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Sakura-jima: Gefährlicher Kettenraucher

Matthias Reich
Matthias Reich

Gegenüber der Stadt Kagoshima im Süden Kyūshūs befindet sich der Sakura-jima – der Vulkan ist gleichbedeutend mit der Halbinsel, der Kirschblüteninsel. Zwischen der Stadt und dem Vulkan liegen lediglich 5 km Bucht.

Sakurajima
Ein alltäglicher Anblick: Der rauchende Sakura-jima.

Der Vulkan besitzt mehrere Gipfel – den Kita-dake (Nordgipfel), Naka-dake (Mittelspitze) und den Minami-dake (Südgipfel). Der Kita-dake ist mit 1.117 m der höchste Gipfel. Aktiv ist zurzeit allerdings nur der Minami-dake. 1914 gab es einen gewaltigen Ausbruch, durch den die Insel Sakura-jima mit dem Festland verbunden wurde. Seitdem gibt es im Abstand weniger Jahre eine große Explosion – so 2002, 2000, 1995 usw. Wenn er mal nicht explodiert, raucht der Sakura-jima permanent vor sich hin. Die Einwohner der Stadt sind bei größeren Explosionen und ungünstigem Wind einem penetranten, atemraubenden Ascheregen ausgesetzt.

Sakurajima Kagoshima
...und gleich gegenüber vom Vulkan: Die Stadt Kagoshima.

Das ganze Explodieren hat freilich auch seine gute Seite, denn die Asche sorgt für außerordentlich fruchtbare Böden. So wird auf der Insel massiv Landwirtschaft betrieben – und über 30 Kilogramm schwere Rettiche gezogen! Ebenfalls japanweit berühmt sind Mini-Orangen, die exorbitante Preise erzielen. Aufgrund der akuten Gefahr ist es leider nicht gestattet, den Berg zu besteigen. Auf halbem Wege ist zur Sicherheit Schluss.

Der kräftige Bewuchs zeigt, wie fruchtbar die Vulkanasche ist.

Die Halbinsel Sakura-jima ist vom Fährhafen in Kagoshima zu erreichen. Die Fähren brauchen zehn Minuten und fahren sehr häufig. Die Halbinsel ist voller Hotels und Touristenzentren. Es gibt auch ein kleines, kostenloses Museum unweit des Fährhafens. Auf der Insel sind zahlreiche Lavaströme vorangegangener Eruptionen zu sehen – darunter auch der halb von Lava bedeckte Torii-Eingang eines Schreines. Auch eine Jugendherberge fehlt nicht. Auf der Insel kann man mit dem Bus herumfahren.


Der Artikel von Matthias Reich erschien auf dem Blog Tabibito und wurde für die Online-Ausgabe des JAPANDIGEST nachbearbeitet.

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