„Drive My Car“ (ドライブ・マイ・カー, 2021) – Regie: Hamaguchi Ryūsuke
Drama / Roadmovie
Ein Theaterregisseur verarbeitet einen Verlust, probt Onkel Wanja und fährt viel mit seiner Chauffeurin. Lange Gespräche, leise Momente und eine Fahrt, die näher bringt. Drive My Car zeigt, wie Zuhören verbindet und Kunst beim Heilen hilft – unaufgeregt, tief und weltweit gefeiert.
„The Boy and the Heron“ (君たちはどう生きるか, 2023) – Regie: Miyazaki Hayao
Animationsfilm / Fantasy
Ein Junge folgt einem geheimnisvollen Reiher in Zwischenwelten. Hinter den Abenteuern stehen Themen wie Trauer, Verantwortung und Weitergeben. Handgezeichnete Pracht trifft warmherzige Menschlichkeit. Es ist ein spätes Werk von Miyazaki, das zugleich persönlich und groß fürs Kino ist.
„Godzilla Minus One“ (ゴジラ 1.0, 2023) – Regie: Yamazaki Takashi
Katastrophenfilm / Kaijū
Nachkriegsjapan, eine provisorische Familie und Godzilla als Prüfstein. Der Film verbindet starke Figuren mit präzisen Effekten und erinnert daran, dass Spektakel am besten funktioniert, wenn menschliche Beziehungen im Zentrum bleiben. Intensiv, klar erzählt und packend bis zum Schluss – mit herausragender Kinematografie.
„Suzume“ (すずめの戸締まり, 2022) – Regie: Shinkai Makoto
Anime / Abenteuer & Coming of Age
Eine Schülerin schließt „Türen“ zu Katastrophenorten. Das klingt fantastisch und ist doch ein sanfter Film über Mut, Freundschaft und das Weiterleben nach schweren Tagen. Roadmovie-Gefühl, Humor und Tempo: Suzume macht große Themen zugänglich – begleitet von eindrucksvoller Musik.
„Plan 75“ (プラン 75, 2022) – Regie: Hayakawa Chie
Gesellschaftsdrama / Dystopie
Ein fiktives Programm bietet Senioren einen „Ausweg“. Der Film urteilt nicht laut, sondern schaut genau hin: auf Einsamkeit, Bürokratie und Würde im Alter. Gerade die ruhige Inszenierung macht die Fragen groß, die lange nach dem Abspann bleiben.
Aktuelle Starts und Ausblick
Stand Mitte September laufen in Japan die großen Anime-Kinotitel bereits heiß: Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Movie: Infinity Castle – Part 1 führt seit Juli die Charts an und hat mit Rekorden und Millionenbesuchen deutlich gemacht, wie groß der Andrang ist.
Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc feierte Mitte September in Tōkyō eine Gala-Premiere und startet landesweit am 19. September – mit IMAX-Einsätzen und starkem Vorverkauf, was den Fan-Hype gut zeigt.
Parallel sorgt ein japanischer Realfilm für Gesprächsstoff: Kokuhō (National Treasure, deutsch: Nationaler Schatz) über die Welt des Kabuki ist 2025 zum Überraschungserfolg geworden und hat an der Kinokasse neue Maßstäbe gesetzt.
Ab Oktober geht es mit zwei Publikumsmagneten weiter: Am 3. Oktober kommt die IDOLiSH7-Kompilationsfilmreihe (First BEAT! – Teil 1) in die Kinos – ein Franchise mit großer Fangemeinde in Japan –, und am 24. Oktober folgt MAPPAs Zombie Land Saga: Yumeginga Paradise, das seine Saga-Idols auf die große Leinwand holt.
Zum Jahresende steht außerdem Mamoru Hosodas neues Fantasy-Abenteuer Scarlet an, das am 21. November in Japan startet – ein Tipp für Anime-Fans.
Fazit: Nah an Menschen, groß im Gefühl
Ob preisgekröntes Schauspiel, handgezeichnete Fantasie oder Monsterkino: Die 2020er verbinden starke Figuren mit klaren Bildern. Drive My Car traut dem Gespräch, The Boy and the Heron der Fantasie, Godzilla Minus One der Verantwortung, Suzume dem Aufbruch, Plan 75 dem leisen Blick. Und die kommenden Titel – Demon Slayer, Chainsaw Man und Scarlet – versprechen zum Jahresende 2025 großes Pop-Kino.










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