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Kumamotos Spezialitäten: Scharf, süß… und seltsam

Belinda Preißinger-Matsunaga
Belinda Preißinger-Matsunaga

Die südliche Insel Kyūshū ist eine von Japans ausgewählten Genussregionen. Vor allem die Präfektur Kumamoto ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Speisen.

Kumamoto rāmen
Kumamoto rāmen © Rathaus Kumamoto

Kumamoto rāmen (熊本ラーメン) sind DIE Spezialität der Insel. Zu sehen sind sie im Titelbild dieses Artikels. Die Brühe für die Nudelsuppenspezialität wird auf Kyūshū traditionell aus Schweineknochen (tonkotsu 豚骨) gewonnen. Ursprünglich kommt diese rāmen-Art aus der Stadt Kurume in der Präfektur Fukuoka, hat sich aber über die ganze Insel verbreitet. Im Laufe der Zeit haben sich regionale Unterschiede etabliert: Kumamoto rāmen sind milder und süßlicher im Geschmack als andere tonkotsu-Suppen aus Kyūshū.

Achtung scharf!

Karashi renkon ist Lotuswurzel (renkon 蓮根), gefüllt mit einer Paste gemischt aus japanischem Senf (karashi 辛子), Honig und miso (味噌). Im Mehlteig frittiert, wird das Gericht meist in Scheiben geschnitten serviert. Schon seit vielen Jahren gilt karashi renkon als ein Rezept der Hausmannskost, das man heute jedoch in fast jedem Restaurant der Innenstadt findet.

Karashi Renkon
Karashi renkon © Rathaus Kumamoto

Rohes vom Pferd

Japanweit einzigartig ist Kumamotos basashi (馬刺し), Sashimi vom Pferd – also Pferdefleisch-Carpaccio. Basashi wird mit für Kumamoto typisch süßlicher Sojasoße und geriebenem Ingwer gegessen. Es ist reich an Eisen und äußerst kalorienarm, weshalb das Gericht besonders unter gesundheitsbewussten Gourmets beliebt ist.

Basashi
Basashi © Rathaus Kumamoto

Zwiebelwickel

Das Gericht hitomoji guru-guru (一文字ぐるぐる) ist auf der Speisekarte sogar für die meisten Japaner ein Rätsel. Hitomoji ist Kumamoto-Dialekt, weshalb fast nur die Einheimischen eine genaue Vorstellung davon haben, was sie auf dem Teller erwartet. Das Wort beschreibt eine besondere Sorte Frühlingszwiebel, die erst im heißen Wasser weichgekocht und dann ein paar Mal um die eigene Achse gewickelt wird (deshalb guru-guru ぐるぐる, wickeln). Serviert werden diese gewickelten Lauchzwiebeln mit einer Soße aus Essig und miso.

Hitomoji
Hitomoji guru-guru © Rathaus Kumamoto

Überraschungsbällchen

Eines der wohl beliebtesten Desserts Kumamotos sind ikinari dango (いきなり団子), was „plötzliche dango“ bedeutet. Dango sind kleine Klöße, die aus Reismehl hergestellt werden. In Kumamoto füllt man diese mit roter Bohnenpaste (anko あんこ) und Süßkartoffel. Sie werden gedämpft und warm serviert. Es gibt viele Geschichten über die Herkunft des merkwürdigen Namens dieser Spezialität. Die bekannteste lautet, dass man diese dango so schnell zubereiten kann, dass sie auch für unerwarteten Besuch geeignet sind.

Ikinari dango
Ikinari dango © Rathaus Kumamoto

Eine runde Sache

In der Präfektur Kumamoto werden die meisten Wassermelonen geerntet. Fast 20% der japanischen Wassermelonen kommen von hier. Wen es einmal in den nördlichen Stadtteil Ueki von Kumamoto verschlägt, der kann dort von Frühjahr bis Sommer in offenen Großhandelsmärkten meterhoch gestapelte Wassermelonen sehen, die von Landwirten verkauft und von Händlern landesweit verschickt werden.

Kumamon suika Wassermelone
Präfekturmaskottchen Kumamon mit Wassermelone. © Rathaus Kumamoto
Belinda Melone
Belinda mit einer Kumamoto-Melone - Preis 880 Yen, etwa 7,50€. © Belinda Preißinger-Matsunaga

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