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Entdecken Sie diese 5 klassischen J-Pop-Künstler*innen

All About Japan
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Japanische Popmusik - auch J-Pop genannt - blickt auf eine lange Geschichte zurück, die besonders in den 70er- und 80er-Jahren eine große Blütezeit erlebte und geprägt war vom wirtschaftlichen Aufschwung Japans. Schauen wir uns einige bedeutende J-Pop-Künstlerinnen und -Künstler dieser Ära an.

© Kevin Dooley / Flickr (CC BY 2.0)

Reisen wir in eine Zeit des Überschwangs und Überschusses zurück: in Japans Blase der 1980er Jahre. Entdecken Sie die fünf untenstehenden Singer-Songwriter*innen, die Lieder voller Optimismus und Heiterkeit geschrieben haben; ein japanisch-westlicher Mix aus Pop, Soul, Funk, Rock und Jazz, die das Rückgrat des J-Pop (Abkürzung von Japanese pop music) bilden, wie Sie es heute kennen und lieben!

Yamashita Tatsurō (山下達郎)

[Video (YouTube): “RECIPE (レシピ)” von Yamashita Tatsurō (2019)]

Yamashita Tatsurō ist bekannt als der “King of City Pop”, mit fröhlichen und funkigen Melodien, die das überschäumende Temperament der Bubble-Ära widerspiegeln. Hervorgetreten aus Sugar Babe – eine Band, die von anderen berühmten Musikern wie Ōnuki Taeko im Jahre 1973 gegründet wurde – begann Yamashitas Karriere in den USA, wo er seine ersten Alben aufnahm, mit starken Einflüssen der Beach Boys und Soul-Musik. Doch er wurde erst einem größeren Publikum bekannt, als sein Hit von 1980, Ride on Time, in einer Werbesendung auftauchte. Yamashitas kunstvoll ausgearbeitete Musik überdauerte die Jahre, das Lied Christmas Eve (1983) gehört mittlerweile zum Standard-Repertoire in Japan. Yamashita veröffentlichte weiterhin diverse englischsprachige Lieder, die Sie in seine schillernde, sanfte Welt entführen werden – hören Sie sich das Album Big Wave von 1984 an, ein Mix aus Cover- und Originalliedern auf Englisch. Darüber hinaus ist er ein bekannter Songwriter für zahlreiche J-Pop-Künstler*innen und Produzent anderer großartiger Musik, allen voran seiner Ehefrau Takeuchi Mariya, die es zu einem noch größeren kommerziellen Erfolg brachte als er selbst.

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Matsutoya Yumi (松任谷由美)

[Video (YouTube): “Hello, my friend” von Matsutoya Yumi (1994)]

Matsutoya Yumi, die ihre Karriere unter ihrem Mädchennamen Arai Yumi begann, gehört zu den wichtigsten Künstler*innen des J-Pops der Nachkriegszeit. Als Singer-Songwriterin, bekannt für ihre einzigartige Stimme und lyrischen Lieder, brach Yuming (wie sie häufig genannt wird) zahlreiche Rekorde, wie beispielsweise das Auftauchen von 21 Alben in den Oricon-Charts*, 18 Jahre in Folge ein Nr. 1-Album, und das erste Album, welches mit dem Award “2x Millionen” durch die Recording Industry Association ausgezeichnet wurde. Einige ihrer Lieder wurden besonders durch die Eingliederung in Studio Ghibli-Filmen berühmt, wie Rouge no Dengon und Yasashisa ni tsutsumareta nara in “Kikis Kleiner Lieferservice” (1989) oder Hikōkigumo in “Wie der Wind sich hebt” (2013). Als Songwriterin hat sie viele andere J-Pop-Legenden mit Nr. 1-Hits versorgt, z. B. zahlreiche Solo-Lieder von Matsuda Seiko in den 1980ern (Akai Sweet Pea von 1982 und andere).

