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Diese Woche in Japan | 15. März 2019

Nils Gärtner
Nils Gärtner

Diese Woche drehte sich in Japan alles um die Bewältigung und die noch andauernden Auswirkungen der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011. Darüber hinaus sorgte die Verhaftung des Musikers und Schauspielers Pierre Taki wegen Drogenmissbrauchs für Schlagzeilen in den Boulevardnachrichten.

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8 Jahre nach der Dreifachkatastrophe: rund 52.000 Menschen weiterhin evakuiert

Trotz der Fertigstellung von bisher 29.000 neuen Wohnungseinheiten, bemängeln laut Umfrage der Presseagentur Jiji etwa 47,6 % aller Befragten die Wiederaufbauarbeiten nach der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011. Zwar verringerte sich die Anzahl der Evakuierten um rund 20.000 im Vergleich zum Vorjahr, tatsächlich können nach letztem Stand jedoch noch immer 51.778 Menschen nicht in ihre Heimat zurückkehren. Unter ihnen leben 3.418 weiterhin in Notunterkünften. Die Nachwirkungen des Erdbebens, Tsunamis und Reaktorunfalls scheinen damit noch lange nicht verarbeitet.

In einer Regierungssitzung vom 9. März überprüfte das Kabinett schließlich die Maßnahmen des Wiederaufbaus und kündigte daraufhin die Etablierung einer ministerialen Nachfolgeorganisation der nach der Dreifachkatastrophe provisorisch ins Leben gerufenen Agentur für Wiederaufbau an. Die Agentur soll zu ihrem 10-jährigen Bestehen Ende März 2021 aufgelöst werden.

Musiker und Schauspieler Taki Masanori wegen Drogenmissbrauchs verhaftet

Der unter dem Künstlernamen Pierre Taki bekannte Musiker und Schauspieler Taki Masanori wurde am Dienstagabend wegen des Verdachts auf Kokainkonsum von der japanischen Polizei festgenommen. Der u.a. für seine Auftritte und Sprechrollen in TV-Dramen und Animationsfilmen bekannte Künstler wurde, wie Quellen aus dem Suchtstoffkontrollamt berichten, in seiner Wohnung verhaftet; der Verdachtsfall habe sich durch verdeckte Ermittlungen weiter verhärtet.

Bei der einhergehenden Wohnungsdurchsuchung konnten die Beamten zwar keine Rauschmittel sicherstellen, fanden jedoch eine zusammengerollte koreanische Banknote, die auf den Konsum von Rauschmitteln hinwies. Ferner stellte die Polizei nach einem freiwilligen Urinschnelltest Kokainspuren in den Proben Takis fest.

Abe will nicht weiter um das Amt der LDP-Parteiführung kandidieren

Premierminister Abe Shinzō gab am Donnerstag bekannt, er beabsichtige nicht, das Amt des Präsidenten der konservativen Liberaldemokratischen Partei ein viertes Mal übernehmen zu wollen. Abe nahm so Stellung zu den Bemerkungen von führenden LDP-Politikern. Generalsekretär Nikai Toshihiro erachtete eine weitere Amtszeit Abes als Präsident der Partei als „vollkommen möglich“.

Da die Funktion des Parteipräsidenten auf eine maximale Amtsdauer von drei Perioden durch die Parteisatzung festgelegt ist, hätte die erneute Kandidatur Abes eine Änderung der Statur bedingt. „Die Parteisatzung der LDP sieht nur drei Wahlen [Amtsperioden] vor, eine vierte Wahl [Kandidatur] ist verboten. Als Präsident der LDP ist es selbstverständlich, dass ich mich an diese Regel halte“, kommentierte Abe während einer Sitzung des Haushaltskomitees.

Weitere News

  • Beginn der Abdankungszeremonien von Tennō Akihito: Die erste zeremonielle Handlung zur Abdankung wurde am Dienstag im Heiligtum Kashikodokoro des kaiserlichen Palastes abgehalten, in welcher Akihito seinen Vorfahren die geplante Abdikation ankündigte.
  • 116-jährige Japanerin zum ältesten Menschen der Welt erklärt: Die am 2. Januar 1903 geborene Tanaka Kane wurde als älteste noch lebende Person ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Ihre Anerkennung feierte Sie im Beisein von Gratulanten und des Bürgermeisters von Fukuoka, wo sie ihren Lebensabend in einem Altersheim verbringt.
  • 80 Menschen bei Fährunfall verletzt: Bei einem Zusammenstoß eines Hochgeschwindigkeitsboots mit einem bisher unbekannten Objekt vor der Küste der Insel Sado-shima wurden insgesamt 80 Passagiere und Crewmitglieder verletzt. Es wird angenommen, dass das Schiff während der Fahrt mit einem auftauchenden Wal kollidierte. Das Schifffahrtsunternehmen entschuldigte sich derweil ausdrücklich für den unglücklichen Zwischenfall.
  • Japanische Regierung warnt Firmen davor, schwangere Mitarbeiterinnen aus dem Ausland zu feuern: Die japanische Regierung mahnte am Donnerstag erneut Unternehmen, das Gesetz zum Schutz schwangerer Mitarbeiterinnen zu achten. In letzter Zeit sähen sich vermehrt schwangere Hilfskräfte oder Auszubildende aus dem Ausland durch ihre Firmen gezwungen, in ihre Heimat zurückzukehren oder abzutreiben. Dadurch verstießen Unternehmen gegen geltendes Gesetz und seien juristisch verfolgbar.
  • Oberster Gerichtshof fällt Urteil zur NHK-Gebühr für Smartphones. Laut Urteil vom 12. März müssen auch Besitzer eines TV-fähigen Smartphones NHK-Gebühren entrichten. Das Gericht wies somit die Klage eines Mannes aus Saitama zurück, welcher behauptete, dass das Eintreiben von NHK-Gebühren für den Besitz eines Smartphones unrechtmäßig sei.

Fernbedienung zeigt auf den fernseherRundfunkgebühren in Japan: was Sie wissen müssenFür viele Ausländer bieten die zahlreichen englischsprachigen Inhalte der NHK einen Einblick in Japan. Viele Japaner jedoch geben an, die NH...24.02.2019

  • Japan strebt global verbindliche Regelungen für autonome bewaffnete Drohnen an: Die japanische Regierung gab diese Woche bekannt, einen schriftlichen Antrag bei der „Konvention über bestimmte konventionelle Waffen“ einreichen zu wollen. Dieser soll international geltende Regeln und Limitierungen zum Einsatz von autonomen bewaffneten Drohnen festlegen. Die Konvention findet vom 25. bis 29. März in Genf statt.

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