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Aso-san: Brodelnder Supervulkan

Matthias Reich
Matthias Reich

Kyūshū, die südwestlichste der vier japanischen Hauptinseln, wartet mit drei äußerst lebhaften Vulkanen auf: Aso, Unzen und Sakurajima. Vor allem bei den Vulkanen Aso und Unzen ist die Ausbruchwahrscheinlichkeit sehr hoch.

Der Krater des Naka-dake im Vulkan Aso: Giftiger grüner See.

Aso befindet sich in der Inselmitte, zwischen den Städten Beppu und Kumamoto. Und Aso ist nicht einfach ein Berg – Er ist ein gigantischer Krater mit 80 km Umfang! Geologen vermuten, dass diese sogenannte Caldera durch eine Superexplosion des Vulkans vor etwa 90.000 Jahren entstand. Die Ausläufer der pyroklastischen Ströme, die der Aso bei diesem Ausbruch losschickte, reichen mehr als 200 km über die Hauptinsel Kyūshū hinaus bis ins Meer. Innerhalb dieser Caldera leben heute rund 100.000 Menschen.

Caldera Aso
Caldera-Gebiet des Aso

Im Vulkankrater gibt es fünf Berge. Der höchste ist der 1.592 m hohe Taka-dake (高岳). Aktiv ist lediglich der 1.216 m hohe Naka-dake (中岳). Im Abstand von 2 bis 3 Jahren zeigt der Naka-dake kleinere Eruptionen (beispielsweise 2004, 2005 und 2011), etwa alle 20 bis 30 Jahre kommt es zu stärkeren Ausbrüchen (so 1933, 1958, 1979 und von 1989 bis 1993).

Hinauf gelangt man – wenn der Krater ruhig ist – mit einer Seilbahn. Man sollte beim Bergsteigen auf jeden Fall auf gutes Wetter achten. Zum Schutz der Besucher vor vulkanischen Geschossen im Falle eines spontanen Ausbruchs sind in regelmäßigen Abständen Betonunterstände aufgestellt.

Aso Vulkan
Unter dem Grünbewuchs ist deutlich die Fließrichtung der Lavaströme zu erkennen.

Dieser Artikel von Matthias Reich erschien auf dem Blog Tabibito und wurde für die Online-Ausgabe des JAPANDIGEST nachbearbeitet.

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