschöne Natur zu genießen. Schnee und Raureif verleihen vor allem den nördlichen Gegenden eine einzigartige Atmosphäre, die sich dank der vergleichsweise geringen Besucherzahlen ganz entspannt genießen lässt. Besonders zu empfehlen sind zum Beispiel Hokkaidōs zahlreiche Naturparks oder das spektakuläre Treibeis des Ochotskischen Meers. Auch der Berg Fuji zeigt sich dank der klaren Luft während der kalten Jahreszeit besonders häufig.

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Für die Besichtigung berühmter Sehenswürdigkeiten lohnen sich die Wintermonate ebenfalls. Schließlich ist es auch hier deutlich ruhiger als sonst und man kann sich mehr Zeit lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch des von Bergen umgebenen Dorfes Shirakawa-gō in der Präfektur Gifu? Mit seinen schneebedeckten Reetdach-Häusern wirkt das Weltkulturerbe im Winter besonders malerisch.

Das verschneite Dorf Shirakawa-gō
Das Weltkulturerbe Shirakawa-gō wirkt im Winter besonders malerisch. ©Hiro1960さん / photo-ac

Sie fahren gerne Ski oder Snowboard? Der schneereiche Norden Japans ist ein wahres Paradies für Wintersportfreunde.

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Nicht zuletzt gibt es im Winter zahlreiche spannende Festivitäten (matsuri), bei denen Sie tiefer in die japanische Kultur eintauchen können. Erleben Sie zum Beispiel Neujahrstraditionen wie den ersten Schreinbesuch im neuen Jahr (hatsumōde) oder bestaunen Sie faszinierende Schnee- und Eisskulpturen bei Veranstaltungen wie dem berühmten Schneefest (yuki matsuri) in Sapporo.

Schneeskulpturen beim Schneefest (yuki matsuri) in Sapporo
Beim berühmten Schneefest (yuki matsuri) in Sapporo gibt es faszinierende Eis- und Schneeskulpturen zu bestaunen.©Yasufumi Nishi/©JNTO

Aufwärmen und Entspannen im Onsen

Nach einem anstrengenden Tag in der Kälte gibt es wohl kaum etwas schöneres, als bei einem warmen Bad zu entspannen. Dank der zahlreichen aktiven Vulkane gibt es in Japan fast überall natürliche heiße Quellen (onsen), die entweder zu Hotels gehören, oder aber separat von diesen betrieben werden. Außerdem lassen sich hin und wieder auch frei zugängliche Onsen in der Natur finden.

Besuchen Sie am besten ein heißes Bad im Freien. Dank des rund 40 Grad heißen Wassers können Sie sich aufwärmen und dabei ganz entspannt die Umgebung genießen. Doch Vorsicht: Bleiben Sie nicht zu lange im heißen Wasser, um Kreislaufprobleme zu vermeiden.

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Keine Lust auf ein Ganzkörperbad? In vielen Onsen-Orten gibt es spezielle Fußbäder, die meist öffentlich zugänglich und ebenfalls sehr entspannend sind.

der Onsen-Ort Kusatsu Onsen im Winter
Im Winter ist der Besuch eines Onsen-Ortes besonders toll, um sich aufzuwärmen und zu entspannen. ©Kusatsu Onsen Tourism Association/©JNTO

Wärmende Winterspeisen und Getränke

Die japanische Winterküche lockt mit einer Vielzahl leckerer Speisen, mit denen Sie sich aufwärmen und zu neuen Kräften kommen können. So sind zum Beispiel Eintopfgerichte (nabe) wie Sukiyaki oder Shabu Shabu zu empfehlen, die wie Fondue beim Essen am Tisch zubereitet werden und daher äußerst gesellig sind. Auch Nudelsuppen wie Rāmen oder Soba sind tolle Mahlzeiten nach einem Spaziergang durch die Kälte.

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ein japanisches Eintopfgericht (nabe)
Eintopfgerichte (nabe) sind im Winter besonders beliebt. ©Yamasha / pakutaso

Halten Sie sich zwischendurch mit heißen Getränke wie Tee oder Sake warm. Tipp: Bei Winter-Matsuris im Freien gibt es häufig gewärmten Amazake (süßer Sake) zu kaufen, der weniger Alkohl enthält und ein ganz besonderes Geschmackserlebnis ist.

Warmer süßer Sake (amazake)
Gewärmter süßer Sake (amazake) schmeckt im Winter besonders lecker. ©百和 / photo-ac

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