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Tote und Verletzte bei Kyoto Animation-Feuer: Polizei geht von Brandstiftung aus [Aktualisiert]

Sina Arauner
Sina Arauner

Am Vormittag des 18. Juli brach in dem japanischen Animationsstudio Kyoto Animation ein verheerendes Feuer aus, Medien berichten von mehreren Todesopfern und zahlreichen Verletzten. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, ein Verdächtiger soll sich in Gewahrsam befinden.

Löscharbeiten bei einem Brand in Kyoto
© unreguser/Xinhua News Agency/PA Images

Am Vormittag des 18. Juli brach in dem dreistöckigen Gebäude von Kyoto Animation ein Feuer aus. Angaben der Polizei zufolge handele es sich um Brandstiftung. Kurz vor dem Ausbruch des Feuers soll der tatverdächtige 41-jährige Aoba Shinji in das Gebäude gelaufen und eine benzinartige Flüssigkeit verspritzt haben. Er habe gerufen, seine Ideen wären plagiarisiert worden und „Stirb“. Inziwschen bestätigte die örtliche Polizei, der Verdächtige habe zugegeben, Benzin als Brandbeschleuniger verwendet zu haben, so Kyodo News.

Der Geschäftsführer von Kyoto Animation Hatta Hideaki  gab außerdem bekannt, das Studio hätte in letzter Zeit Todesdrohungen erhalten. Ein Zusammenhang zwischen den Drohungen und der Tat ist derweil unbestätigt. Laut Medienberichten sei der Tatverdächtige wegen Verletzungen unter Gewahrsam der Polizei ins Krankenhaus gebracht worden. In Japan kann Brandstiftung mit der Todesstrafe geahndet werden.

Laut NHK sollen sich zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs rund 70 Personen in dem Gebäude aufgehalten haben. Die Löscharbeiten dauerten etwa fünf Stunden an. Reuters berichtet von inzwischen 33 bestätigten Todesopfern. 36 Personen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, zehn unter ihnen schwer verletzt.

Weltweite Anteilnahme für geliebtes Animationsstudio

Das 1981 gegründete Studio Kyoto Animation, auch KyoAni genannt, ist für Anime-Serien wie K-On!, Die Melancholie der Haruhi Suzumiya und Violet Evergarden bekannt. Das Studio hat den Ruf, Werke mit hoher Qualität zu liefern. Außerdem gilt es in der Hochdruck-Anime-Industrie mit der Anstellung fester Mitarbeiter, statt Freiberuflern, als eines der arbeitnehmerfreundlichsten Unternehmen der Branche.

Auf Twitter drückten Kollegen aus der Industrie und Fans weltweit unter dem Hashtag #PrayForKyoAni ihre Anteilnahme aus und auch der japanische Premierminister Shinzō Abe teilte mit, keine Worte für diese grauenvolle Tat zu finden. Das US-amerikanische Lizensunternehmen Sentai Filmworks startete eine GoFundMe-Kampagne, um Spenden für die Unterstützung von KyoAni zu sammeln.

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