Japan Travel Photographers Association: Winterliche Matsuri-Feste in Akita

© Kato Akio / JTPA

In der Präfektur Akita, im Norden der Insel Honshū, wo sehr viel Schnee fällt, ist, anders als in anderen Regionen Japans, nicht der Sommer, sondern der Winter die Zeit der Matsuri (Volksfeste). Die JTPA war in der Stadt Daisen mit dabei und hat das bunte Treiben im Bild festgehalten.

Der Winter ist in der Präfektur Akita auch deshalb eine ganz besondere Jahreszeit, weil nach dem alten Mondkalender am 10. Februar das neue Jahr beginnt. Auch wenn in Japan schon längst der gregorianische Kalender eingeführt wurde, lebt die Tradition weiter, und in der Stadt Daisen finden rund um diesen Tag gleich zwei große Matsuri statt. Diese bunten Festlichkeiten weisen ganz besondere lokale Eigenheiten auf und spiegeln den regionaltypischen Charakter der Bewohner wider.

Das große Tauziehen von Kariwano

In Kariwano, einem Stadtbezirk von Daisen, findet seit 500 Jahren ein shintōistisches Ritual für die lokale Schutzgottheit Ichigami statt. Dabei handelt es sich um das große Tauziehen, ein wichtiger Bestandteil des im Februar veranstalteten Winterfestes. Bis zu Fertigstellung des hierfür benötigten Taus dauert es etwa einen Monat. Es hat einen Durchmesser von ca. 80 cm, ist 200 m lang, wiegt mehr als 20 Tonnen und ist das größte Tau in ganz Japan.

© Kato Akio / JTPA
Am Tau werden viele kleinere Taue befestigt, damit es leichter zu ziehen ist. © Kato Akio / JTPA

Neujahrsbräuche in JapanIn Japan gehört das Neujahrsfest zu den wichtigsten Feiertagen des Jahres und wird meist ruhig und im engsten Kreis der Familie mit verschie...30.12.2020

Am großen Tag, in der Nacht zum 10. Februar, wird die Stadt in zwei Teile geteilt, die Oberstadt (Nikka-machi) und die Unterstadt (Goka-machi), die sich im Tauziehen messen. Tausende von Menschen nehmen daran teil und die fiebrige Erregung sowie der enorme Kraftaufwand halten den ganzen Bezirk in Atem.

Die "Oberstadt"-Gruppe fordert ihre Gegner johlend auf, das Seil heranzuschaffen. © Kato Akio / JTPA
Trommelschläge sollen die Truppe anfeuern. © Kato Akio / JTPA
Das Seil wurde noch einmal überprüft und das Event ist eröffnet. © Kato Akio / JTPA
Das große Tauziehen beginnt. © Kato Akio / JTPA
Jung und Alt beteiligen sich mit voller Kraft. © Kato Akio / JTPA
Diesmal hat die Oberstadt den Sieg davongetragen. © Kato Akio / JTPA
Eine Teilnehmerin aus der Sieger-Mannschaft vergießt Freudentränen. © Kato Akio / JTPA
Nach erfolgreichem Tauziehen ist es Zeit nach Hause zu gehen. © Kato Akio / JTPA

Bonden-sai: Bunte Körbe für eine gute Ernte

In Daisen (und an verschiedenen anderen Orten in Akita) findet jedes Jahr am 10. Februar ein Fest namens Bonden-sai statt. Dabei werden große, mit geweihten bunten Tüchern und Papierstreifen geschmückte Körbe (bonden) als Opfergaben für die Götter getragen. Junge Menschen aus den einzelnen Bezirken ziehen mit einem bonden durch die Stadt und überqueren dann den Fluss Omono mit einem Boot, um ihn dem Izusan-Schrein auf dem Gipfel des Berges Izusan auf der anderen Seite des Flusses zu widmen. Man erhofft sich dadurch eine gute Ernte sowie Glück für die Familien und die ganze Stadt.

Bereits am Morgen machen sich die Stadtbewohner für ihre Tour startklar. © Kato Akio / JTPA

Beim Bonden-sai wird auch ein uralter japanischer Brauch praktiziert: Mochi-Reiskuchen in die Menge zu werfen, soll Glück bringen, weshalb die Familien, bei denen im vergangenen Jahr eine Hochzeit oder ein anderes lebensveränderndes Ereignis stattfand, daran teilnehmen. Die Mochi sind vorsorglich in Plastiktüten eingepackt.

© Kato Akio / JTPA
Zum festlichen Anlass werden Volkslieder gesungen. © Kato Akio / JTPA
Die Festteilnehmer auf dem Weg zum ersten Torii (Schreintor) auf ihrer Strecke. © Kato Akio / JTPA
Share Tweet Email

Stichwörter

ADVERTISEMENT

Diese Woche meist gelesen