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NEWS I Skandal um ultranationalistische Grundschule: Eröffnung verschoben

Sina Arauner
Sina Arauner

Verschiebung der Eröffnung der Mizuho no Kuni-Grundschule +++ Nationalistische Schule im Zentrum des Skandals um Premier Abe und Ehefrau Abe Akie +++ Überprüfung der undurchsichtigen Finanzen geplant +++ Zustimmung der Präfekturregierung für Eröffnung der Schule notwendig

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Die Eröffnung der Mizuho no Kuni-Grundschule wurde durch den Gouverneur Ōsakas, Matsui Ichirō, blockiert. Dies teilte Matsui der Presse gestern, am 6. März 2017, mit.

Die Grundschule sollte ursprünglich im April 2017 eröffnet werden. Er stimme der Eröffnung einer Schule, die im Zentrum eines politischen Skandals um Japans Premierminister Abe Shinzō und dessen Ehefrau Abe Akie steht, nicht zu, so Matsui.

Politischer Skandal um ultranationalistische Grundschule

Wie Japan Digest berichtet hatte, wurde Februar bekannt, dass die Bildungseinrichtung Moritomo Gakuen das Grundstück zum Bau der Schule der japanischen Regierung für nur 14 % des geschätzten Preises abkaufte. Dies führte dazu, dass Abe Akie, die als Ehrendirektorin der Grundschule fungierte, von ihrem Amt zurücktrat und der Premierminister sich vor dem Parlament zu seiner Beteiligung rechtfertigen musste. Er beteuerte, weder er noch seine Frau wären bei dem Deal involviert gewesen.

Laut Premierminister Abe könne die japanische Regierung nicht mehr unternehmen, als eine Untersuchung der Verhandlungen und des Verkaufs des Grundstücks einzuleiten. Es gäbe jedoch keine Pläne, den Forderungen der Opposition nachzukommen und den Leiter der Stiftung Moritomo Gakuen zur Aussage ins Parlament zu laden.

Neue Enthüllungen belasten Moritomo Gakuen weiter

Außerdem wurde am 6. März bekannt, dass Moritomo Gakuen bei einem Antrag auf einen Finanzierungszuschuss durch die Zentralregierung die Baukosten auf umgerechnet etwa 12,4 Millionen Euro angesetzt hatte. Bei der Präfekturregierung Ōsakas jedoch wurde eine Summe von 6,3 Millionen Euro angegeben (Wechselkurs 1€ zu 120¥, Stand 07.03.2017).

Nun müsse das gesamte Projekt neu überprüft werden, so Gouverneur Mitsui vor der Presse. Zwar würde am 23. März der Rat für Privatschulen der Präfekturregierung tagen, doch sei es unwahrscheinlich, dass die Grundschule die Zustimmung des Rates erhalte und wie geplant im April 2017 eröffnet werden könne.

Auch die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Aufräumarbeiten auf dem Grundstück stünden noch aus. Bevor dies nicht geklärt wäre, könne der Eröffnung der Schule nicht zugestimmt werden, teilte ein Beamter der Präfekturregierung der Presse mit.

Ebenfalls müsse eine Aussage der Stiftung untersucht werden, wonach ein Abkommen zwischen der Mizuho no Kuni-Grundschule und der Privatschule Kaiyo Academy in Aichi bestünde. Dem Rat für Privatschulen der Präfekturregierung Ōsakas gegenüber teilte die Stiftung mit, dass die weiterführende Schule Kaiyo Academy auf Empfehlung graduierte Schüler der Mizuho no Kuni-Grundschule aufnehmen würde.

Sowohl der Presse gegenüber als auch auf der Webseite der Schule dementierte die Kaiyo Academy ein solches Abkommen. Es hätten keine Treffen zwischen Moritomo Gakuen und der Kaiyo Academy stattgefunden.

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