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Nintendo Switch: Was ist von der Hybrid-Konsole zu erwarten?

Sina Arauner
Sina Arauner

Im März 2017 kommt die Nintendo Switch weltweit auf den Markt. Die Konsole ist sowohl für Zuhause als auch für Unterwegs geeignet. Testberichte erlauben einen ersten Einblick.

nintendo switch
Joy-Con-Controller, Konsole mit integriertem Bildschirm, Docking Station zum Anschluss an den Fernseher - die Nintendo Switch wird je nach Bedarf zusammengesteckt. (c) Bago Games / flickr

Gamer weltweit sehen der Nintendo Switch seit der offiziellen Ankündigung im Herbst 2016 erwartungsvoll entgegen. Als Nachfolgermodell der wenig erfolgreichen Wii U sind Nintendo-Fans und Videospieler gespannt, ob die Nintendo Switch dem Hype gerecht wird.

Als weltweites Erscheinungsdatum verkündete Nintendo den 3. März 2017. Bis dahin können Pro-Gamer und ausgewählte Journalisten selbst Hand anlegen und die Konsole austesten.

[Video von Nintendo] Super flexibel, super vielseitig – die Nintendo Switch zeigt, was sie kann.

Drei hoch drei Spielmodi

Bei der Nintendo Switch handelt es sich um eine Hybrid-Konsole, die sowohl Zuhause als auch Unterwegs spielbar ist. Es gibt drei Spielmodi, diverse Steuerungsmöglichkeiten und drei unterschiedliche Einzel- und Mehrspieler-Modi. Gelobt wird Nintendo in den Medien für den neuen Controller Joy-Con: Die zwei Steuerungselemente können einzeln, als Paar oder zusammengesteckt als Handheld-Controller benutzt werden.

Der TV-Modus erlaubt ein traditionelles Spielerlebnis. Die Konsole wird mit einer Basisstation an den Fernseher angeschlossen. Angeschlossen an eine Halterung sind die Joy-Cons wie bisherige Controller handhabbar – Da weiß der klassische Fernseh-Gamer, was er hat.

Mehr Bewegungsfreiheit bietet der Tisch-Modus. Gespielt wird über den Bildschirm der Konsole, die mit einem Aufsteller auf einem Tisch platziert wird. Die Joy-Cons sind flexibel in der Handhabung: Einer pro Hand oder im Multiplayermodus je einer pro Person, mit dem Joystick oder Bewegungserkennung – alles ist möglich.

Der Handheld-Modus bietet die Möglichkeit, ein Spiel nicht unterbrechen zu müssen, wenn man das Haus verlässt. Die Joy-Cons werden an den Seiten der Konsole angebracht – so wird das Gerät zu einer trag- und spielbaren Einheit.

Zusätzlich kann man Einzel- und Mehrspielermodi auswählen. Im lokalen WLAN können bis zu acht Konsolen kabellos miteinander verbunden werden. Durch ein (ab Herbst 2017 kostenpflichtiges) Abo kann man sich online mit anderen Spielern weltweit verbinden und gemeinsam spielen.

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Bewegungssteuerung, fix an der Konsole oder einzeln in der Hand: Je nach Spielsituation sind die Joy-Cons passend einsetzbar. (c) Elvis untot / Wikimedia Commons

Wird die Nintendo Switch erfolgreich sein?

Nach der finanzschwachen Leistung der Wii U, die vor allem mit dem zusätzlichen Bildschirm auf dem Gamepad bestechen sollte, erwarteten Analytiker eine Rückkehr Nintendos zur Zielgruppe der Konsolenspieler am Fernseher, um die loyale Nintendo-Fan-Basis zu stärken.

Der erste Trailer zur Nintendo Switch zeigte jedoch: Nintendo strebt eine gemischte Zielgruppe an. Bequem vor dem Fernseher stundenlang zocken oder auf dem Weg in der U-Bahn ein Level spielen – beides ist mit der Nintendo Switch möglich.

Dr. Serkan Toto, der in Tōkyō als Analytiker der Videospielindustrie tätig ist, äußerte sich skeptisch zu Nintendos Strategie: Der “casual gamer”, den Nintendo mit der Bewegungssteuerung der Wii für sich gewonnen habe, hätte sich inzwischen dem mobilen Spielen auf dem Smartphone zugewandt. Es wäre schwierig, ihn zurückzuerobern, twitterte Toto am 20. Oktober 2016.

Zwar wäre die Strategie für Japan relevant, wo tendenziell immer mehr junge Menschen keinen eigenen Fernseher besitzen. Deshalb habe schon Sony mit der in Japan absatzschwachen PlayStation 4 Probleme gehabt. In den USA und Europa jedoch legten Verbraucher mehr Wert auf qualitativ hochwertige Fernseh-Konsolen als auf mobile Spielgeräte, schreibt Rob Fahey für gameindustry.biz.

Pokemon go
Durch Pokemon Go erreichte Nintendo seit 2016 mehr als 500 Millionen User weltweit. Auch schon davor boomten Smartphone-Spiele in Japan.

Neue Möglichkeiten in der Spielerfahrung

Spieleentwickler sehen der Nintendo Switch positiver entgegen. Die Möglichkeit Videospiele auf dem großen Fernsehbildschirm sowie auf dem kleinen mobilen Bildschirm mit fast nahtlosem Übergang zu spielen, verspricht Gamern eine ganz neue Spielerfahrung.

Spiele zu entwickeln, die sich reibungslos an die jeweiligen Spielsituationen anpassen, scheint für Spieleentwickler eine interessante Herausforderung. Zahlreiche Entwickler und Designer äußerten sich in den Medien positiv über zukünftige Projekte mit Nintendo Switch.

Bei Test-Events hat die Nintendo Switch auch unter Journalisten und Pro-Gamern gut abgeschnitten. Wegen der Akku-Laufzeit von drei bis sechs Stunden, dem geringen Gewicht und handlichem Design, als auch mit der Grafik hätte sich die Nintendo Switch als durchaus tauglich für die mobile Nutzung erwiesen, berichten internationale Medien.

Da die Grafik zugunsten der Mobilität, im Vergleich zu stationären Konsolen wie der PlayStation 4 oder Xbox One, etwas einbüßen musste, wird die Konsole vermutlich keine Hardcore-Gamer anlocken. Für das Spielen unterwegs oder zum kurzweiligen Zeitvertreib scheint sie durchaus geeignet, wenn auch hierfür der Preis von rund 330 Euro (VVK, Stand 19.01.2017) etwas hoch ist. Dies könnte durch die Aussicht auf die Verfügbarkeit von zahlreichen interessanten Spielen jedoch wieder ausgeglichen werden.

[Video von Nintendo] Ein heiß ersehntes Spiel für die Nintendo Switch ist „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“.

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