Japan - mit dem zug von Nord nach Süd 19-Tage-Studienreise

Depachika – Schlemmertempel in Japans Untergrund

Julia Obinger
Julia Obinger

Wussten Sie, dass die Untergeschosse der japanischen Kaufhäuser wahre Schlemmertempel sind? Hier gibt es eine riesige Auswahl japanischer Spezialitäten zum Mitnehmen.

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Tempura aus dem Isetan Depachika. (c) istolethetv / flickr CC BY 2.0

Depachika (デパ地下), das ist die Abkürzung von depāto chika shokuhin uriba  (デパート地下食品り場) und bezeichnet die Lebensmittelmärkte, die man im Untergeschoss von fast allen großen Kaufhäusern (depāto) in Japan findet.

Die Depachika sind aber keine normalen Supermärkte, sondern gleichen eher einem Wunderland verführerischer Leckereien, wie man es in Deutschland kaum kennt. Hier finden Sie ansprechend arrangierte Bentō-Boxen, Sushi und Sashimi, Delikatessen aus allen Regionen Japans, Snacks und Süßigkeiten zum Mitnehmen. Es gibt wirklich nichts, was es hier nicht gibt! Besonders beeindruckend sind die Desserts in den Auslagen der Konditoreien: Törtchen, Kuchen und Cremes mit kunstvoller Dekoration so weit das Auge reicht.

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Kunstvolle Desserts im Isetan Depachika. (c) Frances Ellen / flickr CC BY-ND 2.0

Die Auswahl ist riesig

Die Depachika gibt es fast in jedem größeren Kaufhaus, unter anderem bei Isetan, Mitsukoshi, und Takashimaya in Tōkyō. Takashimaya in Shibuya bietet hier nicht nur die breiteste Auswahl an Delikatessen an, sondern auch einen schönen Dachgarten im 12. Stock – perfekt für ein kleines Bentō-Picknick mit Aussicht. Etwas weniger exklusiv geht es in der Shibuya Tokyu Food Show zu. Mit fast direktem Zugang zur berühmten Shibuya-Kreuzung finden Sie hier vor allem eine gute Auswahl an Sushi und Alkohol. Auch in der größten Sommerhitze müssen Sie sich übrigens keine Gedanken machen, ob das Bentō oder Sushi auf dem Nachhauseweg verderben könnte. Die Verkäufer verpacken die Lebensmittel fein säuberlich in isolierte Tüten und fügen kleine Eispacks zur Kühlung dazu.

Für jeden Anlass

Es gibt in den Depachika auch regelmäßig saisonale Veranstaltungen mit besonderen Verkaufsaktionen, wenn zum Beispiel im Februar Valentinstag mit reichlich Schokolade gefeiert wird. Wussten Sie, dass zu diesem Anlass die Frauen den Männern Süßes schenken, und erst zum White Day im März mit Schokolade bedacht werden?

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Auch die Zubereitung von Waren, wie hier Erdbeerkuchen, wird in Depachikas vorgeführt.

Auch für die traditionellen Geschenke zu ochūgen (Jahresmitte) und oseibo (Jahresende) bieten die Depachika eine riesige Auswahl. Zu diesen Anlässen schenken Japaner ihren Bekannten und Vorgesetzten nämlich feine Lebensmittel in aufwändig verpackten Geschenkboxen. Beliebt sind dabei unter anderem mit Bier, Sake und Obst – und auch die berühmt-berüchtigten sündhaft teuren Melonen dürfen nicht fehlen. Für ein perfektes Exemplar werden hier schon mal bis zu 20.000 Yen aufgerufen – immerhin knapp 150 Euro!

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Teure Melone in Japan - eine Kiste mit einem Paar kostet 31.500 Yen. (c) Jessica Spengler / flickr CC BY 2.0

Trauen Sie sich ran!

Da in den Depachika alle Lebensmittel und Delikatessen gut sichtbar in Vitrinen arrangiert werden, ist es auch für alle ohne Japanischkenntnisse sehr einfach, mit nur einem Fingerzeig ihre bevorzugten Leckereien auszusuchen. Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, was Sie da eigentlich bestellen, können Sie bei vielen der Stände auch vorab probieren. Die Depachika sind also perfekt, um sich nach einem langen Tag Sightseeing im Hotel mit allerlei hübsch verpackten Schlemmereien zu verwöhnen.

Und hier noch ein Insider-Tipp: kommen Sie möglichst spät am Abend, kurz vor Ladenschluss, denn dann gibt es viele der frischen Delikatessen zu reduzierten Preisen!

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Am Neujahrstag wird in Japan Osechi ryōri gegessen, im Depachika Ihrer Wahl finden Sie die Zutaten ordentlich und anschaulich in einer Box.

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