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Meine erste Japan-Reise: Das müssen Sie wissen!

Hannah Janz
Hannah Janz

Ist Japan teuer? Finde ich den Weg, wenn alles auf Japanisch geschrieben ist? Japan erscheint vielen noch weit weg. Entsprechend hoch ist die Hürde, trotz großer Faszination hinzufahren. Viele Befangenheiten lassen sich aber schnell aus dem Weg räumen!

Tōkyō mit dem Fujisan im Hintergrund
Japans Hauptstadt Tōkyō mit dem Fujisan im Hintergrund. © JNTO

Lohnt es sich, nach Japan zu fahren?

Wenn die Kombination aus Tradition und Moderne sowie die große Vielfalt hochwertiger Speisen Sie noch nicht überzeugt hat: Japan ist ein sehr sauberes und sicheres Reiseland, das meist noch mehr Komfort bietet als mitteleuropäische Destinationen. Das öffentliche Verkehrssystem funktioniert absolut zuverlässig. Außerdem ist der Kunde in Japan Kaiser! Sie können sich also auf eine sehr angenehme Reise einstellen.

Stadtviertel Asakusa in Tokyo mit Menschen
Tradition und Moderne in Asakusa in der Hauptstadt. © Janz

Ist Japan nicht ein teures Reiseland?

Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig. Gerade in den letzten fünf Jahren ist Japan günstig geworden – auch, weil die aktuellen Regierungen mehr Touristen nach Japan bringen möchten. Dieses Vorhaben bedingt einen für Besucher günstigen Yen-Wechselkurs. Lesen Sie hier unseren Artikel zu Geld in Japan.

Ein großer Budgetposten ist natürlich der Flug. Die internationalen Flüge sind mittlerweile aber sehr günstig. Direktflüge gibt es bereits zwischen 500 und 600 Euro! Wer bereit ist, einmal umzusteigen, kann nochmal um 100 Euro sparen.

Beispiel-Kalkulation Japan-Reise
Tōkyō – Kyōto – Hiroshima, 10 Tage, mittleres Ausgabeverhalten, 1 Person

Günstiger Flug:                                600 Euro
Transport (inkl. JR Pass):              300 Euro
Übernachtungen à 70 Euro:          630 Euro
Essen à 30 Euro/Tag:                     300 Euro
Eintritte für Museen etc.:                 70 Euro
Mitbringsel, Shopping:                  200 Euro
——–
Total: 2100 Euro

Günstig – aber gut! – in Japan essen

Auch kann man in Japan günstig, aber trotzdem sehr gut essen. Viele Restaurants bieten Lunch-Menüs an. Ab 900 Yen (etwa 7,50 Euro) bekommen Sie eine Hauptspeise mit mehreren Nebentellern. Abendessen kosten ab 1500 (etwa 12 Euro) aufwärts.

Sehr günstig sind auch die Fertiggerichte in den Kombini, den 24-Stunden-Supermärkten, die es in Japan an (fast) jeder Straßenecke gibt.

Mahlzeiten-Asuwahl in einem Kühlregal eines japanischen Konbinis
Größere Auswahl als in Deutschland: Fertiggerichte in Convenience Stores – ideal während Tagesausflügen in Japan. © Janz
Sushi und Getränke aus einem Konbini auf einem Tisch angerichtet
Beispielessen aus dem Kombini: Sushi, Salate und japanische Softdrinks. © Janz

Welche Kosten muss ich noch beachten?

Die Kosten hängen mit der Reisezeit, den Transportmitteln, den Unterkünften und dem persönlichen Ausgabeverhalten zusammen.

Reisezeit

Flüge nach Japan sind zu folgenden Zeiten teurer: Zur Kirschblüte (Ende März bis Mitte April), zur Feiertagswoche Golden Week (erste Mai-Woche) sowie über Silvester (25. Dezember bis 5. Januar). Innerhalb Japans können in den Sommerferien (Juli bis August) Bahn- und Bustickets teurer sein.

Transport

Eine Möglichkeit, bei den Fahrten zu sparen, ist der Japan Rail Pass. Hier finden Sie mehr Informationen zu diesem Rundreiseticket.

Für einen Festpreis können Sie mit dem JR Pass innerhalb von 7, 14 oder 21 Tagen so viel fahren, wie Sie möchten. Die Japan Railway ist Japans staatliche Bahngesellschaft und betreibt unter anderem den berühmten Schnellzug Shinkansen oder auch die Tokyoter Ringbahn Yamanote. Mit dem JR Pass bleiben Sie außerdem voll flexibel – den JR Pass am Gate vorzeigen und einfach in den nächsten Zug steigen!

Unterkunft

Unterkünfte in Japan bekommen Sie bereits ab etwa 30 Euro pro Nacht. Natürlich ist alles von der Übernachtung im traditionellen Ryokan bis zum 5-Sterne-Hotel möglich. Viele Japaner bieten mittlerweile auch über AirBnB Wohnungen und Zimmer an.

