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Mein Okinawa II: Minako Yoshimine Isa, Unternehmerin

Hannah Janz
Hannah Janz

Wie das wohl ist, wenn man auf Okinawa lebt - einem Paradies mit weißen Stränden und türkisfarbenem Meer, in dem die Menschen so alt werden wie nirgends sonst auf der Welt? JAPANDIGEST hat drei Einheimische gefragt.

Tauziehen Naha
Festival zum Tauziehen in der Präfekturhauptstadt Naha.

Als zweite an der Reihe ist Minako Yoshimine Isa. Sie lebt in Naha, der Präfekturhauptstadt von Okinawa. Sie ist Unternehmerin, hat ein eigenes Cafe und betreibt das Delights Guesthouse. Wandeln Sie auf ihren Pfaden und entdecken Sie neue Seiten Okinawas!

Lieblingsplatz

Ich mag alte Burgruinen und Plätze, die über die Vergangenheit Okinawas erzählen. Das Schloss Nakijin oder die alten Bewässerungssysteme in Nanjō, Kaki-no-hana-hija. Dort gibt es zum Beispiel eine Wasserstelle im Schutz alter Bäume. Das Wasser wurde in verschiedenen Basins gesammelt, um es mehrfach zu nutzen – als Trinkwasser, zum Baden, zum Wäschewaschen oder zum Gießen der Beete. Außerdem kann man von dort die heilige Insel Kudaka sehen. Der Blick ist fabelhaft.

Festival

Das Tauziehen, das in Naha an jedem ersten Sonntag im Oktober stattfindet, ist mein Favorit. Eigentlich mag ich jede Art von Festivals, denn ich kann immer neue Leute treffen. In Naha gibt es viele internationale Gäste und mir macht es Spaß, ihnen unsere Insel zu zeigen. Da ich selbst gern reise, interessieren mich natürlich auch ihre Geschichten. Im Januar ist die beste Zeit zum Wandern, das Wetter ist perfekt und die Kirschen blühen dann. Ja, tatsächlich so früh auf Okinawa!

Sandstrand Okinawa
Karibisches Feeling, selbst im Winter: Die strahlend weißen Sandstrände von Okinawa.

Typisch Okinawa

Man sagt bei uns: „Essen ist Medizin“. Ich esse gern das Gemüse und Obst von hier, wie Papaya, Gōyā-Bittergurke, Maracuja und Drachenfrucht. Wir essen auch viel Schwein und es ist bekannt, dass die Leute aus Okinawa sehr gesund sehr alt werden. Heutzutage kann man auch super mit den Speisen anderer Kulturen mischen.

Markt Okinawa
Die Märkte Okinawas bieten allerlei exotische Gewächse an, hier Ananas und Bittergurken.
Chanpurū
Chanpurū mit Bittergurke.

Neues auszuprobieren ist übrigens auch typisch Okinawa. Seit Jahrhunderten lernen wir von anderen Kulturen, übernehmen dies oder das und kreieren daraus unsere ganz eigene Mischung. Das hat sogar einen Namen: Chanpurū, “Mischmasch”. Die Idee dahinter bezieht sich nicht nur auf Essen, sondern auch auf philosophische Konzepte.


Dieser Artikel von Valeria Jana Schwanitz und August Wierling erschien im JAPANDIGEST 2015 und wurde für die Online-Ausgabe nachbearbeitet.

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