Kinosaki Onsen: Die Stadt der heißen Quellen

Sina Arauner
Sina Arauner

Japan ist bekannt für seine heißen Quellen und seine Badekultur, die mit diesen einhergeht. Im Kinosaki Onsen in Hyōgo gehören die heißen Quellen seit dem 8. Jahrhundert zum Etablissement. Entdecken Sie mit JAPANDIGEST das reizende Städtchen in Kansai.

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Eingebettet zwischen grünen Hügeln liegt Kinosaki nahe des Japanischen Meers. (c) Takahashi

Heiße Quellen haben in der Gegend um Kinosaki eine lange Geschichte. Der Legende nach wurde ein buddhistischer Mönch im Jahr 717 von einer Vision ereilt. Diese sagte ihm, er müsse 1.000 Tage lang für die Gesundheit der lokalen Bevölkerung beten. Als er damit fertig war entsprang eine heiße Quelle aus dem Grund – Kinosaki Onsen.

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Die legendenumwobene erste heiße Quelle Kinosakis. (c) Takahashi

Heiße Kreativ-Quelle Kinosaki

Heute wird das Städtchen von seinem Onsen-Charme getragen: plätscherndes Wassers unter der Steinbrücke, klackernde Geta-Sandalen von Spaziergängern im Yukata. Gekleidet mit Yukata und Geta durch Kinosaki zu flanieren – nichts fühlt sich selbstverständlicher an in diesem Onsen-Städtchen mit historischem Flair.

Besonders inspiriert von Kinosaki war der berühmte japanische Schriftsteller Shiga Naoya, der 1917 die Novelle In Kinosaki schrieb. Der Onsen-Ort war nicht nur für Shiga eine Quelle der Inspiration: In Kinosaki befindet sich heute das Kinosaki International Arts Center, das zweimal im Jahr Künstler aufnimmt und deren kreative Entwicklung fördert.

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Besucher in Kinosaki können bei dieser öffentlichen Gedicht-Box ihr kreatives Potential zur Schau stellen. (c) Takahashi

Nishimura Ryokan: Wo das Herz Japans Gastfreundschaft schlägt

Die San’in-Region im Westen Japans hat viel Großartiges zu bieten – unter anderem das Nishimura Ryokan. Das 150 Jahre alte Ryokan weiß seine Gäste mit Herzlichkeit und Gastfreundschaft willkommen zu heißen. Mit ausgeprägt japanischer Tradition, Luxus und Friedlichkeit ist dies der ideale Ort um Ihren Besuch in Kinosaki zu beginnen.

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Der Eingang zum Nishimura Ryokan im Abendlicht.
Lassen Sie sich im Nishimura Ryokan in das traditionelle Japan entführen.

Lassen Sie sich von wohlriechenden Düften empfangen und genießen Sie bei einer Tasse Tee die Aussicht auf den Garten. Nachdem Sie Ihr Alltagsgewand gegen einen Yukata ausgetauscht haben, fühlen Sie sich in Kinosaki so zu Hause wie dessen Einwohner. Zwar ist es in Kinosaki auch üblich andere öffentliche Bäder zu besuchen, dies ist im Nishimura Ryokan jedoch nicht notwendig: In den hauseigenen Bädern können Sie sowohl drinnen als auch draußen Entspannung im heißen Wasser suchen.

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Der Garten des Nishimura Ryokan.
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Entspannen Sie in einem der Bäder des Nishimura Ryokan.
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Auch schwimmen können Sie im Nishimura Ryokan.

Sotoyu: Bäder in der Stadt besuchen

Eine Möglichkeit Kinosaki zu erkunden ist sotoyu. Soto bedeutet “draußen” und yu bedeutet “heißes Wasser”. Wie oben angesprochen, ist damit der Besuch der öffentlichen Bäder der Stadt gemeint – am besten natürlich im Yukata.

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In Kinosaki begegnen Ihnen viele Personen im Yukata. (c) Takahashi

In Kinosaki gibt es sieben öffentliche Badehäuser. Jedes einzelne Bad ist sehr geschichtsträchtig und hat seinen eigenen Ursprung oder eine eigene Gründungslegende. Gäste des Nishimura Ryokan können diese sieben Bäder kostenfrei besuchen. Und wenn Sie nach dem Bad Hilfe benötigen um wieder in die Yukata zu schlüpfen: Das Personal der Badehäuser ist sehr hilfsbereit und heißt alle Gäste wie Familienmitglieder herzlich willkommen.

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Das "Ichi no yu"-Bad ist eines der sieben öffentlichen Bäder Kinosakis. (c) Takahashi

Geschmack der Glückseligkeit am Japanischen Meer

Ein ausgiebiges Bad kann hungrig machen. In Kinosaki kommen Sie in den Genuss hochwertiger, traditioneller Kaiseki-Küche, bei der lokale Produkte und saisonale Zutaten verwendet werden. Als Höhepunkt gilt in Kinosaki das Tashima-Rind. Es heißt, dass die heute berühmten Wagyū-Rinder aus Kōbe, Matsusaka und Ōmi vom Tashima-Rind abstammten.

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Das zarte Tashima-Rind zergeht förmlich auf der Zunge.

Eine Spezialität im Winter ist die Schneekrabbe, die auf Japanisch auch den Spitznamen “König des Wintergeschmacks” trägt. Der Winter ist auch die Zeit, in dem in Kinosaki Sake gebraut wird, der mit seinem reichen und traumhaften Aroma lange im Gedächtnis bleibt.

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Kaiseki-Küche mit der saisonalen Schneekrabbe.

Geschäftige Abendstimmung in Kinosaki

Nach Sonnenuntergang zeigt Kinosaki seine romantische Seite, ganz im Gegensatz zum geschäftigen Ambiente während des Tages. Das Stadtzentrum ist in warmem, orangefarbenem Licht gebadet, Menschen im Yukata kommen und gehen. Vor dieser beeindruckenden Szenerie ist schnell vergessen, dass Sie sich im modernen Japan befinden. Ob im Nishimura Ryokan oder einer anderen Unterkunft der Stadt, nach einem Tag in Kinosaki fühlen Sie sich wohl wie zu Hause.

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Romantische Atmosphäre im abendlichen Kinosaki.

So erreichen Sie Kinosaki Onsen

Von Kyōto aus erreichen Sie den Bahnhof Kinosaki Onsen mit dem Zug innerhalb von 2,5 Stunden. Von Ōsaka aus können Sie in 40 Minuten per Flugzeug den Flughafen Konotori Tajima erreichen. Von dort fahren Sie etwa 45 Minuten mit dem Bus nach Kinosaki. In Kinosaki angelangt, sind Sie auf keine weiteren Verkehrsmittel mehr angewiesen. Zu Fuß können Sie die Stadt in etwa 15 bis 25 Minuten durchqueren.

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