Japan Travel Photographers Association: Batikkunst und historisches Flair in Arimatsu

© JTPA / Ishikawa Hironobu

Arimatsu in Nagoya (Stadtteil Midori) hat noch das historische Flair der Edo-Zeit und ist berühmt für die japanische traditionelle Batikkunst "shibori". Bei Festen und Events öffnen die alten Handelshäuser ihre Türen und man kann das Kunsthandwerk von nahem bewundern.

Im Stadtteil Midori im Südosten der Stadt Nagoya wohnen ca. 240.000 Menschen. Obwohl es sich um ein junges Stadtgebiet handelt, findet man dort auch historische Stätten und Häuser, die an frühere Zeiten erinnern.

An vielen Orten in Midori kann man noch Relikte vergangener Zeiten bewundern: Da wäre Arimatsu mit seinen weißen und vergitterten Hauswänden, Ōtaka mit drei Sake-Brauereien im Umkreis von fünf Gehminuten (jedes Jahr im Februar gibt es einen Tag der offenen Tür, inklusive Sake-Verkostung) sowie Narumi, welches der berühmte edo-zeitliche Haiku-Dichter Matsuo Bashō häufig besuchte und nicht zuletzt Okehazama, Schauplatz und Namensgeber der während der Sengoku-Zeit bedeutsamen Okehazama-Schlacht.

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Arimatsu

Von den oben genannten Orten würde ich Besuchern besonders Arimatsu ans Herz legen, das im Mai 2019 als Teil des Japanischen Kulturerbes („Japan Heritage“) anerkannt wurde.

Arimatsu hat historisches Flair. © JTPA / Ishikawa Hironobu

Arimatsu wurde in der Edo-Zeit als Siedlung zwischen Narumi-juku und Chiryū-juku an der Tōkaidō-Straße, die Edo (das heutige Tōkyō) und Kyōto verband, erbaut. Da sich die als Souvenirs verkauften traditionellen Batikstoffe (shibori) für Reisende, die auf der Tōkaidō-Straße unterwegs waren, großer Beliebtheit erfreuten, entwickelte sich Arimatsu zu einem Produktionsort für shibori. Gegen Ende der Edo-Zeit wurde der Ort zwar von einem Großbrand heimgesucht, aber weil man sich daraufhin beim Wiederaufbau sorgfältige Gedanken um den Brandschutz machte, entstand ein besonders eindrucksvolles Stadtbild. Das Edo-zeitliche Arimatsu wurde auch in ukiyo-e-Kunstwerken festgehalten.

Von den damals entstandenen, prächtigen Handelshäusern für shibori stehen viele heute noch und entlang dieser historischen Denkmäler kann man schöne Spaziergänge machen.

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© JTPA / Ishikawa Hironobu

Typisch Arimatsu

Außerdem wird die 400-jährige Tradition und Technik der Batikkunst fortgeführt und bei traditionellen Festen und Events kann man den Kunsthandwerkern direkt bei der Arbeit zusehen sowie mit den traditionellen Mustern versehene Tücher, Yukatas aber auch moderne Kleidung und Accessoires als Souvenirs kaufen.

Bei Events und Festen kann man bei der Herstellung der Batikstoffe dabeisein. © JTPA / Ishikawa Hironobu
© JTPA / Ishikawa Hironobu
Bei Festen ausgestellte Yukatas. © JTPA / Ishikawa Hironobu

Bei solchen festlichen Anlässen werden auch die für Arimatsu typischen traditionellen Puppen shōjō (猩々) ausgestellt. Diese dienen als Wächter, die für Recht und Ordnung sorgen, und als Leitfiguren der Kinder, denen sie aber der Überlieferung nach auch hinterherlaufen, um sie zum Spielen zu verleiten. Die Puppe rechts im Bild unten ist übrigens keine shōjō, sondern ein tengu.

Traditionelle Puppen (shōjō) in einem Ladengeschäft in Arimatsu. © Ishikawa Hironobu
Bei festlichen Anlässen öffnen manche historischen Bauwerke ihre Türen. Hier befinden wir uns in der ehemaligen Residenz von Takeda Shōkurō im Teezimmer. © JTPA / Ishikawa Hironobu

Anreise

Der nahegelegene Bahnhof Arimatsu ist gut zu erreichen, da er ca. eine Stunde vom Flughafen Chūbu und etwa 20 Minuten mit der Bahn vom Hauptbahnhof Nagoya entfernt ist.

Nach einem nur kurzen Fußweg vom Bahnhof kann man entspannt die traditionelle Schönheit Japans genießen. Machen Sie im Rahmen Ihres Nagoya- oder Takayama-Besuchs auf jeden Fall einen Abstecher nach Arimatsu!


Text: City Of Nagoya Midori Ward Office, Community Cooperation Promotion Office

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