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Mit der Fähre durch japanische Gewässer

Sina Arauner
Sina Arauner

Um zwischen den Inseln Japans zu reisen, ist der Transport mit der Fähre eine beliebte Reiseoption. Doch nicht nur kurze Strecken oder Insel-Hopping, auch lange Strecken von Nord nach Süd oder umgekehrt bieten mit der Fähre eine interessante Reiseerfahrung.

fähre osaka
Diese Kleinst-Fähre ermöglicht es Fußgängern und Radfahrern in Ōsaka, einen der Seitenarme des Hafens zu überqueren. ©Arauner

Kurz- und Mittelstrecken

In Japan gibt es vielerlei Arten, eine Fährfahrt zu erleben: Auf kürzesten Strecken zum Transport über Seen oder Kanäle. Diese Variante ist oftmals nur für Fußgänger und Fahrradfahrer zugänglich und dient als Alternative zu längeren Umfahrungen oder Überbrückungen mit dem Auto.

Mittellange Strecken mit zwischen drei und fünf Stunden Fahrzeit werden von kleineren Fährtransportern befahren, die auch etwas Platz für Autos bieten. Für Pendler oder Reisende mit viel Gepäck sind diese Fähren eine bequemere und meist günstigere Alternative zum Zugfahren oder Fliegen. Fähren ermöglichen Reisenden mit Mietwagen eine unkomplizierte Variante, von Insel zu Insel zu gelangen, ohne ständig ein neues Auto anmieten zu müssen.

Langstrecken

An West- und Ostküste Japans sowie an der Küste der Seto-Inlandsee erstrecken sich mehrere Fähr-Routen, die das Land von Norden nach Süden verbinden. Diese Strecken werden nur von großen Fährschiffen befahren, welche oft den Komfort eines Kreuzfahrtschiffs bieten.

Von Restaurants und Cafés bis hin zu öffentlichen Bädern und Lounges ist den Passagieren hier oft ein Komfort geboten, der dem auf Kreuzfahrtschiffen ähnelt. Durch die Größe der Fähren ist diese Reisemöglichkeit auch für schnell an Seekrankheit leidenden Personen geeignet.

Bei einer Fahrtzeit zwischen zehn und 30 Stunden sind auf den großen Schiffen auch Unterkunfts- und Schlafmöglichkeiten gegeben. Je nach Fährenanbieter und Strecke gibt es die Option zwischen erster und zweiter Klasse, sowie zwischen Privat- und Gemeinschaftsraum auszuwählen. Ausgewählte Betreiber haben in Gemeinschaftszimmern auch designierte Areale nur für Frauen.

Zwar ist das Reisen mit der Fähre zeitaufwändiger als mit anderen Transportmitteln, doch gerade bei langen Strecken oder bei Reisen mit viel Gepäck bietet das Reisen auf dem Wasser eine entspannte Alternative. Bei Überfahrten während der Nacht kann man sich in der Schlafkabine ausruhen und am nächsten Morgen erholt und nach einem Bad erfrischt am Ziel ankommen. Ein weiterer Pluspunkt für Touristen: Während bei Zugfahrten die Landschaft an einem vorbeirauscht, kann man bei Fährfahrten die schönen Küstenlandschaften Japans entdecken.

Zum Zeitvergleich:
Eine Fährfahrt von Tōkyō nach Kitakyūshū in der Präfektur Fukuoka dauert etwa 34 Stunden (mit Zwischenstopps). Dieselbe Strecke dauert mit dem Auto etwa zwölf, mit dem Shinkansen unter sechs und mit dem Flugzeug knapp zwei Stunden.

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