Ein Sommer in Kimono – Japans heiße Jahreszeit erleben

von Anji Salz
In Yukata Kakigōri genießen! (c) Anji Salz

Trotz Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ist der Japanische Sommer ein großes Highlight des Jahres. Fantastische Matsuri kann man auch im Kimono genießen.

Das Zirpen der Zikaden wird für einen Moment von lautem Gelächter einer Gruppe ausgelassener Salarymen übertönt. Die ohnehin schon schwüle Luft füllt sich mit dem süßlichem Rauch einer nahegelegenen Izakaya-Kneipe, wo die Yakitori-Spieße über dem Feuer schmoren. Alles ist unterlegt mit dem leichten Brummen der Klimaanlagen. Der Sommer hält Tōkyō fest im Griff.

Obwohl die meisten Japaner diese Jahreszeit nicht besonders lieben, bietet sie jedoch eine Menge aufregender Events, die man im auch gerne im Sommer-Kimono oder Yukata besuchen kann.

Happi-Jacken sind typische Festival Kleidung. (c) Anji Salz

Feuerwerk

Am beliebtesten sind die jährlichen Riesenfeuerwerke, die es über ganz Japan verteilt zu sehen gibt. Viele Feuerwerke in den Großstädten dauern über eine Stunde an und sind so begehrt, dass Picknickplätze schon am vorherigen Tag oder frühen Morgen mit einer Plane reserviert werden. Wenn man rechtzeitig kommt und nicht solch eine große Gruppe ist, findet man oft aber noch einen guten Platz im Gras oder auf dem Deich eines Flusses.

Feuerwerk über dem Edogawa. (c) Anji Salz

Man bringt entweder selbst Snacks und Getränke mit oder deckt sich mit dem Festival-Essen ein, welches von kleinen Zelten aus verkauft wird. Ein Sommer-Highlight ist natürlich Kakigōri, fein gehobeltes Eis welches mit Sirup in verschiedenen Geschmacksrichtungen übergossen wird. Perfekt, um ein wenig abzukühlen.

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Süß, salzig, warm, kalt - an den Essenständen wird noch jeder Geschmack befriedigt. (c) Anji Salz

Bon Odori

In Japan wird in den Sommermonaten O-Bon (お盆) als Erinnerung an verstorbene Verwandte gefeiert. Oft kommen alle Familienmitglieder in dieser Zeit zusammen um die Gräber der Ahnen zu besuchen. Im Juli und August gibt es außerdem das Bon Odori bei dem meist um einen kleinen Turm oder eine Bühne im Kreis getanzt wird um die Geister der Verstorbenen zu empfangen. Die Musik und Tänze variieren je nach Region, aber sind immer rhythmische sich wiederholende Gesten mit den Armen und Beinen. Als Anfänger braucht man hier aber keine Scheu haben – die Bewegungen lassen sich oft einfach vom Vordermann oder den Tänzern der Bühne nachahmen.

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Laternenlicht verleiht dem Bon Odori in der Dämmerung eine besondere Atmosphäre. (c) Anji Salz
(c) Anji Salz

Sommerfest

Außerdem gibt es überall kleine Sommerfeste, die Natsu matsuri (夏祭り), bei welchen portable Schreine durch staunende Zuschauermengen getragen werden oder Tänzergruppen die Straßen entlang tanzen. Das berühmteste Tanzfest ist übrigens das Awa Odori in Tokushima, Shikoku. Oft kommen Gruppen der Awa-Odori auch nach Tōkyō, um die Massen zu begeistern. Bei so viel kostenlosem Entertainment lässt sich die Hitze dann doch ganz gut aushalten.

Awa Odori in Shimokitazawa. (c) Anji Salz
(c) Anji Salz
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