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Klingenstadt Seki: 800 Jahre alte Tradition & Schmiedekunst Anzeige

Kei Okishima
Kei Okishima

Heiße Luft strömt aus dem Blasebalg, während Funken aus den glühenden Metallklumpen sprühen und das Hämmern der Schmiede durch die Werkstatt hallt: Die Stadt Seki in der Präfektur Gifu ist weltweit bekannt als ein Zentrum der Klingenherstellung. Wir enthüllen die 800-jährige Tradition von Sekis faszinierender Schmiedekunst.

© Seki City Tourism Association

Die Geschichte der Seki-Klingen beginnt vor etwa 800 Jahren, als Japan während der Kamakura-Zeit (1185-1333) von Samurai-Kriegern beherrscht wurde. Schmiedemeister reisten durch das ganze Land auf der Suche nach qualitativer Tonmasse, Holzkohle und Wasser – so auch der Schmied Motoshige, der sich im 13. Jahrhundert aufgrund der reichen Rohstoffvorkommen in Seki niederließ und als Begründer der Schmiedekunst in der Stadt gilt. Die Region liegt im Einzugsgebiet der Flüsse Nagara und Tsubo, die eine konstante Wasserversorgung lieferten. Aus dem naheliegenden Hida-Gebirge konnten hochwertige Kiefern-Holzkohle und Ton gewonnen werden. Dank der Nähe zu Kyōto und Ōsaka wurde zudem der Transport von Eisen erleichtert, was zur Entwicklung einer florierenden Schneidwarenindustrie führte.

Ein echtes Seki-Schwert. © Seki City Tourism Association

So entstand schließlich die sogenannte „Seki-Tradition“, eine einzigartige Schmiedetechnik, die für Schwerter bekannt wurde, die „nicht brechen, sich nicht verbiegen und außergewöhnlich scharf sind“. Dank der Hingabe und des handwerklichen Geschicks der Schmiede lebt diese Tradition bis heute weiter. Auch wenn Schwerter mittlerweile mehr als Kunsthandwerk, denn als Waffen geschätzt werden, bleibt Seki – mit Sheffield und Solingen – eine der drei weltweit führenden Städte der Klingenherstellung.

So entsteht eine traditionelle Seki-Klinge

Das Seki-Schwert gilt als eines der schönsten und raffiniertesten japanischen Schwerter. Während der Sengoku-Zeit (1467-1603) erlangten die Klingen aus Seki große Berühmtheit unter den Kriegsherren des Landes. Werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Herstellungsschritte und das Geheimnis dieser einzigartigen Qualität:

1. Mizuheshi: Wasserdrücken

Im ersten Schritt werden japanisches Eisen sowie Stahl in Platten geschmiedet. Durch die Analyse der unterschiedlichen Härtegrade wird das geeignete Material für die Klinge ausgewählt.

© Seki City Tourism Association

2. Tanarai: Schmieden

Das ausgewählte Material wird auf 1.100 bis 1.300°C erhitzt, wiederholt flach geschmiedet und gefaltet. Durch dieses Verfahren werden Verunreinigungen entfernt und die Härte des Metalls angepasst. Außerdem entstehen durch die Faltung einzigartige Muster in der Klinge – keine besitzt das gleiche.

© Seki City Tourism Association

3. Tsukurikomi: Zusammensetzung

Vier verschiedene Eisenarten mit unterschiedlicher Härte werden kombiniert und bei 1.250°C längs geschmiedet. Dieses Verfahren, das als shihōzume bekannt ist, gilt als die schwierigste aller Schmiedemethoden. Die Verwendung sowohl harter als auch weicher Eisensorten führt zu Klingen, die nicht brechen, sich nicht verbiegen und dennoch außergewöhnlich scharf sind.

4. Hizukuri: Feuerschmieden

Die Form der Klinge wird ausschließlich durch Hämmern geformt, ohne Material durch Abschleifen zu entfernen.

© Seki City Tourism Association

5. Yakiire: Härtung

Eine Mischung aus Ton und Holzkohle, yakibatsuchi genannt, wird auf die Klinge aufgetragen. Anschließend wird sie auf etwa 800°C erhitzt und danach rasch in Wasser abgekühlt. Die Dicke der Tonbeschichtung bestimmt das endgültige Muster des Härtungsgrades, bekannt als hamon. Dies ist einer der handwerklich anspruchsvollsten Schritte, da das Muster die Handschrift des Schmieds widerspiegelt.

© Seki City Tourism Association

6. Shiage: Feinschliff

Die Klinge wird über einen langen Zeitraum hinweg sorgfältig geschliffen, um ihre Schönheit weiter hervorzuheben. Schließlich wird sie mit kunstvollen Details verziert – und die japanische Klinge ist vollendet.

© Seki City Tourism Association

Erleben Sie die Klingenstadt: Sehenswürdigkeiten & Events

Gifu Seki Cutlery Hall

Hier werden Schneidwaren von mehr als 100 Herstellern aus Seki ausgestellt und verkauft. Das Angebot beinhaltet Küchenmesser, Scheren, Nagelknipser, Besteck und viele weitere Küchenutensilien. Besucher:innen können hier mehr als 2.000 verschiedene Waren entdecken, professionelle Schleifdienste in Anspruch nehmen oder selbst das Schleifen ausprobieren. Unzählige Touristen besuchen diesen Ort, um die scharfen Klingen und wunderschönen Designs zu bewundern.

© Seki City Tourism Association

Hamonoya Sanshu / Seki Sword Museum

Im Museum des traditionsreichen Messerherstellers Hamonoya Sanshu können Besucher:innen bei einer (reservierungspflichtigen) Vorführung der japanischen Schmiedekunst die Faszination dieses Handwerks aus nächster Nähe erleben. Ein angrenzender Shop bietet hochwertige Klingen zum Kauf an.

© Seki City Tourism Association

Seki Hamono Matsuri

Einmal jährlich im Oktober findet das Seki Hamono Matsuri statt – ein großes Festival, bei dem rund 40 lokale Klingenhersteller ihre Produkte präsentieren. Neben Verkaufsständen gibt es spektakuläre Vorführungen, die das traditionelle Schmieden erlebbar machen.

Mehr Informationen zu Sekis Sehenswürdigkeiten erhalten Sie online!

Offizielles Tourismusportal: https://visitseki.jp/

Offizieller Instagram-Kanal:@sekicityofswords (https://www.instagram.com/sekicityofswords/)

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (von Nagoya):

  • Mit Gifu Bus bis Seki (ca. 1 Std. 20 Min.).
  • Mit der JR-/Meitetsu-Linie bis Gifu Sta. (ca. 20 Min.), von dort mit Gifu Bus bis Seki (ca. 50 Min.).

Von Tōkyō aus erreicht man Nagoya mit dem Tokaidō-Shinkansen in ca. 1 Std. 40 Min., von Ōsaka aus in ca. 50 Minuten.

Mit dem Auto:

  • Von Tōkyō aus dauert die Fahrt ca. 4 Std. 30 Min.
  • Von Ōsaka aus dauert die Fahrt ca. 2 Std. 40 Min.

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