Der JAPANDIGEST-Tipp: Übernachten Sie im Tempel! Das ist eine günstige Variante und sorgt spätestens bei der Zen-Meditation am Morgen für echtes Japan-Feeling.

Japan ist so weit weg!

Ein wenig Reisezeit muss man schon einplanen, das stimmt. Sie überwinden immerhin fast 9000 Kilometer!

Während die direkte Flugverbindung zwischen Tōkyō und Frankfurt oder Düsseldorf 11 bis 12 Stunden dauert, gibt es verschiedene Angebote für Flüge mit Zwischenstopp. Diese Flüge müssen aber auch nicht viel länger dauern. So braucht ein Flug mit Umstieg in Skandinavien beispielsweise gerade mal 3 Stunden länger – und Sie können sich zwischendurch die Füße vertreten. Hier finden Sie Tipps, wie Sie den langen Flug nach Japan gut überstehen.

Finde ich mich in Japan zurecht mit all den Schriftzeichen?

Da müssen Sie sich keine Sorgen machen! Alle Bus- und Bahnschilder sind auch auf Englisch verfügbar. Bei Fahrkarten- und Geldautomaten gibt es eine englischsprachige und manchmal sogar eine deutschsprachige Benutzeroberfläche. Auch wer ein Auto mietet, kann GPS-Geräte auf Englisch mit dazubekommen und findet auch alle Straßenschilder in lesbarer Umschrift an.

schild am bahnhof kinosaki
Kein Urlaub von der Literalität: Stationsnamen lassen sich auch ohne Japanisch-Kenntnisse entziffern, sogar auf dem Land wie hier in Kinosakionsen. Unten links und rechts zu sehen: Die Folgestationen werden ebenfalls angegeben. © Tanahashi

Auch im Service ist Englisch verbreitet: Um Japan fit für die Olympiade 2020 zu machen, ist das Personal in Bahnhöfen und Supermärkten auf Englisch geschult worden.

Und wenn Sie sich einmal verlaufen haben sollten: Sie werden sofort von Japanern angesprochen, die helfen möchten! Selbst wenn diese kein Englisch sprechen, werden sie nicht locker lassen, bis Sie dort sind, wo Sie hinmöchten! Auch die japanische Polizei ist im Alltag sehr präsent und hilft gerne beim Weg.

Wann ist die beste Reisezeit für Japan?

JAPANDIGEST empfiehlt die Übergangsjahreszeiten.

Die Kirschblüte von Ende März bis Mitte April ist sehr bekannt – aber natürlich auch bei Japanern beliebt. Sie müssen sich also darauf einstellen, dass es in Städten wie Kyōto an den Sehenswürdigkeiten durchaus eng werden kann. Geheimtipp: Die Kirschblüte können Sie auf Okinawa im Süden bereits Mitte Januar sowie im Norden Japans noch Ende April bis Mitte Mai genießen!

Kirschblüten vor der Bucht von Matsushima
Kirschblüten in Matsushima, Miyagi ©Miyagi-Prefecture ©JNTO
Rehe in Nara unter Kirschblüten
Sogar die freilaufenden Sika-Rehe in der alten Kaiserhauptstadt Nara erfreuen sich an den Kirschblüten.

Im Herbst ist dafür weniger los. Von Ende September bis Ende Oktober können Sie außerdem dem deutschen Schmuddelherbst entgehen: In Japans Süden und Westen sind dann immer noch 20 bis 25 Grad bei Sonnenschein! Ab Ende Oktober setzt in Japan zudem die wunderschöne gold-rote Herbstlaubfärbung ein.

Blick auf den Fuji in der Ferne über See und Wälder
Gerade im bergigen Japan ein Fest für die Augen: Das Herbstlaub der Wälder. Hier in Hakone mit dem Fujisan im Hintergrund. © JNTO
Hogon-tempel in kyoto mit Herbstlaub
Der Hogon-in-Tempel in Kyōto Mitte November. © JNTO

Kann ich auch im Winter oder Sommer nach Japan?

Beide Jahreszeiten haben ebenfalls viel zu bieten. Im Sommer können Sie sich auf die Klimatisierung in allen Räumlichkeiten verlassen. Museen, Restaurants, Bahnen & Co. sind angenehm kühl. Bei etwa 30°C und wenig Regen lohnen sich Ausflüge an luftige Küsten oder kühlende Bergwälder.

Japan-Makaken baden in einer heißen Quelle
Wissen, was gut ist: Japan-Makaken in einer heißen Quelle im Winter. © JNTO

Im Winter können Sie im Norden auf Hokkaidō und in den japanischen Alpen um Nagano Skifahren oder rodeln. Wenn es kalt ist, lohnt sich der Besuch einer heißen Quelle natürlich besonders! Auch Sightseeing in den Großstädten macht warm eingepackt Spaß.

Das Tolle am Winter in Japan: Der Nationalberg Fujisan ist dann nicht ganz so schüchtern! An klaren Tagen ist er sogar von Tōkyō zu sehen.

