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NEWS I Vereinigung japanischer Reisebusunternehmen fördert Individualtourismus

Sina Arauner
Sina Arauner

Japans Busreiseanbieter gründen landesweite Vereinigung +++ Gemeinsame Routen von Kagoshima bis Hokkaidō geplant +++ Vereinfachtes individuelles Reisen außerhalb von Metropolregionen wie Tōkyō, Ōsaka und Kyōto

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Laut dem Busunternehmen Nansatsu Kankō haben sich neun japanische Reisebusunternehmen zur landesweiten Vereinigung Japan Coastline Alliance (JCA) zusammengeschlossen. Dies gab das Unternehmen am 20. April 2017 bekant. Die Unternehmen, die in verschiedenen Regionen des Landes Busreisen anbieten, wollen zukünftig ein breiteres Angebot an Individualreisen durch ganz Japan zur Verfügung stellen.

Die Vereinigung will Reisenden das Umsteigen zwischen unterschiedlichen Anbietern erleichtern und so die Weiterreise per Bus in weitere Regionen des Landes ermöglichen. Gemeinsam mit Reiseagenturen arbeitet die JCA Zwischenhaltestellen und leichte Umsteigemethoden zwischen den einzelnen Buslinien aus. Noch im Laufe dieses Jahres soll sich die Zahl der teilnehmenden Unternehmen auf 15 Busreiseanbieter erhöhen.

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Die aktuell beteiligten Unternehmen von JCA. (c) Pressemeldung von Nansatsu Kankō

Japanweite Busreiserouten

Wie die Nikkei Shimbun am 13. Juni 2017 berichtete, plane die JCA als ersten Schritt den Zusammenschluss von Nansatsu Kankō (Kagoshima) und Miyazaki Kōtsū (Miyazaki). Ab Juli bieten diese beiden Unternehmen abgestimmte Rundreisetouren durch Kyūshū und Minami-Kyūshū an. Eine Rundreise von acht Tagen kostet umgerechnet zwischen 800€ und 1.200€ (Stand 13.07.2017). Für Reisende mit einem knapperen Zeitkonto werden auch kürzere Touren angeboten.

Auch Shinki Bus (Ōsaka) plant ab kommendem Frühjahr eine Erweiterung des Angebots durch JAC. Bisher bietet das Unternehmen Tagesreisen nach Kyōto, Ōsaka, Nara und Kōbe an. Ein Verantwortlicher des Unternehmens teilte der Nikkei Shimbun mit, dass die landesweite Kooperation der verschiedenen Unternehmen eine breitere Auswahl an individuellen Reisetouren schafft.

Japantourismus in ländliche Gebiete

Der Tourismus in Japan breitet sich auch immer mehr auf die Gegenden außerhalb der Großstädte aus. Einer Untersuchung des Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus zufolge stieg die Zahl der Übernachtungen ausländischer Reisender in ländlichen Gebieten 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 13,2%. In Metropolen wie Tōkyō, Kyōto und Ōsaka wuchs die Zahl der Übernachtungen lediglich um 5%.

Antwort auf den wachsenden Individualtourismus

In Europa gehört das sogenannte Seat-in-Coach-Reisesystem, bei welchem einzelne Reisende miteinander die gleiche Strecke zurücklegen, zum Reisealltag dazu. In Japan hingegen sind organisierte Gruppenreisen beliebter. Die Gründung von JCA ist nun die japanische Antwort auf die Bedürfnisse ausländischer Touristen, die es gewohnt sind, individuell und unabhängig zu reisen.

Bereits im Juli 2016 haben sich 59 Fernbusanbieter zu der Vereinigung Japan Bus Lines (JBL) zusammengeschlossen. Laut einer Pressemeldung der JBL hätten ausländische Reisende Schwierigkeiten mit der Auswahl der richtigen Buslinie, Reservierung und Bezahlung gehabt. Das Ziel der JBl ist es, diese Probleme zu lösen und das Busreisen für Japanbesucher zu erleichtern.

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