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NEWS | Raketentest Nordkorea: „Provokation gegen Japan und die Region“

Hannah Janz
Hannah Janz

Nordkorea testete am Sonntag nach eigenen Angaben „neues Raketensystem“ +++ USA: Stehen hinter Japan +++ UN-Sicherheitsrat tritt zusammen

Patriot PAC3 JASDF
Radaranlage der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte, Teil der Patriot System-Raketenabwehr. ©LOS688

Am Sonntag, den 12. Februar 2017, testete Nordkorea um 7.55 Uhr Ortszeit eine Rakete. Diese flog etwa 500 km weit in Richtung Osten, bevor sie ins Japanische Meer stürzte.

In seiner Neujahrsansprache hatte Nordkoreas Führer Kim Jong-un behauptet, Nordkorea stehe kurz vor der Fertigstellung von Interkontinentalraketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können.

Bei der Rakete handelt es sich nach Experteneinschätzungen vermutlich aber um eine verbesserte Mittelstreckenrakete, die etwa 4000 km zurücklegen kann und in Nordkorea als Musudan oder Rodong bezeichnet wird. Der letzte Raketentest Nordkoreas hatte im Oktober vergangenen Jahres stattgefunden. 2016 hatte Nordkorea zudem zwei unterirdische Atomtests durchgeführt, die von der internationalen Gemeinschaft streng verurteilt wurden.

Auch wenn die nordkoreanische Technologie noch nicht perfektioniert ist, sind sich Experten einig, dass die kommunistische Diktatur seit der Machtübergabe an Kim Jong-un 2011 beträchtliche Fortschritte gemacht hat, die durchaus dazu geeignet sind, die Sicherheit in der Region zu gefährden. Japan steht dabei im Fokus eines möglichen Einsatzes dieser Technologien.

Reaktionen auf den Raketentest

Der japanische Premierminister Abe, der zurzeit auf einem Staatsbesuch in den USA weilt, nannte den Raketentest „absolut intolerabel“.

US-Präsident Trump sagte der Presse gegenüber, dass sich jeder bewusst sein müsse, dass die USA zu 100 Prozent hinter Japan stünden. Trump bezeichnete Japan als „zentralen Verbündeten“ Amerikas in Asien und sicherte volle Unterstützung zu, ohne dabei auf Details einzugehen. Das US-Militär habe den Raketentest genau beobachtet und werte diesen zur Zeit in enger Kooperation mit seinen Sicherheitspartner in Asien aus.

Regionaler und internationaler Zusammenhalt

Wie die südkoreanische Regierung ihrerseits in einer Pressekonferenz verlauten ließ, gehe sie davon aus, dass es sich bei dem nordkoreanischen Raketentest um ein Austarieren der Grenzen gegenüber den USA und deren neuem Präsidenten Trump handele. Auch der nahende Geburtstag des 2011 verstorbenen nordkoreanischen Führers Kim Jong-il, Vater des derzeitigen Diktators Kim Jong-un, am 16. Februar könne Anlass des Testes gewesen sein.

Der UN-Sicherheitsrat tritt heute im Laufe des Tages auf Antrag von USA, Südkorea und Japan zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um über Sanktionen gegen Nordkorea zu beraten.

UN-Resolutionen nach ist es Nordkorea untersagt, jegliche Raketentechnologie ein- und sein Atomprogramm fortzusetzen. Bisherige Sanktionen untersagen es beispielsweise nordkoreanischen Schiffen, in internationalen Häfen anzulegen. Auch die Volksrepublik China, die jahrzehntelang hinter Nordkorea stand, schloss sich 2016 den Sanktionen an und untersagte unter anderem Waffenlieferungen an den nordkoreanischen Nachbarn.

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