Ōtaki Eiichi (大瀧詠一)

[Video (YouTube): “Happy Ending” von Ōtaki Eiichi (2020)]

Ōtaki Eiichi, ein Original-Mitglied der Gruppe Happy End, der auch Yamashita Tatsurō angehörte, begann seine Solokarriere in den 70ern und 80ern und das unter großem Lob der Kritiker. Besonders sein Album A Long Vacation von 1981 wurde ein Riesenerfolg. Zum 20. und 30. Jubiläum wurde es neu aufgelegt, und taucht regelmäßig in Rankings der besten japanischen Rock-Alben aller Zeiten auf. Ōtaki ist auch ein wichtiger Produzent der japanischen Popmusik-Szene und besitzt sein eigenes Label, Niagara, das sowohl seine Werke als auch die von Freunden produziert. Auch wenn er sich bereits in den 1990ern größtenteils davon zurückzog, selbst Lieder zu veröffentlichen, wurde 1997 der Song Shiawase na Ketsumatsu für das TV-Drama Love Generation, seine erste Single nach 12 Jahren, ein Riesenhit in den Oricon-Charts. Sie sicherte sich zwei Wochen lang Platz 2 und verkaufte sich 970.000 Mal.

Oda Kazumasa (小田和正)

[Video (YouTube): Sammlung des Best-Of-Albums “ever” der Band Off Course (2015)]

Singer-Songwriter Oda Kazumasa war der Bandleader der bedeutenden Folkrock-Band Off Course zwischen 1969 und 1989. Oda schrieb einige ihrer berühmtesten Lieder wie Sayonara und Yes-No in den späten 70ern/frühen 80ern. Nach Off Course widmete er sich weiter solo der Musik, einige Songs erreichten extreme Popularität. Seine Kompositionen für die Fuji Television-Serie Tokyo Love Story (1991), Love Story ga Totsuzen ni, entwickelte sich zur am neunthäufigsten verkauften Single in der japanischen Musikgeschichte. Auch im 21. Jahrhundert berührt seine Musik viele Menschen: 2016 war er der älteste Künstler mit einem Top-Album in den Oricon-Charts – Ano Hi, Ano Toki, ein Best-Of-Album.

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Nakajima Miyuki (中島みゆき)

[Video (YouTube): Trailer zum Best-Of-Album “Daiginjō” von Nakajima Miyuki (1996)]

Nakajima Miyukis illustre Karriere, die 1975 begann, brachte zahlreiche Urgestein-Lieder des J-Pop heraus. Seien es selbst geschriebene und performte Hits wie Wakareuta (1977) und Akujo (1981), oder für andere Künstler*innen verfasste Songs wie eine Reihe von Hits der Sängerin Kudō Shizuka in den späten 80er-/frühen 90er-Jahre (z. B. FU-JI-TSU und Watashi ni tsuite) – Nakajimas Singles erreichten oft die Top Ten, nicht wenige standen sogar an der Spitze der Charts. Bekannt als die große Rivalin von Matsutoya Yumi, werden Nakajimas Lieder als dunkler und launischer beschrieben als die von Matsutoya, inbesondere in den 1970er- und 80er-Jahren. Ein davon abweichendes Beispiel ist ihr Liebeslied Ito, ein äußerst beliebtes Karaoke-Lied und Inspiration für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2020. Neben ihrer Musikkarriere war Nakajima zwischen 1979 und 1987 eine der Gastgeberinnen von Nippon Hōsōs langjähriger Radio-Sendung All Night Nippon.

*Die Oricon-Charts geben die japanischen Plattenverkäufe bzw. Popularität von Musik-Singles und -Alben in Form eines Rankings wieder und werden jeweils täglich, wöchentlich, monatlich sowie jährlich veröffentlicht. Dafür verantwortlich ist das japanische Unternehmen Oricon.


Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch bei All About Japan veröffentlicht und von JAPANDIGEST übersetzt und nachbearbeitet.


Bildquelle Titelbild:

Kevin Dooley via Flickr (Bild wurde zugeschnitten) : https://www.flickr.com/photos/pagedooley/29617441972

Verwendete Creative Commons-Lizenz: CC BY 2.0

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