Shirakawa-gō (Gifu-Präfektur) ist eines der bekanntesten historischen Dörfer Japans. Seit 1995 gehört die Region zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht Besucher mit ihren traditionellen Holzhäusern an, die Gasshō-zukuri genannt werden. Die steil geneigten Reetdächer sind charakteristisch für diese Architektur und zugleich ein Hinweis auf das Leben in einer Region, in der meterhoher Schnee keine Seltenheit ist. Im Spätherbst zeigt sich das Dorf besonders atmosphärisch: Im Tal erreicht die Herbstfärbung ihren Höhepunkt. Zwischen warmem Gold, feurigem Rot und sattem Orange entsteht ein Landschaftsbild, das viele Japanerinnen und Japaner als „Urlandschaft“ empfinden – ein Ort, der Erinnerungen und leise Nostalgie weckt.


Blick von oben: Das Panorama von Ogimachi
Der berühmteste Aussichtspunkt liegt oberhalb des Dorfes Ogimachi. Von hier zeigt sich Shirakawa-gō wie aus einem Bilderbuch: die historischen Häuser, umgeben von Feldern und Herbstwald, eingebettet zwischen Bergflanken. Besonders im spätherbstlichen Licht entfaltet dieser Blick seine volle Wirkung. Ein Motiv, das zu den meistfotografierten in ganz Gifu gehört.



Ein Tal zwischen Erntezeit und Winterruhe
Der Spätherbst ist in Shirakawa-gō eine Zeit des Übergangs. Die Reisernten sind eingebracht, und die Felder liegen still. In den Gärten hängen die letzten Früchte: tiefrote Kaki, glänzende Kastanien oder getrocknete Schoten, die unter den Dachvorsprüngen baumeln. Sie erzählen von einem ländlichen Alltag, der sich über Generationen kaum verändert hat. Die klaren, kühlen Tage bringen zudem ein besonderes Licht mit sich. Es lässt die Holzbalken und Dächer der Gasshō-zukuri warm aufleuchten und verstärkt die intensiven Farben der umliegenden Wälder. Wer über die schmalen Wege durch das Dorf geht, spürt: Der Winter steht unmittelbar bevor.















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