Wann sollte ich nicht nach Japan fahren?

Man kann in Japan das ganze Jahr über einen guten Urlaub verbringen – Wenn man weiß, worauf man achten muss.

In Japan ist nur über Neujahr allgemein Ruhezeit. Vom 31. Dezember bis 4. Januar haben öffentliche Einrichtungen wie Museen geschlossen. Wer diese Zeit aber in einer gemütlichen traditionellen Herberge auf dem Land verbringt und aus der heißen Quelle in die Schneelandschaft blickt, wird von diesem „Problem“ nichts mitbekommen.

Auch die Regenzeit im Juni oder die Taifun-Saison im August müssen nicht problematisch sein – wenn Sie nicht aus Zucker sind. Packen Sie Regenstiefel ein (Schirme und Einweg-Regenjacken können Sie in allen japanischen Supermärkten günstig kaufen) und genießen Sie das saftige Grün auf dem Land oder in den Moosgärten, das im Regennebel eine mystische Ausstrahlung bekommt!

Moosgarten in Kyoto zur Regenzeit
Besonders schön im glitzernden Regen: Kyōtos Moos- und Bambusgärten. © JNTO
Blühende Hortensien am Straßenrand
Die Hortensien schmücken Japans Gärten zur Regenzeit im Juni. © JNTO

Wann sollte ich meine Japan-Reise buchen?

Um günstige Flugpreise zu buchen, können drei bis vier Monate vor Abflug mit der Organisation beginnen. Wenn Sie zur Kirschblüte nach Japan fliegen, garantiert die Organisation der Reise sechs Monate vor Abflug, dass Sie überall unterkommen.

Was sollte ich in Japan auf jeden Fall gesehen haben?

Für Japan-Anfänger empfiehlt JAPANDIGEST die Route Tōkyō – Kyōto – Hiroshima. Sie verbindet Moderne, Tradition und Geschichte Japans eindrucksvoll miteinander. Mit dem hochzuverlässigen Bahnsystem erreichen Sie die Städte schnell. Mit dem Rundreiseticket JR Pass sind Sie zudem sehr flexibel.

 

Tokyos Skyline mit Tokyo Tower
Moderne in Tōkyō: Die größte Stadt der Welt beeindruckt mit ihren geordneten Abläufen. Hier finden Sie viele Attraktionen dicht beieinander: Fischmarkt, Kaiserpalast, Museen, Shopping auf der Omotesandō... © JNTO
Großer Buddha von Kamakura
Auch Ausflüge ins Umland, zum Beispiel nach Kamakura (im Bild), lohnen sich von Tōkyō. © Janz
Schneebedeckter Kinkaku Tempel in kyoto
Tradition in Kyōto: In der alten Kaiserhauptstadt blüht das alte Japan, das Sie von Postkarten kennen. Entdecken Sie Tempel, Schreine, Geisha-Kultur und Grüntee-Spezialitäten! © JNTO
Sicht auf Hiroshima und das Atombomben-Museum
Geschichte in Hiroshima: Erfahren Sie im Atombomben-Museum mehr über die bewegende Historie der Stadt. © Hiroshima Tourismus-Behörde
Laternen auf einem Fluss bei Nacht in hiroshima
Ergreifend: Das Lichterfest zum Gedenken des Atombomben-Abwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945.. © Hiroshima Tourismus-Behörde

Wie lange sollte ich nach Japan fahren?

JAPANDIGEST empfiehlt, mindestens zehn Tage in Japan zu verbringen – am besten aber natürlich mehr.

Um die Megacity Tōkyō kennenzulernen, sind fünf Tage sinnvoll. In Kyōto liegen die Sehenswürdigkeiten näher beieinander, ebenso in Hiroshima. Hier können drei bzw. zwei Tage reichen.

Kann ich meine Japan-Reise selbst organisieren?

Das kommt drauf an, was Sie erleben möchten. Die meisten Sehenswürdigkeiten bieten auch Informationen auf Englisch, auch Bahn- oder Busreisen lassen sich gut selbst organisieren.

Wenn Sie aber in kurzer Zeit viel erfahren möchten, lohnt es sich, an einer geführten Tour mit Guide teilzunehmen. Wenn Sie auf der Suche nach persönlichen und authentischen Kontakten sind, ist die Vermittlung lokalansässiger Laienführer sinnvoll. Beides können Sie über Reiseanbieter buchen, die auf Japan spezialisiert sind.

Brauche ich ein Visum für Japan?

Wenn Sie einen deutschen Reisepasse haben, der nach Ihrem Reisedatum noch mindestens zwei Monate gültig ist, brauchen Sie kein Visum. Lesen Sie hier mehr zum Einreiseverfahren in Japan.

Muss ich mich für Japan impfen lassen?

Für Japan schlägt das Auswärtige Amt keine Impfungen vor, die über die Standard-Immunisierungen in Deutschland hinausgehen.

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